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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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keine Mühe, den Missmut in ihrer Stimme zu verbergen.
    “Ich dachte, du wärest nach Colville gekommen, um mir zu helfen.”
    “Ich helfe doch. Mach dir keine Sorgen!” Mit dem Kaffeebecher in der Hand verließ Chrissie die Küche.
    Susannah mochte vielleicht keine Anwärterin auf den “Mutter-des-Jahres-Award” sein, doch sie kannte ihre Tochter gut genug, um zu wissen, dass sie wegen Troy mit etwas hinter dem Berg hielt. Chrissie fühlte sich wegen
irgendetwas
schuldig. Doch Susannah wollte nicht darüber nachdenken und versuchte, die unangenehmen Bilder, die vor ihrem inneren Auge entstanden, beiseite zu drängen.
    Nachdem sie sich einen Moment lang gesammelt hatte, ging Susannah den Flur entlang zu Chrissies Zimmer. Sie klopfte an, öffnete die Tür und fand Chrissie mit verschränkten Beinen auf dem Bett sitzend. Sie starrte vor sich hin und schien ihre Mutter gar nicht wahrzunehmen.
    “Geht's dir gut?”, fragte Susannah und lehnte sich gegen den Türpfosten.
    Chrissie blickte ihre Mutter noch immer nicht an. “Ja. Warum sollte es mir nicht gut gehen?”
    Susannah zuckte mit den Schultern. “Weil du mich normalerweise so früh am Morgen noch nicht anblaffst.”
    “Normalerweise löcherst du mich ja auch nicht wegen meiner Freunde. Es tut mir leid, dass du Troy nicht magst, Mom. Aber
ich
mag ihn. Ich mag ihn sogar sehr. Er ist nicht wie die anderen Jungs, mit denen ich mich getroffen habe. Er ist ein Mann, und ich bin's leid, mich mit Jungs zu treffen.”
    Das Recht hatte Chrissie. Troy war sicher nicht mit Jason O'Donnell vergleichbar. Susannah war klar, dass Troys Aufmerksamkeit ihrer Tochter die Möglichkeit gab, mit dem Schmerz und der Ablehnung, die sie durch Jason erfahren hatte, umzugehen. Es war eine schwierige Situation, und sie musste behutsam vorgehen, doch bevor sie überhaupt erwähnen konnte, dass möglicherweise Jason eine Rolle spielte, sagte Chrissie: “Du wirst mir doch keine Schwierigkeiten machen, weil ich nach Spokane will, oder?”
    Susannah sah keine andere Möglichkeit, als ihre Tochter fahren zu lassen. Sie wollte es nicht, doch sie hatte auch keine Energie, mit Chrissie darüber zu streiten. Immerhin war Joe ja auch der Ansicht, dass ihre Tochter alt genug war, um ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Meistens teilte sie seine Meinung, in diesem Fall allerdings nicht. Trotzdem …
    “Bist du sicher, dass du das willst?”
    “Ja”, kam prompt die Antwort, “und bevor du irgendetwas über Jason und mich sagen willst, solltest du wissen, dass dies hier nichts mit Jason zu tun hat. Jason war ein Junge. Troy ist ein Mann.”
    Susannah öffnete den Mund, wollte etwas erwidern, dann sah sie den verächtlichen Ausdruck in den Augen ihrer Tochter. “Du wirst es nicht schaffen, mir Schuldgefühle einzureden und mich so zum Bleiben zu überreden”, murmelte Chrissie. “Diese Fahrt nach Spokane ist der erste Spaß, den ich in diesem Sommer erlebe.”
    Wann würde Chrissie endlich verstehen, dass sich nicht alles immer nur um “Spaß” drehen konnte. Chrissie würde ein unsanftes Erwachen erleben, wenn sie erst einmal erkannte, dass es im Leben um wesentlich mehr ging. Spaß gehörte dazu, war aber nicht die Hauptsache.
    “Ich bin doch eh keine große Hilfe beim Zusammenpacken von Grandmas Sachen”, fügte Chrissie hinzu, als sei das eine Entschuldigung oder Rechtfertigung für ihr Verhalten.
    Wortlos verließ Susannah Chrissies Zimmer, holte sich frische Kleidung aus dem Schrank und duschte. Danach fühlte sie sich besser. Sie zog sich an, fönte ihr Haar und entschied, noch einmal mit Chrissie zu reden, doch es war zu spät. Ihre Tochter war schon gegangen.
    So viel dazu.
    Gegen halb zehn rief Carolyn an. “War er es?”, fragte sie erwartungsvoll. Ihre Begeisterung für Susannahs Plan war genau der Trost, der Zuspruch, den Susannah jetzt brauchte – vor allem, nachdem sie zu Beginn nicht so sicher gewesen war, ob sie überhaupt nach Jake suchen sollte.
    “Nein”, sagte Susannah. “Das war ein pensionierter Fernmeldetechniker aus Texas.”
    “Ich habe etwas Zeit heute Morgen. Wenn du zum Sägewerk kommst, kann ich hier am Computer noch ein wenig recherchieren.”
    “Werde ich dann vielleicht auch deinen Gärtner treffen? Du hast erzählt, dass er vor deinem Büro den Rasen mäht, stimmt's?”, sagte sie verschmitzt.
    “Nein.” Carolyns Stimme klang unerbittlich. “Und nein.”
    “Ich bemühe mich auch, nicht zu neugierig zu sein.” Erwartungsvolle Vorfreude

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