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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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sauber. Hinter sich hörte er
einen Schrei, eine kraftvolle Stimme, die durch die Traversen des Grabens
hallte und scheinbar die Laufbretter erbeben ließ. Er drehte sich um und sah
Kommissar Gaunt aus seinem Unterstand treten.
    Gaunt trug jetzt seine
vollständige Uniform samt Mütze, der Tarnumhang seines Regiments wirbelte um
seine Schultern, und sein Gesicht war eine Maske bellender Wut. In einer Hand
hielt er eine Boltpistole und in der anderen ein Kettenschwert, das in der Luft
des frühen Morgens jaulte und sang.
    »Im Namen Taniths! Nun, da sie
uns bestürmen, müssen wir kämpfen! Haltet stand und schießt erst, wenn ihr sie
über den Erdwall kommen seht!«
    Caffran spürte ein Frohlocken
in seiner Seele. Der Kommissar war bei ihnen, und sie würden siegen, wie
schlecht ihre Aussichten auch sein mochten. Dann schloss etwas seine Welt mit
einem vibrierenden Schock, der Matsch in die Luft jagte und seine Seele von
seinem Körper zu trennen schien.
    Der Abschnitt des Grabens hatte
einen direkten Treffer erhalten.
    Dutzende Männer waren tot.
Caffran lag benommen auf dem Durcheinander aus geborstenen Laufbrettern und
verspritztem Matsch. Eine Hand packte ihn an der Schulter und zog ihn hoch.
    Als er blinzelnd aufschaute,
sah er Gaunts Gesicht.
    Der Kommissar sah ihn mit
ernstem, aber doch inspirierendem Blick an.
    »Ein kleines Nickerchen nach
einem guten Frühstück?«, fragte der Kommissar den verblüfften Soldaten.
    »Nein, Kommissar ... Ich ...
Ich ...«
    Von den gepanzerten
Schießscharten am oberen Rand des Grabens hallte jetzt das Zischen der
Lasergewehre zu ihnen herunter. Gaunt zog Caffran wieder auf die Beine.
    »Ich glaube, die Zeit ist
gekommen«, sagte Gaunt, »und ich hätte gern all meine tapferen Männer bei mir
in der Reihe, wenn wir vorrücken.«
    Caffran spie grauen Schlamm aus
und lachte. »Ich gehe mit Ihnen, Kommissar«, sagte er, »von Tanith dahin, wo
wir eben landen.«
    Caffran hörte das Jaulen von
Gaunts Kettenschwert, als der Kommissar die an die Grabenwand genagelte Leiter
zum Rand erklomm und seinen Männern zurief: »Männer von Tanith! Wollt ihr ewig
leben?«
    Ihre Antwort, laut und heiser,
ging im Heulen der Granaten unter. Doch Ibram Gaunt wusste, was sie gesagt
hatten.
    Mit blitzenden Waffen stiegen
Gaunts Geister aus dem Graben und schossen sich zu Ruhm, Tod oder was sie sonst
noch im Rauch erwarten mochte.
     
     
     
     
     
     
    4
     
     
    Das knisternde Dickicht des
Laserfeuers war hundert Schritte tief und zwanzig Kilometer lang, wo die
vorrückenden Legionen des Feinds frontal auf die imperialen Regimenter prallten.
Es sah aus, als brächen plötzlich wimmelnde Nester Kolonien bildender Insekten
aus ihren Hügeln hervor und träfen in einem chaotischen Wirrwarr brodelnder
Massen aufeinander, beleuchtet vom unablässigen grellen Kreuzfeuer ihrer
Waffen.
    Lordgeneral Hechtor Dravere
wandte sich von seinem auf einem Stativ stehenden Teleskop ab. Mit manikürten
Händen glättete er die makellose Brust seines Uniformrocks und seufzte.
    »Wer mag das sein, der da unten
gerade stirbt?«, fragte er mit seiner bestürzend dünnen, schrillen Stimme.
    Oberst Flense, Feldkommandant
der Jantiner. Patrizier, einem der ältesten und verehrtesten Regimenter, erhob
sich von seinem Sofa und nahm zackig Haltung an. Flense war ein
hochgewachsener, starker Mann, dessen linke Wange schon vor langer Zeit von
einem Spritzer tyranidischer Biosäure entstellt worden war.
    »General?«
    »Diese ... diese Ameisen da
unten ...« Dravere deutete träge über seine Schulter hinweg. »Ich habe mich
gefragt, wer das wohl war.«
    Flense schritt über die Veranda
zum Kartentisch, wo eine flache Glasplatte von unten von leuchtenden
Anzeigenrunen beleuchtet wurde. Er fuhr mit dem Finger über das Glas und
veranlagte die vierhundert Kilometer Frontverlauf, welcher der Brennpunkt des
Kriegs hier auf Fortis Doppelstern war, ein ausgedehntes, unregelmäßiges Gewirr
zweier verfeindeter Grabensysteme, getrennt nur durch einen Streifen
gemartertes Niemandsland aus Schlammlöchern und zerstörten Fabriken.
    »Die Gräben im Westen«, begann
er. »Sie werden vom Ersten Tanith-Regiment gehalten. Sie kennen es, General:
Gaunts Haufen, den einige der Männer auch >Die Geister< nennen, glaube
ich.«
    Dravere schlenderte zu einem
verzierten Erfrischungswägelchen und ließ sich eine winzige Tasse starken,
schwarzen Kaffein aus dem vergoldeten Samowar einlaufen. Er nippte und sog die
heiße Flüssigkeit einen Moment

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