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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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Jason Chrissie jedoch an den Schultern, zog sie an sich heran und überraschte sie mit einem langen und fordernden Kuss. Normalerweise waren ihm Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit unangenehm, aber an diesem Tag schien nichts so zu sein, wie es sonst war. Sie gab sich dem aufregenden Gefühl seiner Lippen auf den ihren hin. “Im nächsten Sommer …”, flüsterte sie.
    “Im nächsten Sommer?”, Jason ließ Chrissie aus seinen Armen und sah sie fragend an.
    “Im nächsten Sommer finde ich einen Weg, in Oregon zu bleiben.”
    “Gut.” Er nahm Chrissies Rucksack, verstaute ihn sorgfältig neben dem schweren Koffer und schloss den Kofferraum.
    “Ich muss nur erst das andere Thema vom Tisch haben”, sagte sie, während Jason ihr die Beifahrertür aufhielt.
    Er zögerte und sah sie stirnrunzelnd an.
    “Ich muss meine Mutter für meinen Plan, mit Joan und Katie zusammenzuziehen, gewinnen, bevor ich sie fragen kann, ob ich nächsten Sommer in Eugene bleiben kann”, erklärte sie.
    “Mit deiner Mutter hast du es wirklich, was?”
    “Wie meinst du das?”
    “Du machst dir ständig Gedanken darüber, was sie wohl sagen könnte.”
    Seine Beobachtung ärgerte sie. “Das ist nicht wahr.” Sie wollte nicht streiten, aber er lag eindeutig völlig falsch.
    “Also, gerade hast du gesagt, du müsstest deine Mutter davon überzeugen, aus dem Wohnheim auszuziehen”, murmelte er. “Seit letzter Woche, nein, schon seit den letzten Klausuren jammerst du darüber, dass du nach Hause fahren und mit deiner Mutter klarkommen musst. Deinen Vater hast du nicht ein einziges Mal erwähnt.”
    “Mein Vater ist der Vernünftigere von den beiden.” Sie war wütend, dass Jason ihr vorhielt, ein Problem mit ihrer Mutter zu haben.
    “Soweit ich weiß, ist das gar nicht so selten, weißt du? Ein Mutter-Tochter-Konflikt, meine ich.”
    “Tatsächlich?”, entgegnete Chrissie kühl. Sie stieg auf der Beifahrerseite ein und zog die Tür hinter sich zu, ohne Jasons Antwort abzuwarten.
    “Du und deine Mutter, ihr scheint diese grundlegenden Probleme zu haben”, beharrte Jason, als er ins Auto stieg. Er steckte den Schlüssel in die Zündung und startete den Motor.
    Chrissie starrte ihn an, wütend, dass er dieses Thema überhaupt weiter diskutierte. “Willst du einen Streit anfangen?”, fragte sie. Sie wollte sich in ihren letzten gemeinsamen Momenten nicht in eine Auseinandersetzung ziehen lassen.
    Jason drehte sich zu ihr, und ein Lächeln huschte über sein Gesicht. “Nicht wirklich. Und du?”
    “Nein.”
    “Gut.” Er fuhr los.
    “Du wirkst nicht gerade so, als würdest du mich sehr vermissen, wenn ich weg bin”, stieß sie hervor und wünschte im selben Moment, sie hätte nichts gesagt. Die Worte ließen sie unsicher wirken, und das wollte sie nicht.
    “Warum denkst du das?”
    “Ach, nur so.” Sie schüttelte den Kopf.
    “Ist es, weil ich dich nicht ermutigt habe, mich am vierten Juli zu besuchen? Falls es das sein sollte … ich wollte dir die teuren Flugkosten ersparen und außerdem habe ich schon andere Pläne.”
    “Hast du?”
    “Meine Eltern haben mich gebeten, zu ihnen zu kommen, und ich habe es ihnen bereits versprochen.”
    Es entging Chrissie nicht, dass ihr Freund sie nicht einlud, das Wochenende mit ihm zusammen bei seinen Eltern zu verbringen.
    “Bist du froh, dass ich Eugene verlasse?”, fragte sie. Jason würde den Sommer über hierbleiben. Er hatte Glück – er hatte einen Job in einer angesehenen Anwaltskanzlei bekommen. Seine Familie lebte in Grants Pass, einige Stunden entfernt.
    Jason seufzte, als würde sie sich wie ein nerviges Kind verhalten.
    “Vergiss einfach, was ich gesagt habe”, platzte sie heraus. “Es war eine dumme Frage.”
    “Das stimmt”, erwiderte Jason. Er ergriff das Steuer mit beiden Händen. “Warum bist du so empfindlich?”
    Er hatte recht – sie reagierte über, obwohl sie sich vorgenommen hatte, genau das nicht zu tun. “Ich habe keine Lust, den Sommer in Seattle zu verbringen. Ich will lieber hier bei dir sein, als zehn Wochen lang mit meiner Mutter zusammen sein zu müssen.” In dem Moment, als sie ihre Mutter erwähnte, wusste Chrissie, dass sie das Falsche gesagt hatte.
    “Warum sprichst du nicht mal mit ihr?”
    “Worüber? Über meine Beziehung zu ihr? Meine Mutter ist so in ihrer eigenen kleinen Welt verfangen, dass sie nicht auch noch mit meinen Problemen belästigt werden kann.”
    Jason hielt an einer roten Ampel. “Ich bin mir sicher, dass das

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