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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Nase
zugeschlagen und waren zur Flucht bereit. Doch trotz der simplen Aufgabe, den
Weg einfach nur zurückverfolgen zu müssen, war Gaunt klar, dass sie für den
Rückweg mehr Zeit einkalkulieren mussten, also ließ er Rawne die Zeitzünder
schließlich auf vierdreiviertel Stunden einstellen.
    Ihr Marsch zurück an die
Oberfläche geriet bereits ins Stocken.
    Domor wurde mit jedem Schritt
schwächer, und Bragg und Larkin ging es zwar nicht ganz so schlecht, aber die
Wunden, die sie erlitten hatten, und die damit verbundenen Schmerzen machten
sie ebenfalls langsamer.
    Die meisten Waffen hatten sie
weggeworfen, da ihre Energiezellen tot waren. Es hatte keinen Sinn, das
zusätzliche Gewicht zu schleppen. Rawnes Dornenwerfer funktionierte noch, und
er bildete mit Mkoll die Spitze, dessen Lasergewehr noch ein gutes Dutzend
allmählich in ihrer Ladung nachlassende Schüsse im Magazin hatte. Dorden, Domor
und Larkin waren bis auf ihre Messer unbewaffnet.
    Larkins mechanischer Karabiner
funktionierte noch, nutzte dem Scharfschützen mit seinem verwundeten Arm aber
nichts, also hatte Gaunt ihn an Caffran übergeben und ihn mit der Nachhut
betraut. Bragg bestand darauf, die Autokanone zu behalten, aber er hatte kaum
noch Munition, und Gaunt wusste nicht, wie gut der verwundete Soldat damit
umgehen würde, falls es zu einem Kampf kam.
    Dann war da die Finsternis der
Tunnel, die Gaunt vergessen hatte, weswegen er sich jetzt verfluchte. Ihre
Lampen waren mittlerweile alle verbraucht, und als sie sich von der
unmittelbaren Nähe zur Aedicula entfernten und in die dunkleren Bereiche des
Labyrinths vordrangen, mussten sie warten, bis Mkoll und Caffran Lanzen und
Kleidung von den toten Feinden in der Zisterne geholt hatten.
    Sie formten daraus zwei Dutzend
behelfsmäßige Fackeln, indem sie zerbrochene Lanzenschäfte mit Stoff
umwickelten, den sie mit dem streng riechenden Inhalt von Braggs letzter
kostbarer Flasche Sacraschnaps tränkten. Im Schein der flackernden Flammen
durchquerten sie vorsichtig die Zisterne und marschierten weiter.
    Als sie die stinkende Masse der
feindlichen Leichen passierten, erwog Gaunt kurz, sie nach anderen Waffen zu
durchsuchen, mechanischen Waffen, die von dem Energieverlust nicht betroffen
waren. Doch der Gestank nach verwesendem Fleisch hatte die Insektenschwärme aus
dem Gang angelockt, und die verdrehten Leiber waren jetzt eine sich windende,
wogende Masse aus Aas und Käfern.
    Es blieb keine Zeit. Sie
marschierten weiter. Gaunt versuchte nicht daran zu denken, was Mkoll und
Caffran durchgemacht haben mussten, als sie das Material für die Fackeln geholt
hatten.
    Die Fackeln verbrannten rasch
und beleuchteten außer der unmittelbaren Umgebung ihres Trägers wenig. Gaunt
spürte die wachsende Erschöpfung in seinen Gliedern, und ihm ging mehr denn je
auf, dass von dem energieverzehrenden Effekt mehr als Lampenbatterien und
Lasergewehrmagazine betroffen waren.
    Wenn er schon müde war, wollte
er sich gar nicht erst ausmalen, wie sich Domor fühlte.
    Zweimal hatte der Kommissar
bereits einen Halt mit Neugruppierung angeordnet, da Mkoll und Rawne der sich
schwer tuenden Gruppe zu weit vorausgeeilt waren.
    Wie lange war das her? Sein
Chronometer funktionierte nicht mehr.
    Gaunt fragte sich allmählich,
ob die Sprengladungen überhaupt explodieren würden. Würden die Sprengkreise
knistern und erlöschen, bevor der Funke überspringen konnte?
    Sie erreichten eine
unregelmäßige Biegung in dem uralten niedrigen Tunnel. Sie mussten jetzt seit
annähernd drei Stunden unterwegs sein, schätzte er. Von Mkoll und Rawne war
nichts zu sehen. Er zündete die nächste Fackel an und schaute sich zu Larkin
und Bragg um, die sich eine Fackel teilten und an ihm vorbeimarschierten.
    »Weiter«, trieb er sie in der
Hoffnung an, dass dieser Weg der richtige war. Ohne Mkolls scharfe Sinne kam er
sich verloren vor.
    Welche Abzweigung war es?
Larkin und Bragg, die ebenfalls über den unheimlichen tanithischen sechsten
Orientierungssinn verfügten, schienen keinen Zweifel zu haben. »Gehen Sie
einfach weiter und nach draußen. Wenn Sie Sergeant Mkoll oder Major Rawne
treffen, sagen Sie ihnen, dass sie auch weitergehen sollen.«
    Der riesige Schatten von Bragg
und seinem drahtigen Begleiter nickte ihm stumm zu, und kurz darauf war ihr
flackernder Fackelschein im Tunnel voraus verschwunden.
    Gaunt wartete. Wo, bei Feth,
waren die anderen? Minuten verstrichen, krochen dahin.
    Ein Lichtschein tauchte auf.
Caffran kam in Sicht

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