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Gatling Girl

Gatling Girl

Titel: Gatling Girl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jay Benson
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Wald rauskamen. Die nächste Stadt hieß Little Rock, und dort würde Sally die Army benachrichtigen. Santiago würde schon noch sein blaues Wunder erleben. Trotz Gatling-Gun...

    ***
    Carlos Santiago stand am Fenster sei nes Zimmers und spähte hinaus auf die Straße. Zwei Tage schon waren Jose und die anderen fort, und allmählich kamen ihm Zweifel, dass sie den Job erledigt hatten. Wie es aussah, war diese Wildkatze wirklich mit allen Wassern gewaschen, und so würde es ihn nicht wundern, wenn sie es auch diesmal geschafft hatte, seinen Leuten zu entkommen.
    Bei diesem Gedanken schlug er mit der Faust wütend gegen die Wand und überhörte fast das Klopfen an der Tür. Als er es schließlich doch bemerkte, wir belte er herum und knurrte ärgerlich: »Herein!«
    Es war Julio Martinez, der seinen Kopf im nächsten Moment durch den Türspalt schob.
    »Was gibt es?«, fragte er, während sein Vertrauter das Zimmer betrat.
    »Commandante, ich habe eine wich tige Nachricht für Sie!«
    »Ist Jose zurück? Mit dem Weib.«
    Julio Martinez schüttelte den Kopf. »Nein, das nicht. Und wie es aussieht, werden sie auch nicht mehr kommen. Die Frau und ihr Begleiter sind eben in der Stadt aufgetaucht. Luis will sie beim Telegrafenamt gesehen haben.«
    »Was?« Carlos Santiago wich das Blut aus dem Gesicht. Für einen Moment glaubte er, nicht richtig gehört zu ha ben. »Bist du dir sicher?«
    »Si, was die Frau und den Kerl an geht. Luis ist zwar ein Holzkopf, aber er hat gute Augen. Doch was Jose angeht...«
    »Das interessiert mich jetzt nicht«, unterbrach Santiago ihn unwirsch, wäh rend sich jede Faser in seinem Körper wie vor einem Angriff spannte. »Ihr habt sie doch hoffentlich erledigt, oder?«
    Der Blick von Martinez bestätigte dem Rebellenchef, dass sie das nicht getan hatten.
    »Nein, Commandante, Luis kam zu mir und ich habe mir gedacht, dass...«
    »Heißt das, dass die beiden ungestört zum Telegraf enamt spaziert sind? Und womöglich die Regierung benachrichtigt haben?« Carlos Santiagos Gesicht wurde nun zu einer wutverzerrten Maske. Er sprang auf und packte Julio Martinez am Schlafittchen. »Ihr verdammten Hornochsen, ihr wusstet doch, wie meine Anweisunglautet!«, brüllte er und schüttelte den schmächtigen Mann durch.
    »Si, Commandante«, antwortete Ju lio mit erstickter Stimme und hochrotem Kopf. Santiago hatte ihn so gepackt, dass ihm allmählich die Luft wegblieb. »Sie waren erst auf dem Weg zum Telegrafen, vielleicht erwischen wir sie noch. Raoul und Luis warten vor dem Saloon, ich schicke sie gleich in die Spur.«
    »Das will ich hoffen!« Mit einem har ten Ruck ließ Santiago ihn wieder los und stieß ihn von sich. »Tötet den Kerl und bringt die Frau zu mir, verstanden?«
    »Si, Commandante, wird sofort erle digt!«, beeilte sich Julie zu sagen und verzog sich dann schleunigst wieder aus dem Zimmer, bevor es sich sein Boss anders überlegte. Seine Leute waren dem Rebellenchef bedingungslos ergeben, aber sie fürchteten auch seine Wutausbrüche. Bisher hatte er den Betreffenden nur zusammengeschlagen, aber irgendwann, da waren sich die Männer sicher, würde auch mal einer dabei draufgehen. Und Julio Martinez wollte nicht gerade derjenige sein.
    Kurz noch schaute ihm Santiago nach, dann kehrte er ans Fenster zurück. Sei ne Wut verflog langsam wieder, doch dafür überkam ihn nun ein ungutes Ge fühl. Er schaute auf die Straße, ohne Sally und ihre Begleiter entdecken zu können, aber trotzdem war er sich sicher, dass diese Frau ihm mehr Ärger machen würde, als er es sich gedacht hätte. Dass Julio versuchen würde, sie zu schnappen, beruhigte ihn dabei ganz und gar nicht. Erst wenn er sie vor sich hatte - tot oder lebendig - würde er wieder ruhiger werden. Und erst dann würden sie weiterziehen...

8. Kapitel

    Little Rock war eine Stadt im Aufwind, kein Räubernest wie dieses Big Spring, und darüber war Sally auch einigermaßen erleichtert. Endlich würde sie wieder in einem Bett schlafen und sich anständig waschen können. Dank des Überfalls waren ihre Pausen nur kurz ausgefallen, und ein Bad war nicht möglich gewesen.
    Dementsprechend sahen sie aus -und rochen auch so! Die Passanten bedach ten Sally und Michael mit argwöhnischen Blicken und rümpften die Nase. In ihren heruntergekommenen, staubigen Klamotten wirkten sie wie Strauchdiebe, die planten, die nächstbeste Bank zu überfallen.
    Doch das war nicht ihre Absicht. Sal ly lenkte ihren Braunen direkt zum Telegrafenamt der Stadt

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