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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Gabeln Rührei.
    Caffran nahm nervös seine
eigene Gabel und fing an zu essen. Es war das beste Essen seit sechzig Tagen
und erinnerte ihn an seine Lehrlingszeit in den Sägemühlen des verlorenen
Tanith noch vor der Gründung und vor dem Verlust, an die gesunden Mahlzeiten,
die nach der letzten Schicht an den langen Tischen des Refektoriums serviert
wurden. Nach kurzer Zeit verschlang er mit ebenso viel Appetit das Frühstück
wie der Kommissar, der ihn verständnisvoll anlächelte.
    Dann kam Milo mit einer
dampfenden Kanne starken Kaffeins, und es war an der Zeit, zur Sache zu kommen.
    »Was verraten uns denn die
Meldungen heute Morgen?«, begann Gaunt.
    »Das weiß ich nicht,
Kommissar«, sagte Caffran, indem er die Mappe nahm und sie vor sich auf den
Tisch legte. »Ich befördere diese Mappen nur. Ich frage nie, was drin ist.«
    Gaunt schwieg einen Moment und
aß einen Happen Rührei mit Schinken. Er trank einen Schluck aus seiner
dampfenden Tasse und griff dann nach der Mappe.
    Caffran schaute weg, als Gaunt
den Plastikumschlag aufriss und die ausgedruckten Papierstreifen darin las.
    »Ich war die ganze Nacht an dem
Ding da«, sagte Gaunt, indem er mit dem Daumen über die Schulter auf das grüne
Leuchten der taktischen Kommunikationsvorrichtung zeigte, die in die schlammige
Wand des Befehlsbunkers eingebaut war. »Und es hat mir nichts verraten.«
    Gaunt ging die Meldungen aus
Caffrans Mappe durch. »Ich wette, Sie und die Männer fragen sich, wie lange wir
uns hier in dieses Höllenloch eingraben«, sagte Gaunt. »Die Wahrheit ist, ich
kann es Ihnen nicht sagen. Dies ist ein Zermürbungskrieg. Wir könnten noch
Monate hier bleiben.«
    Mittlerweile war Caffran nach
dem guten Essen so warm und zufrieden, dass er sich auch dann keine großen
Sorgen gemacht hätte, wenn der Kommissar ihm mitgeteilt hätte, seine Mutter sei
soeben von Orks ermordet worden.
    »Kommissar?« Milos Stimme war
ein jäher Eindringling in die sanfte Ruhe.
    Gaunt sah auf. »Was gibt es,
Brin?«
    »Ich glaube ... dass ... Ich
glaube, dass ein Angriff bevorsteht.«
    Caffran gluckste. »Woher willst
du das wissen ...«, begann er, doch der Kommissar fiel ihm ins Wort.
    »Irgendwie hat Milo bisher
jeden Angriff gespürt, bevor er kam. Jeden. Anscheinend hat er die Gabe, den
Einschlag von Granaten vorherzusehen. Vielleicht sind es seine jungen Ohren.«
Gaunt grinste Caffran schief an. »Wollen Sie sich deswegen etwa streiten?«
    Caffran wollte gerade
antworten, als das Heulen der ersten heransausenden Granaten ertönte.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    3
     
     
    Gaunt sprang auf und stieß
dabei den Klapptisch um. Diese jähe Bewegung war es, nicht das Jaulen der
nahenden Granaten, was Caffran schockiert auffahren ließ. Gaunt tastete nach
seiner Handwaffe, die in ihrem Halfter an einem Haken an der Treppe hing. Er
nahm das Sprechgerät der Kom-Anlage, die unter den Regalen mit seinen Büchern
stand.
    »Gaunt an alle Einheiten! Zu
den Waffen! Zu den Waffen! Auf maximalen Widerstand vorbereiten!«
    Caffran wartete nicht auf
weitere Anweisungen. Er hatte bereits die Leiter erklommen und fegte durch die
Gasvorhänge, als Granatsalven ihre Gräben heimsuchten. Gewaltige Wolken aus
verdampftem Schlamm stoben vom Grabenrand hinter ihm in die Luft, und durch den
schmalen Graben hallten die Schreie plötzlich sehr lebhafter Soldaten. Eine
Granate jaulte tief über ihn hinweg und sprengte ein Loch von der Größe einer
Landefähre jenseits der hinteren Brustwehr des Grabens. Flüssiger Schlamm
regnete auf ihn nieder. Caffran zog sein Lasergewehr aus der Schlinge und
huschte auf den Laufsteg des Grabens. Es herrschte Chaos und Panik, und
Soldaten rannten brüllend und schreiend in alle Richtungen.
    War es das? War dies der letzte
Moment des langen, ausgedehnten Konflikts, in dem sie sich befanden? Caffran
versuchte sich hoch genug zu stemmen, um einen Blick über den Rand und das
Niemandsland hinweg auf die Stellungen des Feindes zu werfen, mit dem sie es
jetzt seit sechs Monaten zu tun hatten.
    Er konnte jedoch nur einen
Nebel aus Rauch und Schlamm erkennen.
    Laserwaffen zischten, und
mehrere Schreie ertönten. Weitere Granaten pfiffen heran. Eine von ihnen fiel
genau in einen Kommunikationsgraben in der Nähe. Dann wurde das Geschrei echt
und unmittelbar. Der Regen, der auf ihn fiel, bestand nicht mehr nur aus Wasser
und Schlamm. Jetzt waren auch Körperteile darin.
    Caffran fluchte und wischte die
Linse des Zielfernrohrs an seinem Lasergewehr

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