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Gartenschläfer: Der zweite Fall für Franca Mazzari (German Edition)

Gartenschläfer: Der zweite Fall für Franca Mazzari (German Edition)

Titel: Gartenschläfer: Der zweite Fall für Franca Mazzari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Keiser
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an.
    »Ja, und wann kommst du?«
    »Ich komme später vorbei. Sobald ich es irgendwie einrichten kann.«
    Sie legte auf und schlüpfte schnell in Jeans und Pullover. Die halb getrunkene Tasse Kaffee ließ sie auf der Anrichte stehen.
     
    Franca und Hinterhuber trafen gleichzeitig in der Tiefgarage des Polizeipräsidiums ein. Hinterhuber bog mit seinem blauen Golf um die Ecke. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre mit Francas rotem Alfa zusammengestoßen.
    »Ziemlich rasante Fahrt«, meinte sie und grinste. Sie war etwas verwundert über Hinterhubers spätes Eintreffen. Normalerweise war er bereits lange vor ihr im Büro.
    »Guten Morgen. Na, gut geschlafen?«, sagte sie fröhlich, während sie ausstieg.
    Hinterhuber sah total übernächtigt aus. Zwar war er wie immer glatt rasiert, aber sein hellblaues Hemd unter dem Wildlederjanker warf unschöne Falten. Auch trug er, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, keine Krawatte. Er streifte sie mit einem kurzen Blick und brummte einen Gruß.
    Schweigend liefen sie nebeneinander die Treppen hoch, vorbei am Pförtner, der spitzbübisch lächelnd den Kopf aus seinem Glashaus herausstreckte.
    »Ei gude. Nur net die Backe hänge losse. Immer schön die Mundwinkel no owwe, gell.«
    Vor sich hatte er eine aufgeschlagene Zeitung liegen.
    »Morgen, Herr Schulz. Wie immer gut drauf.« Franca lachte dem Pförtner freundlich zu.
    »Mir Kowelenzer sind immer gut druff. Uns kann so schnell nix aus der Bux haue«, sagte er. »Und schon gar net, wenn man bei der Uhlerei schafft. Et heißt jo net umsonst Freund und Helfer, net wahr, da ist man doch gere mit von der Partie. Und außerdem«, ergänzte er mit einem Seitenblick auf Hinterhuber, »dat Lewe is vill zu kurz, um dumm aus der Wäsch zu gucke. Meinen Sie net och?«
    Franca lachte. »Da sagen Sie was.«
    Hinterhubers Miene blieb unbeweglich. Steif schritt er neben Franca her. »Der mit seinen dummen Sprüchen«, murmelte er, als sie außer Hörweite der Pförtnerloge waren.
    »Wieso? Er hat doch recht«, erwiderte Franca, woraufhin Hinterhuber das Gesicht verzog.
    »Du hattest auch schon mal bessere Laune«, meinte sie und knuffte ihn freundschaftlich in die Seite.
    Mit dem Fahrstuhl fuhren sie nach oben in den dritten Stock. Dort befanden sich die Büroräume des K 11, der zentralen Kriminalinspektion.
    Ihre beiden Schreibtische standen sich gegenüber. Hinterhubers Schreibtisch war ordentlich aufgeräumt, rechts und links stapelten sich Kante an Kante Akten und Schnellhefter. Auf Francas Schreibtisch herrschte das übliche Durcheinander. Manchmal wunderte sie sich selbst, dass sie sich darin zurechtfand. Wenn sie das schlechte Gewissen zu sehr zwickte, kam es vor, dass sie die Aufräumwut packte. Dann begann sie, die Haufen ordentlich zu sortieren. Doch im Grunde hatte sie eingesehen, dass da eine Kraft wirkte, die mächtiger war als ihr guter Wille.
    Franca sah die Papiere durch, die obenauf in ihrem Eingangskorb lagen. Einige Rundschreiben. Nichts von Bedeutung. Neue Ergebnisse zum aktuellen Fall gab es offensichtlich noch nicht.
    Nach einer kurzen Lagebesprechung beschlossen sie und Hinterhuber, als Erstes die Autowerkstatt aufzusuchen, in der Mario Reschkamp seine Ausbildung begonnen hatte.
    Hinterhuber erhob sich und hielt ihr den Autoschlüssel hin. »Ich nehme an, du willst fahren.« Sie erkannte den Schlüssel für den alten Opel, der längst hätte ausrangiert werden sollen. »Willst du nicht lieber den Chauffeur spielen?«, fragte sie. »Also ich reiß mich wahrhaftig nicht darum, diese Mühle zu steuern.«
    Er zuckte die Schultern und trabte los.

16
    Sie sah auf den Boden und wunderte sich über die rote Flüssigkeit, die auf den Holzdielen eine kleine Pfütze bildete. Und die Scherben, wo kamen die her? War sie es, Lilly, die das Glas hatte fallen lassen? Sie konnte sich nicht erinnern. Ihr Blick glitt über die Teller und Tassen, die sich auf der Ablagefläche stapelten. Sie hatte gar nicht gewusst, dass in dieser kleinen Küche so viel Geschirr vorhanden war. Die Schranktüren standen offen. Nur noch einzelne Teile befanden sich darin.
    Die gebrauchten Teller waren bedeckt mit Essensresten. Weiße Nudeln, rote Soße. Etwas schlaffes Grünliches. Ein Fetzen gebratenes Fleisch, das in rotem Fleischsaft schwamm. Und alles war überdeckt von Asche. Weißgraue, feinpudrige Asche, die an einen Vulkanausbruch erinnerte. Der Vesuv ergoss seinen glühend heißen Lavastrom überallhin, deckte Landschaften, Gebäude und

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