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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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Billardtisch gestoßen hat, als sie fiel.”
    “O nein.” Chrissie schlug die Hand vor den Mund.
    “Wer auch immer mit ihr zusammen gespielt hat, war extrem aufgeregt und musste ein Beruhigungsmittel bekommen.”
    Carolyn wusste, wie sehr Susannah gehofft hatte, dass ihre Mutter sich schnell im
Altamira
einleben würde. Zu Beginn hatte Vivian ständig etwas zu meckern gehabt. Doch in der letzten Zeit erzählte Susannah immer seltener von Vivians Klagen. Es schien ein gutes Zeichen zu sein – Vivian war offenbar tatsächlich heimisch geworden. Und nun das.
    “Ich denke, ich sollte nach Hause fahren”, sagte Carolyn und machte sich zum Aufbruch fertig.
    “Oh, entschuldige meine schlechten Manieren. Carolyn, dies ist meine Tochter, Chrissie. Und Chrissie, dies ist eine meiner besten Freundinnen auf der ganzen Welt, Carolyn Bronson.” Chrissie murmelte zwar ein freundliches Hallo, doch Carolyn bemerkte den nachdenklichen Ausdruck in ihren Augen.
    “Ich kann dir nicht genug danken”, sagte Susannah inbrünstig, als Carolyn sich zum Gehen wandte.
    “Wofür sind Freunde da?”, entgegnete Carolyn.
    Sie umarmten einander, dann verließ Carolyn das Krankenhaus. Draußen war es dunkel – kein Wunder, denn es war mittlerweile zehn Uhr. Aus irgendeinem Grunde fuhr Carolyn noch einmal am Calvary-Friedhof vorbei, obwohl es für sie ein großer Umweg war. Das Tor zum Friedhof war noch immer geschlossen, und es war kein Wagen in Sicht.
    Sie drehte um und fuhr in Richtung Stadt, um nach Hause zu kommen. Die Luft an diesem Abend war warm und schwül. Carolyn benutzte ihre Klimaanlage nicht gern, also öffnete sie die Fenster. Wie immer atmete sie den Duft von frisch geschlagenem Holz ein, als sie sich dem Sägewerk näherte. Sie liebte diesen Geruch. Große Stapel lagen im Hof und wurden von der Sprinkleranlage regelmäßig befeuchtet.
    Carolyn wünschte sich, sie könnte Dave erreichen. So gern hätte sie mit ihm über all das gesprochen, was heute geschehen war. Doch das war unmöglich, und sie untersagte sich, auf ihn zu hoffen. Bald würde er die Stadt verlassen. Und sie.
    Nachdem sie an dem Sägewerk vorbeigefahren war, erhöhte sie ihre Geschwindigkeit. Sie fuhr schnell und sah im Rückspiegel erstaunt, wie ein alter Truck sich ihrem Wagen näherte und mit stark überhöhter Geschwindigkeit an ihr vorbeizog. Sie erkannte den Truck – und seinen Fahrer.
    Es war Troy Nance, und er war nicht allein.
    Mit ihm in der Fahrerkabine saß eine Frau mit kurzen blonden Haaren. Sie hatte ihren Kopf an Troys Schulter gelehnt.
    Gerade erst hatte Susannah ihr erzählt, dass sie Troy mit einer anderen Frau gesehen hatte. Mit einer Blondine. Nicht, dass es sie etwas anging, doch Carolyn war neugierig. Sie folgte Troy in einem angemessenen Abstand bis zum
Roadside Inn.
Er parkte, und in dem Moment, als die Blondine ausstieg, war klar, dass sie mehr als nur Freunde waren.
    Während Chrissie im Krankenhaus auf Neuigkeiten über den Zustand ihrer Großmutter wartete, ging Troy mit einer anderen Frau aus.

37. KAPITEL
    “W eiß Dad über Grandma Bescheid?”, fragte Chrissie und setzte sich auf das Sofa im Wartezimmer.
    Susannah schüttelte den Kopf. Sie hatte versucht, Joe zu erreichen, aber offensichtlich war er nicht zu Hause und sein Handy war abgeschaltet. Sie hatte ihm eine Nachricht hinterlassen. Mehr konnte sie im Moment nicht tun.
    “Denkst du nicht, dass wir ihm Bescheid sagen sollten?”
    “Er wird zurückrufen, sobald er meine Nachricht auf der Mailbox abgehört hat.” Sie nahm ihr Handy aus der Tasche, entdeckte jedoch im selben Augenblick einen Hinweis an der Wand, der den Gebrauch von Handys untersagte. Zum Glück gab es im Flur einen öffentlichen Fernsprecher. Chrissie ging mit Susannah zusammen zu dem Telefon und wartete, während Susannah ein R-Gespräch anmeldete. Brian meldete sich und nahm das Gespräch an.
    “Hidy ho”, rief Brian. “Wie kommt's, dass du per R-Gespräch anrufst?”
    “Hi. Ist dein Vater schon zu Hause?”
    “Hey, Mom. Stimmt etwas nicht?”
    “Ich muss mit deinem Vater sprechen”, sagte Susannah, ohne sich weiter zu erklären.
    Wieder fragte ihr Sohn: “Ist alles in Ordnung?”
    Susannah senkte den Blick und versuchte, Chrissie nicht anzusehen, die sie wie eine biologische Probe unter dem Mikroskop betrachtete. “Alles wird gut werden.” Und das würde es auch, wenn sie nur endlich mit Joe reden könnte. Er war ihr Fels in der Brandung, und sie brauchte ihn.
    “Wo ist Joe?”, fragte

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