G.A.S. - Die Trilogie der Stadtwerke
Standort.«
»Wie hast du dann -«
»Nachdem ich ungefähr eine halbe Stunde lang gesucht und nichts gefunden hatte, was so aussah, als könnte es das sein, wonach ich suchte, kam mir der Gedanke, daß ich die Sache überhaupt falsch angegangen war. Also bin ich einen Schritt zurückgetreten und habe mir das Problem noch einmal im Lichte unserer umfassenderen Zielsetzung durch den Kopf gehen lassen. Dann bin ich los und hab das getan, was ich als allererstes hätte tun sollen, selbst noch vor dem Informationsgespräch mit der Chefbibliothekarin.«
Joan dachte nach. »Du hast einen Elelctro-Neger um Hilfe gebeten«, sagte sie.
»Eldridge 162«, sagte Kite. »Er war mir im Magazin die ganze Zeit nachgegangen, und ich hatte es nicht mal bemerkt. Er hielt das Buch in der Hand, absolut sichtbar.«
»Hm«, sagte Joan. »Hat er irgendwas gesagt?«
»Er sagte, Mr. Hoover würde uns noch anrufen. Und speziell dir soll ich ausrichten, du möchtest aufpassen, daß du die Lampe nicht verlierst. »Später wird sie noch eine große Rolle spielen*, hat er gesagt.« Sie wandte sich Ayn zu. »Wie es aussieht, werden Sie uns also noch eine Weile ertragen müssen, Miss Rand.«
»Na herrlich«, sagte Ayn.
Am Ende des Aktenbandes fand Joan einen versiegelten Anhang, auf dessen erster Seite Lösung stand. Ein roter Siegel-sticker warnte:
Nachfolgend die vollständige Auflösung des »Falls »Niemand ist vollkommen*«.
Seien Sie kein Spielverderber, und gucken Sie erst nach, wenn Sie sicher sind, daß Sie mit Ihrem Latein am Ende sind!
»Was meinst du?« fragte Joan Kite.
»Hmm«, sagte Kite. »Also, normalerweise bin ich sehr dafür, ein Geheimnis so lange wie möglich auszukosten, aber irgendwie scheint man von uns zu erwarten, daß wir dieses eine schleunigst aufklären - umständliche Bibliotheksrecherchen einmal abgerechnet, haben wir Informationen am laufenden Band bekommen. Also hat jemand etwas mit uns vor, und da wir es bei diesem Geheimnis mit einem Mord zu tun haben, mit gewaltsamem Tod und allem Pipapo, ist es wahrscheinlich das Klügste, wenn wir uns so schnell wie möglich mit soviel Wahrheit wie möglich bewaffnen. Andererseits könnte es auch genau das sein, was der Mörder von uns erwartet.«
»Sollten wir also die Auflösung lesen, ja oder nein?«
»Da bin ich überfragt«, sagte Kite. »Mir persönlich gefällt die Vorstellung, zu wissen, allerdings bedeutend besser als die Vorstellung, nicht zu wissen.«
»Genau«, sagte Joan. »Mir auch.«
»Also?«
»Also ...« Joan schlitzte mit ihrem Daumennagel das Siegel auf. Ayn konnte in ihrer Glaskugel der Versuchung nicht widerstehen, einen langen Hals zu machen; als Kite das sah, hob sie die Elektro-Lampe vom Granitlöwensockel auf und hielt sie über den Aktenband. Joan blätterte zur ersten Seite der Auflösung.
Alle rauchten.
Sie haben mein Mitgefühl
»Ash, können Sie mich hören ... ?ASH!«
In der Messe des todgeweihten Raumschleppers »Nostromo« knallte Sigourney Weaver mit der Faust auf den Tisch. Ian Holm, der den abgetrennten Kopf eines Androiden spielte, schlug die Augen auf und würgte eine weiße Flüssigkeit hervor.
»Ja, ich kann Sie hören.«
»Welchen Sonderauftrag hatten Sief«
»Ist doch ganz klar. Sie haben ihn gelesen.«
»Wie lautete er?« »Den Organismus zur Erde zu bringen. Das hatte Priorität. Andere Prioritäten gab es nicht.«
Frankie Lonzo verpaßte dem Haufen leerer Bierdosen, der vor seinem Sessel lag, einen Tritt. »Wie spät ist es, Sal?« fragte er.
Salvatore rülpste. Heineken. »Es is dunkel«, erwiderte er.
»Aber wie spät ist es? Wieviel Uhr?«
»Wie können wir es vernichten, Ash? Es muß doch ne Möglichkeit geben, es zu töten. Also, was müssen wir tun ?«
»Sieben Uhr... zweiunddreißig.« Salvatore schielte auf seine Timex Philharmonie hinunter. »Sieben Uhr zweiunddreißig, Frankie.«
»Also, heute morgen um neun plus elf Stunden und zehn Minuten, das macht... macht acht Uhr abends und zehn Minuten.« Frankie lächelte. »Ist also fast erledigt. Der Scheißkerl dürfte schon am Zappeln sein.«
»Sie scheinen immer noch nicht zu begreifen, womit Sie es zu tun haben. Mit einem perfekten Oganismus. Nur seine Feindseligkeit übertrifft noch seine perfekte Struktur.«
»Sie bewundem es, nicht wahr?«
»Ich bewundere die konzeptionelle Reinheit. Geschaffen, um zu überleben. Kein Gewissen beeinflußt es. Es kennt keine Schuld- oder Wahnvorstellungen ethischer Art.«
»Muß ma Wasser ablassen«, sagte
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