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Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith

Titel: Gaunts Geister 5 - Die Feuer Von Tanith Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Einheimischen mit der Wiederkehr eines
Messias namens Zweil rechneten.«
    Gaunt
schmunzelte, doch Rawne fand das gar nicht lustig. Er riss sich seine Girlande
ab und warf sie in die Gosse.
    »Ich
habe mich nicht wegen der rührseligen Lobhudelei verschwitzter Hab-Bewohner
verpflichtet«, schnaubte er. »Dieser Pöbel hat dem Blutpakt bei seiner Ankunft
wahrscheinlich genauso überschwänglich gedankt. Es macht sich immer bezahlt,
nett zu den Bewaffneten zu sein, die den eigenen Wohnort kontrollieren.«
    »Sie
sind wirklich der zynischste Teufel, dem ich je begegnet bin, Major«, warf
Zweil ein.
    »Das
Leben ist beschissen, heiliger Vater. Wachen Sie auf, und riechen Sie an den
Blumen.«
    Zweil
spielte nachdenklich mit den Papierblumen um seinen Hals. »Wenn ich das doch
nur könnte.«
    »Wenn
Sie sich nicht verpflichtet haben, um in der Bewunderung der kleinen Leute zu
schwelgen, Rawne«, sagte Gaunt, »warum haben Sie es dann getan?«
    Rawne
dachte kurz nach. Mehr als »Sie können mich mal«, fiel ihm nicht ein.
    Gaunt
nickte. »Das habe ich mir gedacht.« Er blieb stehen.
    »Das
wird reichen«, sagte er zu ihnen.
     
    Es war
eine Taverne. Sie befand sich im Keller eines schäbigen Verwaltungsbüros, und
eine steile Treppe führte von der Straße zur Tür herunter. Seit der
Blutpakt-Invasion war sie geschlossen, und Gaunt musste den nervösen Besitzer
gut bezahlen, damit er sie einließ.
    Der
Laden sah schrecklich aus und war mit Glassplittern und zertrümmerten Möbeln
übersät. Die Heiden hatte die Nächte durchgefeiert und alles zerstört, womit
sie fertig waren. Zwei Mädchen, die jugendlichen Töchter des Besitzers, fegten
die Trümmer zusammen. Sie hatten bereits mehrere Säcke gefüllt. Der Bruder des
Besitzers schrubbte eifrig die Wände mit einer in ätzende Lauge getauchten
Drahtbürste ab, um die Obszönitäten auszulöschen, die auf die gegipsten Wände
gemalt worden waren.
    Gaunt,
Rawne und Zweil setzten sich auf eine hohe Bank neben dem Tresen.
    »Ich
habe eigentlich noch nicht wieder geöffnet«, sagte der Besitzer. »Aber für die
Retter Cirenholms mache ich gerne eine Ausnahme.«
    »Eine
doppelte Ausnahme, hoffe ich«, sagte Zweil.
    »Was
darf's denn sein?«
    »Haben
Sie Sacra?«, fragte Gaunt.
    »Ähh
... nein, mein Herr. Ich weiß nicht einmal, was das ist.«
    »Egal.
Amasec?«
    »Früher
schon«, sagte der Besitzer wehmütig. »Ich muss nachsehen, ob noch welcher übrig
ist.«
    »Was
tun wir hier?«, knurrte Rawne.
    »Unsere
Pflicht«, erwiderte Gaunt.
    Der
Besitzer der Taverne kam mit einem jämmerlich verbeulten Tablett zurück, auf
dem drei Schnapsgläser in verschiedenen Größen sowie eine Flasche Amasec
standen.
    Er
stellte die Gläser vor dem Trio ab. »Ich muss mich entschuldigen. Das sind die
einzigen unversehrten Gläser, die ich finden konnte.«
    »In
dem Fall«, versicherte Gaunt ihm, »sind sie perfekt.«
    Der
Besitzer nickte und füllte jedes Glas mit dem starken Schnaps.
    »Lassen
Sie die Flasche hier«, wies Zweil ihn an.
    Rawne
drehte langsam sein Glas und beäugte die beträchtliche Menge Alkohol. »Worauf
trinken wir?«, fragte er.
    »Auf
die ruhmreiche Befreiung Cirenholms im Namen des Gott-Imperators!«, verkündete
Zweil, schnalzte mit der Zunge und hob sein Glas.
    Gaunt
hielt seinen Arm mit einer Hand fest. »Nein, darauf nicht. Jedenfalls nicht
direkt. Am Ende einer Schlacht spürt Colm Corbec immer die nächste Kneipe auf
und trinkt darauf. Heute kann er das nicht. Also tun wir es für ihn.«
    Gaunt
hob sein Glas und betrachtete es, als sei es Gift. »Auf Colm Corbec. Und das
Erste-und-Einzige. Ich wollte, er wäre jetzt hier.«
    Er
stürzte den Schnaps mit einem Schluck herunter.
    »Colm
Corbec«, fielen Rawne und Zweil ein und kippten ihren Schnaps.
    »Wie
geht es ihm?«, fragte Rawne. »Ich war bis jetzt an der Front ... und hatte noch
keine Gelegenheit ... Sie wissen schon ...«
    »Ich
habe auf dem Weg hierher im Lazarett vorbeigeschaut«, sagte Gaunt, während er
mit seinem leeren Glas spielte. »Keine Veränderung. Er wird wahrscheinlich
sterben. Die Ärzte finden es erstaunlich, dass er überhaupt noch lebt.«
    »Ohne
ihn wird nichts mehr so sein, wie es war ...«, murmelte Rawne.
    Gaunt
sah ihn an. »Kam das gerade von Major Arschloch Rawne?«
    Rawne
verzog das Gesicht. »Es ist keine Schande zuzugeben, dass Corbec uns fehlen
wird. Aber wenn bei Ihnen der Tod an die Tür klopfte, würde ich Schnaps für das
ganze verdammte Regiment

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