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Garten des Lebens

Garten des Lebens

Titel: Garten des Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Macomber
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vielleicht bemerkt hast, lache ich gar nicht so sehr darüber. In ein paar Jahren könnten wir uns in derselben Situation befinden wie deine Mutter.”
    Susannah seufzte. “Ich weiß.”
    Das Telefon klingelte und erinnerte die beiden Frauen daran, dass im Sägewerk gearbeitet wurde.
    Carolyn griff nach den Ausdrucken, die noch im Drucker lagen, und reichte sie Susannah. “Viel Glück.”
    “Danke. Ich sehe dich dann später.” Sie winkte Carolyn kurz zu und ging aus dem Büro. Tatsächlich hatte Susannah schon einen Plan, den sie aber noch für sich behalten wollte.
    Eines war allerdings sicher – sie würde Jake finden, was auch immer es kostete.

21. KAPITEL
    K einer der sechs Jake Presleys auf Carolyns Liste war der, den Susannah suchte. Die beiden Freundinnen verbrachten den Montag- und den Dienstagabend damit, diverse Suchmaschinen im Internet zu nutzen, doch ohne Erfolg.
    Wenn sie nicht gerade an Carolyns Computer saß oder am Telefon war, um nach Jake zu suchen, arbeitete Susannah die Kontoauszüge ihres Vaters durch, um sich einen Überblick über die Barabhebungen zu verschaffen, die ihr Vater getätigt hatte. Wenigstens einmal im Jahr, manchmal öfter, waren von ihm mal größere, mal kleinere Beträge abgehoben worden. Sie hatte außerdem herausgefunden, dass ihr Vater des Öfteren weggefahren war. Meistens war er nicht länger als ein oder zwei Tage unterwegs gewesen. Ihre Mutter hatte diese Reisen Susannah gegenüber nie erwähnt. Sie war beim Durchblättern der alten Taschenkalender darauf gestoßen, die ihr Vater offensichtlich wie eine Art Tagebuch geführt hatte. Bei einigen Einträgen war Susannah stutzig geworden: Ihr Vater hatte den Namen einer Stadt und einen Geldbetrag notiert. Bei der Gegenüberstellung der Kontoauszüge und der Einträge im Taschenkalender fiel Susannah auf, dass die Barabhebungen identisch waren mit den Einträgen in den Kalender. Die größten Beträge schrieb sich Susannah auf:
    23. August 1973 – Dallas, Texas – $ 13.000
    2. März 1978 – San Francisco, Kalifornien – $ 15.000
    22. Oktober 1980 – Boise, Idaho – $ 10.000
    19. April 1993 – Portland, Oregon – $ 12.000
    Falls es sich um Investitionen handelte, wie Joe und Carolyn glaubten, konnte sie nicht nachvollziehen, warum die Geldbeträge bar abgehoben worden waren. Zwei andere Möglichkeiten schienen ihr sinnvoll und wurden von Tag zu Tag wahrscheinlicher.
    Neben Carolyn war ihr Ehemann der einzige Mensch, mit dem sie darüber sprach. Ihre größte Angst war, dass George, wie Carolyns Vater, eine Geliebte hatte und mit ihr herumgereist war. Damals in der Bar hatte sie zu Carolyn gesagt, dass es ihr egal sei, ob er fremdgegangen war oder nicht. Doch es war ihr
nicht
egal. Vor allem um ihrer Mutter willen.
    Am Mittwochmorgen wachte Susannah früh auf und bemerkte, dass Chrissie das Haus schon verlassen hatte. Auf einem hastig geschriebenen Zettel, der an einen Kaffeebecher gelehnt war, las Susannah, dass Chrissie – Überraschung, Überraschung – mit Troy unterwegs war. In weniger als einer Woche waren ihre Tochter und dieser nichtsnutzige Faulpelz praktisch unzertrennlich geworden.
    Susannah wollte Ordnung in ihre Gedanken bringen und hatte das Bedürfnis, mit Joe über alles zu sprechen. Sie erreichte ihn zu Hause. Er saß gerade beim Frühstück. Nach einer kurzen Begrüßung teilte sie ihm ihre Sorgen mit.
    “Je mehr ich die Kontoauszüge meines Vaters studiere, desto überzeugter bin ich, dass er entweder erpresst wurde oder eine Geliebte hatte.”
    “Susannah, du glaubst doch nicht im Ernst, dass dein Vater sich einem Erpresser gebeugt hätte, oder?”
    Das erschien ihr tatsächlich unwahrscheinlich. Soweit sie wusste, war ihr Vater vor Problemen nie davongelaufen. Für Schwäche hatte er nie Verständnis gehabt, am wenigsten bei sich selbst. Er war ein dickköpfiger Mann gewesen, und das hatte es schwer gemacht, mit ihm zusammenzuleben.
    “Ich kann mir nicht wirklich vorstellen, dass er sich hat erpressen lassen”, gab sie zu. “Bleibt also die Geliebte.” Diese Möglichkeit war die wahrscheinlichere von beiden.
    “Was ist mit Glücksspiel?”, warf Joe ein.
    “In Boise, Idaho?”
    Sie hatte auch diese Möglichkeit in Erwägung gezogen. Vielleicht, wenn ihr Vater Geld abgehoben hätte und nach Las Vegas geflogen wäre. Doch er war in Gegenden, die nicht eben für ihren Unterhaltungsfaktor bekannt waren.
    “Es muss eine andere Frau gewesen sein”, sagte sie entschieden.
    “Das kann

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