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Gartenschläfer: Der zweite Fall für Franca Mazzari (German Edition)

Gartenschläfer: Der zweite Fall für Franca Mazzari (German Edition)

Titel: Gartenschläfer: Der zweite Fall für Franca Mazzari (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriele Keiser
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setzte sich ihr gegenüber, schlug die Beine üb ereinander, wippte ein wenig mit dem linken Fuß und sah sie fragend an.
    »Also?« Sie strich eine honigblonde Haarsträhne hinter das rechte Ohr und legte einen Perlenstecker frei.
    »Wir ermitteln im Fall Mario Reschkamp«, setzte Franca an. Die Reaktion auf dem Gesic ht der Frau zeigte an, dass sie mit dem Namen nichts anzufangen wusste.
    »Sie kannten ihn nicht?«
    Frau Dorsheim verneinte.
    »Und der Name Lilly Prekow. Sagt Ihnen der auch nichts?«
    »Das sollen Freunde meines Sohnes sein?« Frau Dorsheim schüttelte den Kopf. »Diese beiden Namen hat Stephan nie erwähnt.« Sie runzelte die Stirn. Dabei fiel Franca auf, dass sie ihr Make-up ein klein wenig zu dick aufgetragen hatte.
    »Natürlich kenne ich nicht alle Freunde oder Bekannten meines Sohnes«, lenkte sie ein. »Zumindest nicht mit Namen. Mein Mann und ich lassen Stephan alle erdenklichen Freiheiten, er kann einladen, wen er will. Und natürlich muss er uns nicht Rechenschaft ablegen über jeden Einzelnen. Was ist denn mit diesem … wie sagten Sie noch gleich?«
    »Mario Reschkamp. Er wurde ermordet aufgefunden. Im Schlossgarten.«
    »Ach, diese Sache. Ja, ich habe davon in der Zeitung gelesen.« Frau Dorsheim fixierte Franca. »Aber Sie denken doch wohl nicht, mein Sohn könnte etwas damit zu tun haben?« Argwöhnisch zog sie die Augenbrauen zusammen.
    »Da kann mir Ihr Sohn sicher genauere Auskunft geben«, meinte Franca lakonisch. »Kann ich ihn sprechen?«
    »Ich möchte erst Näheres von Ihnen wissen«, erwiderte ihr Gegenüber mit kühler Stimme. »Was genau Sie veranlasst hat, uns aufzusuchen.«
    »Im Laufe unserer Ermittlungen wurde Stephans Name erwähnt.«
    »Ach. Und in welchem Zusammenhang?« Sie wechselte die Haltung ihrer Beine und neigte den Oberkörper ein wenig vor.
    »Tut mir leid, darüber kann ich Ihnen keine Auskunft geben.«
    »Hm.« Sie stützte ihr Kinn auf Daumen und Zeigefinger. »Hatte dieser tote junge Mann nicht mit Drogen zu tun?«
    »Ganz recht.« Franca nickte.
    »Sie glauben doch nicht allen Ernstes, mein Sohn würde sich in solch einem Milieu bewegen?«
    »Ich möchte mit ihm sprechen. Das ist alles.«
    Die Frau sah auf ihre zierliche Armbanduhr. Ein edles, teures Stück, wie sich unschwer erkennen ließ. »Stephan ist noch in der Schule. Er hat heute Nachmittagsunterricht. Aber er müsste eigentlich bald hier sein.«
    »Dann warte ich noch einen Moment«, sagte Franca und überlegte, ob sie doch auf das Angebot mit dem Kaffee zurückkommen sollte.
    »Wenn Sie meinen.« Ihr Gegenüber zuckte die Schultern. »Aber ich kann Ihnen jetzt schon sagen, dass Stephan mit solchen Leuten nichts zu tun hat.«
    Das Telefon spielte eine eingängige Melodie. Irgendwas Klassisches. Die Frau erhob sich. »Entschuldigen Sie bitte.« Sie ging aus dem Zimmer und ließ dabei die Tür einen Spalt breit offen. Franca hörte sie etwas murmeln, konnte aber die einzelnen Worte nicht verstehen.
    Nach ungefähr fünf Minuten kam Frau Dorsheim wieder ins Wohnzimmer. Sie hielt das schnurlose Telefon in der Hand und legte es auf dem Couchtisch ab. Mit ihr war eine Wandlung vor sich gegangen. Sie sah irgendwie verstört aus. Ihre Bewegungen waren fahrig und nervös.
    »Ja, ich weiß nicht, ob es sehr sinnvoll ist, wenn Sie Ihre Zeit mit Warten verbringen«, meinte sie schließlich. »Es kann durchaus sein, dass Stephan nicht gleich nach Hause kommt.«
    »Ihr Sohn hat doch sicher ein Handy«, meinte Franca liebenswürdig. »Könnten Sie ihn nicht anrufen und ihm sagen, dass ich hier bin und ihm ein paar Fragen stellen möchte?«
    »Wie?« Die Frau hatte offensichtlich nicht zugehört. Sie war noch immer in Gedanken.
    Franca wiederholte ihr Anliegen, worauf Frau Dorsheim wortlos das Telefon hochnahm und eine Nummer eintippte.
    »Tut mir leid«, sagte sie nach einer Weile. »Er hat sein Handy ausgeschaltet.«
    In diesem Moment hörte man Schritte im Flur. »Ich glaube, das ist er«, sagte sie. Sie ging hinaus. Franca hörte, wie sie leise mit ihm redete.
    Der Junge hatte eine unverkennbare Ähnlichkeit mit seiner Mutter. Er war groß und schlank, und er trug Markenkleidung. Das blonde, kurz geschnittene Haar hing ihm modisch zerfranst ins Gesicht. Was störte, war die augenfällig schwere Akne, die sein ansonsten hübsches Gesicht entstellte.
    »Ich habe von Marios Tod gehört. Das ist furchtbar«, sagte er, nachdem er Franca höflich begrüßt hatte. »Wir haben uns manchmal zum Computerspielen

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