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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Deckung erreicht hatte. Keiner von ihnen warf einen zweiten Blick auf
Klays Leiche, die hinter ihnen im Wasser lag. Derartige Dinge hatten sie schon
tausendmal zu oft gesehen.
    Rawne spähte durch sein
Zielfernrohr über den Rand des Schützenlochs. Irgendwo dort draußen setzten die
Shriven eine schwere Waffe zur Infanterieunterstützung ein. Der heftige und
explosive Beschuss schnitt einen Keil in den Vormarsch der Geister.
    Neff fummelte an seiner Waffe
herum, und Rawne sah genauer hin.
    »Was ist los, Soldat?«, fragte
er.
    »In meinem Abzugsmechanismus
ist Dreck, Major. Ich bekomme ihn nicht frei.«
    Feygor riss dem jüngeren Mann
das Gewehr aus der Hand, warf das Magazin aus und klappte die geölte Abdeckung
der Zündkammer auf, sodass sie offen lag und die Fokussierringe zu sehen waren.
Feygor spie in die offene Kammer und klappte die Abdeckung dann mit einem Klack
wieder zu. Dann schüttelte er die Waffe heftig und rammte das Magazin wieder in
den Schlitz.
    Neff sah zu, wie sich Feygor
umdrehte, die Waffe über den Kopf hob und einen Schuss in den Rauch jenseits
des Schützenlochs abgab.
    Feygor warf Neff die Waffe
wieder zu.
    »Siehst du? Jetzt funktioniert
es wieder.«
    Neff fing das Gewehr auf und
kroch zum Kraterrand. »Wir sind tot, bevor wir einen Meter weit gekommen sind«,
sagte Lonegin unter ihnen.
    »Um Feths willen!«, fluchte
Soldat Varl. »Dann sorgen wir eben dafür, dass sie den Kopf einziehen.« Er
hakte ein Bündel Granaten von seinem Koppel und teilte sie mit den anderen
Soldaten wie ein Schuljunge gestohlenes Obst, indem er jedem eine zuwarf. Ein
Schnippen mit dem Daumen machte jede Granate scharf, und Rawne lächelte seinen
Männern zu, während er sich auf den Wurf vorbereitete.
    »Varls Einschätzung der Lage
ist korrekt«, sagte Rawne.
    »Blenden wir sie.«
    Sie warfen ihre Granaten in die
Luft. Es waren Fragmentgranaten, die taub machen, blenden und alle in
Reichweite mit Splittern beharken sollten.
    Das vielfache Krachen ihrer
Detonation ertönte.
    »Jetzt haben sie aber den Kopf
eingezogen«, sagte Caffran und bemerkte dann, dass die anderen bereits aus dem
Schützenloch kletterten und losstürmten. Er folgte ihnen rasch.
    Schreiend stürmten die Geister
im Schutz des Rauchs über ein kurzes Stück grauen Schlamm und rutschten dann
eine Splitterschutzwand hinunter. Die geschwärzten Einschläge der Granaten
waren ebenso überall wie die verdrehten Leichen ihrer toten Feinde.
    Rawne landete am Ende der
Rutschbahn auf den Füßen und sah sich um. Zum ersten Mal in sechs Monaten auf
Fortis Doppelstern sah er den Feind von Angesicht zu Angesicht. Die Shriven,
die Bodentruppen des Feinds, die zu bekämpfen er hier war. Sie waren
überraschend menschlich, aber verunstaltet und entstellt. Sie trugen
Schlachtrüstungen, die mit viel Geschick aus den Arbeitsanzügen gefertigt
waren, die sie in den Hochöfen des Planeten benutzten. Schutzmaske und
Handschuhe waren sogar fest mit dem verheerten, blässlichen Fleisch verwachsen.
Rawne versuchte, gedanklich nicht bei den Toten zu verweilen, um nicht zu oft
an die Legionen denken zu müssen, die sie noch töten mussten. Im Rauch fand er
noch zwei weitere Shriven, die von den Granaten nur verwundet worden waren. Er
erledigte sie rasch.
    Caffran war dicht hinter ihm.
Der junge Soldat war entsetzt über das, was er sah.
    »Sie haben Lasergewehre«, sagte
Caffran entsetzt, »und Rüstungen.«
    Neben ihm drehte Neff eine der
Leichen mit dem Stiefel um.
    »Und seht mal: Sie haben auch
Granaten und Munition.« Neff und Caffran sahen den Major an.
    Rawne zuckte die Achseln.
»Schön, dann sind sie also zähe Hunde. Was habt ihr erwartet? Sie halten das
Imperium jetzt schon sechs Monate auf.«
    Lonegin, Varl und Feygor
gesellten sich rasch zu ihnen. Rawne winkte sie weiter, tiefer in den
feindlichen Unterstand. Der Graben verbreiterte sich vor ihnen, und sie sahen
die Metallstreben und Steinmauern eines Industriesilos.
    Rawne bedeutete ihnen sogleich,
in Deckung zu gehen. Fast sofort zuckten Laserstrahlen rings um sie durch den Graben.
Varl wurde getroffen, und seine Schulter verschwand in einem roten Nebel. Er
fiel schwer auf den Rücken und wälzte sich dann mithilfe des einen noch vorhandenen
Arms auf den Bauch. Die Schmerzen waren so gewaltig, dass er nicht einmal
schreien konnte.
    »Feth!«, fluchte Rawne.
»Kümmern Sie sich um ihn, Neff!«
    Neff war der Sanitäter des
Trupps. Er öffnete den an seinem Oberschenkel befestigten Beutel mit

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