Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
endlich
bereinigen und den Sieg erzwingen.« Der General tippte mit der Griffelspitze
auf den Bildschirm, als wollte er betonen, dass seine Anweisungen nicht
verhandelbar waren.
    Flense war erpicht darauf zu
gehorchen. Er hatte den Ehrgeiz und festen Vorsatz, dass seine Regimenter eine
entscheidende Rolle bei der Erringung des Siegs auf Fortis Doppelstern spielen
sollten. Bei der Vorstellung, Gaunt könnte ihm diesen Ruhm irgendwie streitig
machen, wurde ihm schlecht, und er musste daran denken, wie ...
    Er schüttelte den Gedanken ab
und schwelgte in der Vorstellung, Gaunt und sein Abschaum niedrigster Herkunft
würden benutzt, verheizt und den feindlichen Geschützen geopfert, damit er
seinen Ruhm erringen könne. Dennoch zögerte Flense noch einen Moment, bevor er
ging. Eine kleine Rückversicherung konnte nicht schaden. Er ging zum
Kartentisch zurück und zeigte mit lederbehandschuhtem Finger auf eine Krümmung
in den Konturen der Karte. »Wir müssen einen breiten Streifen abdecken,
General«, sagte er, »und sollten Gaunts Männer ... nun ja, aus Feigheit
Fersengeld geben, wären meine Patrizier sowohl den einge-grabenen Truppen der
Shriven als auch den sich zurückziehenden Elementen ausgesetzt.«
    Darüber dachte Dravere einen
Moment nach. Feigheit: welch ein Reizwort für Flense, wenn er es in Bezug auf
Gaunt benutzte. Dann klatschte er so freudig in seine feisten Hände wie ein
Kind auf einer Geburtstagsfeier. »Melder! Meldeoffizier, sofort antreten!«
    Die Innentür des Salons öffnete
sich, und ein müder Soldat kam eiligst herein und knallte die Hacken seiner
abgenutzten, aber sauberen und polierten Stiefel zusammen, da er vor den beiden
Offizieren salutierte. Dravere schrieb gerade Befehle auf eine
Nachrichtentafel. Er las sie noch einmal durch und reichte sie dann dem
Soldaten.
    »Wir werden die Vitrianischen
Dragoner zusätzlich und zur Unterstützung der Geister in die Schlacht werfen in
der Hoffnung, dass sie das Heer der Shriven in die Überschwemmungsgebiete
zurücktreiben. Auf diese Weise können wir so lange, wie Ihre Patrizier
brauchen, den Feind zu erreichen, dafür sorgen, dass sich die Kämpfe auf die
Westflanke beschränken. Senden Sie entsprechende Anweisungen, und nehmen Sie
außerdem Verbindung mit dem Tanith-Kommandanten Gaunt auf. Befehlen Sie ihm den
Vormarsch. Seine Aufgabe besteht heute nicht nur darin, den Angriff zurückzuschlagen,
sondern vorzurücken und die Gelegenheit zu nutzen, die Frontgräben der Shriven
einzunehmen. Machen Sie ihm klar, dass dieser Befehl direkt von mir kommt.
Sagen Sie ihm, dass es kein Zaudern gibt. Keinen Rückzug. Sie werden siegen
oder sterben.«
    Flense gestattete sich im
Stillen ein triumphierendes Lächeln. Sein Rücken war jetzt angenehm gedeckt,
und Gaunt war zu einem Vorstoß gezwungen, den er nicht überleben würde. Der
Soldat salutierte noch einmal und machte Anstalten, den Raum zu verlassen.
    »Noch etwas«, sagte Dravere.
    Der Soldat blieb stehen und
drehte sich nervös um.
    Dravere tippte den Samowar mit
einem klobigen Siegelring an.
    »Sie sollen frischen Kaffein
schicken. Dieser ist abgestanden.« Der Soldat nickte und ging. Aus dem Klirren
des Rings ging eindeutig hervor, dass das große, vergoldete Gefäß noch fast
voll war. Ein Regiment konnte mehrere Tage von der Menge Kaffein zehren, die
der General offenbar wegschütten lassen wollte. Es gelang ihm zu warten, bis
sich die Doppeltür des Salons hinter ihm geschlossen hatte, bevor er lautlos
den Mann verwünschte, der dieses Blutbad inszenierte.
    Flense salutierte ebenfalls und
ging zur Tür. Er nahm seine Feldmütze vom Büfett und setzte sie sorgfältig auf,
den Schirmrand zuerst.
    »Gelobt sei der Imperator,
General«, sagte er.
    »Wie bitte? Ach ja. In der
Tat«, sagte Dravere geistesabwesend, während er sich auf seinem Sessel
zurücklehnte und eine Zigarre anzündete.
     
     
    5
     
     
    Major Rawne warf sich flach in
ein Schützenloch und wäre in dem milchigen Wasser, das sich in seinen Tiefen
gesammelt hatte, beinahe ertrunken. Prustend zog er sich zum Rand des Kraters
und zielte mit seinem Lasergewehr. Überall war Rauch, durch den Laserstrahlen
zuckten. Bevor er die Zeit zum Schießen fand, warfen sich neben ihm noch mehr
Leiber in die improvisierte Deckung: Soldat Neff und der Adjutant des Trupps,
Feygor, dazu die Soldaten Caffran, Varl und Lonegin. Soldat Klay war ebenfalls
dabei, aber er war tot. Das heftige Kreuzfeuer hatte sein Gesicht kauterisiert,
bevor er die

Weitere Kostenlose Bücher