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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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atmete tief ein und biss sich unsicher auf die Unterlippe. “Da ist noch etwas.”
    “Noch etwas?” Er klang besorgt, und Susannah konnte das verstehen.
    “Vielleicht sollte ich dir das ein andermal erzählen?”, schlug sie vor.
    “Hat es mit der Privatdetektivin zu tun?”
    Susannah schüttelte den Kopf. “Mit Jake.”
    Joe lehnte sich auf dem Sofa zurück und atmete langsam aus. “O ja, Jake, die Liebe deines Lebens.” Die leichte Ironie in seinen Worten war nicht zu überhören, und sie konnte auch das verstehen.
    “Nein”, erklärte sie und umschloss sein Gesicht mit ihren Händen. “Die Liebe meines Lebens bist du. Du warst es immer. Nur du. Ich hatte es nur kurz vergessen.” Sie zog die Beine an und lehnte ihren Kopf an seine Schulter.
    “Du solltest es mir erzählen.”
    Für sie war es das Ende, was Jake betraf. “Sharon Nance, Troys Mutter, hat mir erzählt, dass Jake sein Vater ist.”
    Ihr Ehemann stieß einen leisen Pfiff aus.
    “Sie scheint in regelmäßigem Kontakt mit Jake gestanden zu haben. Ich glaube nicht alles, was sie behauptet, aber sie wusste über das Medaillon Bescheid, das ich Jake vor Jahren geschenkt habe – deshalb muss ich ihr in diesem Fall Glauben schenken.”
    Joe runzelte die Stirn. “Ich bin mir sicher, dass sie dich nur aus der Fassung bringen wollte.”
    “Ja, aber es kümmert mich nicht mehr. Ich habe dich, und das ist alles, was für mich zählt.” Susannah meinte es ernst.
    “Willst du ins Bett?”, fragte er gähnend.
    Susannah nickte. “Gern. Ich musste so lange ohne meinen Ehemann zu Bett gehen.”
    Joe lachte und half ihr vom Sofa hoch. Arm in Arm gingen sie zu Susannahs Schlafzimmer.
    Ihre Tochter musste gehört haben, wie sie sich unterhielten, denn ihre Zimmertür wurde geöffnet, und Chrissie erschien im Flur. “Daddy?”
    “Hallo, mein Hase.”
    Chrissie umarmte ihren Vater, und Susannah bemerkte, dass Chrissies Augen gerötet und verweint waren.
    “Ich bin froh, dass du hier bist”, sagte Chrissie und schlang die Arme um seine Taille, wie sie es schon als kleines Mädchen getan hatte.
    “Ich bin auch froh.”
    “Wie fühlst du dich?”, fragte Susannah, die sich wünschte, es hätte eine Möglichkeit gegeben, ihrer Tochter diese schmerzvolle Erfahrung zu ersparen.
    “Ich bin okay … ich will nur noch nach Hause.”
    “Du kannst morgen früh fahren.”
    “Gut.” Chrissie ging zurück in ihr Zimmer und schloss die Tür.
    Joe nahm Susannahs Hand und führte seine Frau ins Schlafzimmer. Als er sah, dass sie in einem schmalen Einzelbett schlief, stöhnte er auf.
    “Wir kuscheln uns ganz eng aneinander”, sagte sie und liebkoste seinen Nacken.
    “Ganz eng”, sagte er lachend. Dann wurde er plötzlich ernst.
    Susannah blickte ihn an. “Was ist?”
    Joe löste sich von ihr und ging zur Kommode. “Jemand war hier und hat dir eine Nachricht hinterlassen.”
    Susannah drehte sich um und bemerkte ein Blatt Papier, das jemand an den Kommodenspiegel geklebt hatte. Darauf stand:
Triff mich morgen früh um zehn Uhr auf dem Friedhof.

43. KAPITEL
    “W irst du hingehen?”, fragte Joe am nächsten Morgen, als Susannah und er eng umschlungen im Bett lagen. Beinahe die ganze Nacht hatten sie sich in den Armen gehalten, so als könnten sie es nicht ertragen, auch nur eine Sekunde voneinander getrennt zu sein. Ihre Liebe war wie neu, sie hatten gelernt, einander wieder zu schätzen. Joe war Susannahs Rettung, ihr Ruhepol, und sie erschrak über das, was sie getan hatte.
    “Ja, ich muss gehen.”
    “Wie zum Teufel konnte jemand hier hereinkommen?” Joe hatte die ganze Zeit darüber nachgegrübelt. “Wenn es dieser Jake war …”
    “Jake ist mir nicht mehr wichtig.” Susannahs Wunsch, ihre Jugendliebe wiederzusehen und ihm zu sagen, wie leid es ihr tat, was ihr Vater ihnen angetan hatte, war abgeflaut. Es war auch nicht mehr wichtig für sie, ob er nun Troys Vater war oder nicht. Jake war Vergangenheit, eine Vergangenheit, die nicht verändert oder noch einmal durchlebt werden konnte. Sie hatte ihn idealisiert, hatte ihn vergöttert – doch er war kein Heiliger, war es weder damals noch heute.
    “Ich kann nicht”, flüsterte sie, umarmte Joe und schmiegte sich an ihren Ehemann, der sie liebte und der an ihrer Seite geblieben war, obgleich sie ihre Beziehung in den letzten Monaten auf eine harte Probe gestellt hatte.
    Joe legte seine Zeigefinger unter Susannahs Kinn und hob ihr Gesicht an, damit sie ihm in die Augen sah. “Wenn du nicht

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