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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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ins Feld ausspien, eine zehntausend Mann starke
Menschenflut.
    Sie erreichten die erste
Deckungslinie — eine durchlöcherte Pipeline, die entlang verrosteter Pylone
verlief — und gingen dahinter zu Boden.
    Corbec schaute sich um und
schaltete sein Sprechgerät ein.
    »Corbec an Trupp. Ton
abschalten.«
    Stimmen antworteten.
    Neben Corbec hielt Soldat
Larkin sein Lasergewehr krampfhaft fest und starrte vor Furcht zitternd in den
Himmel.
    »Oh, das ist schlimm«, murmelte
er. »Psioniker-Wahnsinn, ganz schlimm. Man könnte meinen, dass wir es am Schleusentor
von Voltis oder in der Todeszone von Dunkelscherbe schwer hatten, aber das
kommt einem im Vergleich zu dem hier wie ein Spaziergang vor ...«
    »Larks!«, zischte Corbec. »Um
Feths willen, halten Sie die Klappe! Haben Sie noch nie was von Moral gehört?«
    Larkin wandte seinem Vorgesetzten
Offizier und alten Freund in aufrichtiger Überraschung das Gesicht zu. »Ist schon
gut, Oberst!«, beharrte er. »Ich hatte mein Kom-Gerät ausgeschaltet! Niemand
hat es gehört!«
    Corbec schüttelte den Kopf.
»Ich hab's gehört, und Sie ängstigen mich zu Tode.«
    Alle zogen den Kopf ein, als
die Pipeline von Autokanonen beschossen wurde. Ein paar Hundert Meter entfernt fing
jemand an zu schreien. Sie konnten das durchdringende Kreischen über das Tosen
des Gewitters und der landenden Truppenschiffe und den Beschuss hinweg hören.
    Gerade noch.
    »Wo ist der Kommissar?«,
knurrte Corbec.
    »Er hat darauf bestanden, den
Angriff zu führen.«
    »Wenn er noch nicht gelandet
ist, kommt er nicht mehr«, sagte Larkin mit einem Blick zum Himmel. »Wir waren die
Letzten, die durchgekommen sind, bevor das da passiert ist.«
    Neben Larkin schaute Soldat
Raglon, der Kommunikationsoffizier des Trupps, von seinem starken Kom-Gerät auf.
»Kein Kontakt mit dem Landungsboot des Kommissars, Oberst. Ich habe den Verkehr
im Orbit und das Flottenband abgehört. Dieses dreckige Psioniker-Gewitter hat einen
ganzen Haufen Landungsboote erledigt. Sie zählen immer noch die Absturzstellen.
Wir hatten Glück, dass wir schon unten waren, als es richtig losging.«
    Corbec überlief ein Schauder.
Er hatte nicht das Gefühl, Glück gehabt zu haben.
    Raglon fuhr fort: »Unsere
Psioniker oben versuchen das Gewitter zu neutralisieren, aber ...«
    »Aber was?«
    »Es scheint ziemlich sicher zu
sein, dass das Landungsboot des Kommissars eins derjenigen war, die das
Gewitter erwischt hat.«
    Corbec knurrte etwas
Unverständliches. Ihm war kalt, und er konnte die Mienen der Männer sehen, als
die Nachricht langsam die Runde machte.
    Corbec hob sein Lasergewehr und
schaltete sein Sprechgerät ein.
    Er musste sie rasch aufrichten
und sie in Bewegung setzen.
    »Worauf wartet ihr noch?«,
bellte er. »Geschütztrupps bilden und Karo-Formation einnehmen! Im Laufschritt!
Feuer frei! Marsch! Zum Gedenken an Tanith! Vorwärts!«
     
    Brin Milo erwachte.
    Er lag verkehrt herum, hing
schmerzhaft in den Sicherheitsgurten, die Rippen blau geprellt und einen
Blutgeschmack im Mund, und konnte nichts sehen. Aber — wenn ihm niemand einen
wirklich gemeinen Streich spielte — er lebte noch.
    Er konnte etwas hören ...
Eigentlich sehr wenig. Das Tröpfeln und Prasseln fallenden Wassers. Ein
Quietschen. Ein leises Stöhnen.
    Es krachte laut, und dann
flammte Licht vor seinen an die Dunkelheit gewöhnten Augen auf. Er roch
Thermit, und ihm ging auf, dass jemand soeben unter Benutzung der
Absprengvorrichtungen die Notschleusen geöffnet hatte. Tageslicht — fahles,
grünliches, nasses Tageslicht — strömte ein.
    Braggs riesiges Gesicht tauchte
verkehrt herum vor Milo auf.
    »Halt aus, Brinny«, sagte Bragg
leise. »Gleich haben wir dich unten.« Er zerrte an den Gurten und riss den
Verschlusshebel hin und her. Die Haltegurte hielten plötzlich nicht mehr, und
Milo schrie auf, als er zweieinhalb Meter tief auf das geneigte Kabinendach des
Landungsboots fiel.
    »Entschuldige«, sagte Bragg,
während er ihm aufhalf.
    »Bist du verletzt, Junge?«
    Milo schüttelte den Kopf. »Wo
sind wir?«, fragte er.
    Bragg hielt inne, als denke er
gründlich darüber nach. Dann sagte er bedächtig: »Wir sind bis zu den
Ohrläppchen in der Scheiße.«
     
    Das Landungsboot, jetzt nur
noch eine verbogene Metallhülse, war in steilem Winkel mit dem Dach
aufgeprallt. Milo kletterte hinunter und warf einen Blick zurück auf das
verbeulte Wrack.
    Was ihn nur unwesentlich
weniger erstaunte als die Tatsache, dass er noch lebte, war, dass sie

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