Gatling Girl
Bei spiel, riss dabei aber den Colt aus ihrem Hosenbund. Vorsichtig spähte sie durch das Fenster und sah, dass drei Männer Michael Hopkins unter Feuer nahmen. Den Mann selbst konnte sie nicht entdecken, er musste irgendwo in der Nähe in Deckung gegangen sein. Auf jeden Fall war er noch am Leben, denn draußen tobte ein regelrechter Feuersturm.
Sally wus ste zwar, dass Hopkins verdammt gut mit dem Schießeisen umgehen konnte, trotzdem wollte sie ihm beistehen. Von hier aus ging das aber schlecht, denn die Banditen hatten sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite in Deckung begeben. Wenn sie sie ins Visier nehmen wollte, musste sie wohl oder übel nach draußen.
Sie wartete, bis das Feuer ein wenig abgeebbt war, dann riss sie die Tür auf. Die Straße war wie leergefegt, wahr scheinlich hatten die Passanten schon bei den ersten Schüssen das Weite gesucht.
Kurz schaute sich Sally um und stürm te dann nach vorn. Wie es aussah, befand sich Michael Hopkins auf der rechten Seite des Gebäudes, also sprintete sie genau dorthin.
Doch sie hatte noch nicht die Haus ecke erreicht, als das Feuer erneut aufbrandete. Sally hörte, wie die Kugeln neben und hinter ihr in Sand und Holz zackten, da bog sie auch schon um die Ecke.
Michael Hopkins war nirgends zu se hen, dafür tauchte einer der Banditen vor ihr auf. Er hatte die Straße überquert und wollte sich gerade dem Gebäude nähern. Als er die junge Frau vor sich sah, riss er seinen Revolver hoch, doch da feuerte sie bereits. Die Kugel schlug in seine Brust ein und holte ihn mitten im Lauf von den Füßen. Er flog in den Staub und ließ dabei sein Schießeisen fahren, das daraufhin noch einen Schuss abgab.
Ein lautes Krachen ertönte, und wäh rend Sally in das Mündungsfeuer starrte, spürte sie plötzlich, wie sie von einem harten Schlag getroffen wurde. Zunächst spürte sie keinen Schmerz, das kam erst später. Auch wusste sie nicht, wo die Kugel in sie eingeschlagen war. Alles, was ihr jetzt durch den Kopf schoss, war, hinter das Haus zu gelangen.
Da hörte sie auch schon, wie ihr Na me gerufen wurde.
»Sally, hierher!« Er war Michael Hop kins, der nach ihr rief und im nächsten Moment erstarrte, als er sie vor sich auftauchen sah. Das Geschoss war in ihre Seite eingeschlagen, aus der sich nun ein heftiger Blutschwall ergoss.
Im nächsten Moment ging hinter ihr auch schon wieder das Krachen und Bel fern der Revolver los. Michael schaffte es gerade noch so, sie aufzufangen und mit sich auf den Boden zu reißen, da zackten die Geschosse auf schon in die Ecke über ihnen.
»Um Gottes Willen, Lady!«, rief er aus, während er in Sallys bleiches Ge sicht schaute. Die junge Frau selbst bekam, bis auf ein Brennen in der Seite, kaum etwas von ihrer Verwundung mit, doch eine lähmende Schwäche bemächtigte sich ihrer Glieder, Und als Michaels Miene las sie ab, dass sie wohl ziemlich schlimm aussehen musste.
Doch weder ihr noc h ihm wurde Zeit zum Verschnaufen gelassen. Diebeiden übrig gebliebenen Banditen hatten nun die Straße überquert und sich vorgenommen, Michael und Sally den Rest zugeben.
Angesichts der verletzten Frau koch te Hopkins das Blut. In Windeseile riss er sich einen Hemdsärmel ab, stopfte ihr diesen unter das Hemd, um die Blutung zu stillen, und tauchte dann wieder aus der Deckung auf. Mit einem wilden Schrei riss er seine Waffe hoch. Einen der beiden heranstürmenden Mexikaner holte er mit einem Treffer in die Brust von den Füßen, der zweite schaffte es, ihn mit einem wilden Bleiregen wieder hinter die Hausecke zu treiben. Doch nicht für lange, dann ebbte das Feuer ab. Der Bandit hatte sich verschossen!
Diese Chance nutzte Michael Hop kins. Er wirbelte um die Hausecke und feuerte seine letzten beiden Kugeln auf den Banditen ab. Dieser hatte in Windeseile nachgeladen, doch zum Schuss kam er nicht mehr. Hopkins Kugeln trafen ihn in den Kopf und den Hals und töteten ihn auf der Stelle. Er kam gar nicht mehr dazu, zu schreien, sondern stürzte gleich in den Staub.
Gespenstische Ruhe folgte dem dumpfen Aufprall seines Körpers, und erst nachdem einige Sekunden der Stil le verstrichen waren, ließ sich Hopkins gegen die Hauswand sinken. Was, zum Teufel, hatte er sich mit der kleinen Lady da nur aufgeladen!
Augenblicklich wirbelte er herum und beugte sich über sie. Sally stand kurz davor, in Ohnmacht zu fallen. Sie mur melte ein paar Worte, die Michael nicht verstand, doch das war ihm in diesem Moment auch egal. Sie musste zu einem
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