Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith
anschließend harte Arbeit mit dem
Bügeleisen verrichten.
Ein
netter junger Gardist in Schwarz namens Caffran hatte sie und die Kinder zurück
in ihr Habitat gebracht. Onti hatte sich immer wieder für ihren Gestank
entschuldigt. Der Junge, Caffran, war so höflich und freundlich gewesen.
Erst
in ihrer Wohnung, in dem kleinen Wohnzimmer ihrer Terrassenwohnung, hatte sie
geweint. Ihr ging auf, wie sehr sie ihren Mann vermisste, und ihr machte die
Vorstellung zu schaffen, was der Erzfeind ihm zweifellos angetan hatte.
Ihre
Kinder tobten herum. Sie wollte, dass sie sich beruhigten. Sie stand neben
sich. Der nette Soldat — Caffran — schaute bei ihr vorbei, während die Straßen
draußen voller Menschen waren, die mit Begleitschutz in ihre Häuser
zurückkehrten.
»Brauchen
Sie irgendwas?«, fragte er.
»Nur
einen gut aussehenden Ehemann«, hatte Onti gescherzt, unter Schmerzen, aber mit
aufrichtigem Bemühen.
»Tut
mir Leid«, sagte der nette Soldat. »Ich bin schon vergeben.«
Onti
hatte den Kopf in die Hände gelegt, nachdem er gegangen war, und über dem
Wohnzimmertisch geweint.
Ihr
Ältester, Beggi, war in die Wohnung gelaufen, um ihr zu sagen, dass die Wanne
beinahe voll sei. Er habe die Seifenkristalle ins Wasser getan, die besonderen,
und alle Kinder hätten gesagt, sie wollten, dass ihre Mama zuerst bade.
Sie
küsste sie alle und bat Erini, einen Topf mit Bohnen für sie alle aufzusetzen.
Onti
ging auf den Hof und sah den Dampf aus der Waschküche wallen, wo die Wanne
stand. Sie konnte den Pfefferminzgeruch der Seifenkristalle riechen.
Auf
der anderen Seite des Hofzauns fegte ihr Nachbar, ein Rentner namens Herr
Absolom, seine Hintertreppe.
»Die
Schweinerei, die sie angerichtet haben, Frau Flyte«, jammerte er.
»Ich
weiß, Herr Absolom! So eine Schweinerei!«
Onti
Flyte ging in die Waschküche und zog ihre verdreckten Sachen aus.
Nackt
und in ein dünnes Handtuch gewickelt, prüfte sie mit einer Hand die
Wassertemperatur, als sie das Quietschen hörte.
Sie
schaute auf und erstarrte, als ihr klar wurde, dass jemand hinten im Waschhaus
kauerte.
Sie
fühlte sich verwundbar. Sie fühlte sich ausgeliefert. Einen entsetzlichen
Moment glaubte sie, es sei ein Erzfeind, der sich hier versteckt hatte. Einer
von den widerlichen maskierten Blutpakt-Soldaten.
Doch
es war keiner.
Die
Gestalt trat aus dem Schatten hervor.
Es war
ein junger Gardist. Wie der reizende junge Mann, der sie und ihre Kinder zu
ihrem Hab begleitet hatte.
»Sie
sollten nicht hier drinnen sein, mein Herr«, sagte sie. »Sie wissen ja, was die
Leute über nette junge Soldaten sagen ...« Sie kicherte.
Der
Soldat nicht.
Onti
Flyte ging plötzlich auf, dass sie in Schwierigkeiten war.
Wirklich
großen Schwierigkeiten. Sie öffnete den Mund, doch kein Laut kam heraus.
Der
Soldat trat vor. Er hatte sehr prägnante Züge.
Und er
hatte ein Messer. Ein langes, gerades, silbernes Messer, das vor dem schwarzen
Stoff seiner Uniform funkelte.
Sie
spürte, wie sich ein Schrei in ihrer Kehle bildete. Dies war nicht richtig. So
sollte es nicht sein.
»Tu's
nicht«, sagte er.
Sie
schrie trotzdem. Für sehr kurze Zeit.
Oberstabsarzt
Dorden hielt den hölzernen Zungenspatel mit derselben Sicherheit wie Neskon
seinen Flammen werfer.
»Sag ›Aaaah‹«,
sagte er.
»Sgluuut
...«, brachte Milo heraus.
»Nein,
mein Junge. ›Aaaah‹ … ›AAAAAHHHH‹, als hätte dich ein Ork-Bajonett getroffen.«
»Aaah!«
»Schon
besser«, schmunzelte Dorden, nahm den Spatel aus Milos Mund und warf ihn in
einen Abfallsack, der an der Seite seines Sanitätswägelchens hing. Er nahm
Milos Kopf in beide Hände und untersuchte die Augen, wobei er mit festen
Fingerspitzen die Lider beiseite zog.
»Übelkeitsgefühle?«
»Nur
jetzt gerade.«
»Ha ha
... irgendwelche Krämpfe? Blut in Speichel oder Stuhl? Kopfschmerzen?«
»Nein.«
Dorden
ließ seinen Kopf los. »Du bleibst am Leben.«
»Ist
das ein Versprechen?«
Dorden
lächelte. »Keines, das zu geben in meiner Macht steht, fürchte ich. Ich
wünschte ...«
Der
alte tanithische Arzt fügte noch etwas hinzu, aber seine Worte gingen im
Hintergrundlärm des Quartiersaals unter. Milo bat ihn nicht, sie zu
wiederholen. Dordens traurige Augen brachten ihn zu der Überzeugung, dass es
etwas mit seinem Sohn zu tun hatte, Mikal Dorden, Geist, gefallen auf Verghast.
Seit
dem Angriff waren drei Tage vergangen. Das Erste Tanith hatte in einer Reihe
von Verpackungsanlagen in der Sekundärkuppel
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