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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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anscheinend
in einen Dschungel gestürzt waren. Riesige rosa Bäume, die aussahen wie
geschwollenes, vergrößertes Wurzelgemüse, bildeten einen dichten Wald aus
schwammigen Stämmen. Die riesigen Gewächse waren mit dicken Lianen,
Kletterpflanzen und blühenden Ranken behangen, und dornige Farne und
Schachtelhalme bedeckten den feuchten, dampfenden Boden. Alles war grün, da
alles Licht — bis auf einen einzigen klaren Strahl, der durch die Bäume fiel,
wo das Landungsboot durchgeschlagen war — vom dichten Blätterdach über ihren
Köpfen gefiltert wurde. Es war feucht und stickig, und pflanzensafthaltiges
Wasser tropfte von den Bäumen. Es roch süßlich nach pilzartigen Blumen.
    Bragg ließ sich von dem Wrack
herab und gesellte sich zu dem Jungen. Ein Dutzend andere Geister waren bereits
nach draußen geklettert, wo sie auf Bäumen saßen oder sich an die Stämme
lehnten und darauf warteten, dass sich das Schwindelgefühl und das Klingeln in
den Ohren legten. Alle hatten kleinere Schnitte und Kratzer abbekommen, nur
Soldat Obel, der auf einer improvisierten Trage lag, hatte eine blutige,
zerschnittene Brust.
    Korporal Meryn hatte das
Kommando übernommen. Er und Caffran versuchten noch andere Notschleusen zu
öffnen, um nach weiteren Überlebenden zu suchen.
    Milo sah, dass Rawne unversehrt
war. Der Major stand mit einem hochgewachsenen, blassen Geist namens Feygor
abseits, der sein Adjutant war.
    »Ich wusste gar nicht, dass es
auf dieser Welt Dschungel gibt«, sagte Milo.
    »Ich auch nicht«, antwortete
Bragg. Er fing und stapelte Ausrüstungspakete, die Meryn aus dem Wrack warf.
»Tatsächlich wusste ich nicht mal, wie diese Welt heißt.«
    Milo bemerkte plötzlich Rawne
neben sich.
    »Wir sind in einer Waldsenke«,
sagte Rawne. »Die Oberfläche von Caligula besteht aus ödem Bimsstein, aber sie ist
an vielen Stellen durch tiefe Spalten durchbrochen, von denen manche alte
Krater oder vulkanische Erosionstrichter sind. Die Städte sind auf dem Boden der
größten Vertiefungen erbaut worden, aber in anderen herrscht teilweise ein
Mikroklima, das feucht genug für diese Wälder ist. Ich glaube, einige sind
sogar bewirtschaftet worden — bevor der verfluchte Feind gekommen ist.«
    »Und ... Wo sind wir?«, fragte
Feygor.
    Rawne rieb sich nachdenklich
den Nacken. »Wir sind ein ganzes Stück vom Zielgebiet abgekommen. Ich glaube, nördlich
von Nero waren ein paar bewaldete Krater. Auf der falschen Seite der Front.«
    Feygor fluchte.
    »Ich glaube, der Major hat
recht«, sagte eine Stimme.
    Gaunt tauchte auf und glitt
durch einen Schlitz im durchlöcherten Rumpf nach draußen. Er sah ziemlich
ramponiert aus, und seine Schulter und die Seite seiner Jacke unter dem Mantel
war nass von Blut. Meryn eilte zu ihm, um ihm zu helfen.
    »Mir geht es gut«, winkte Gaunt
ihn weg. »Der Copilot lebt noch und muss herausgeschnitten werden.«
    »Es ist ein Wunder, dass in der
vorderen Kanzel überhaupt jemand überlebt hat«, sagte Meryn mit einem Pfiff durch
die Zähne.
    Gaunt ging zu Milo, Rawne und
den anderen. »Wie sieht es aus, Major?«
    »Wenn wir da drinnen nicht noch
mehr Überlebende finden, haben wir zwölf einsatzfähige Männer, dazu Sie selbst,
Milo und den Copiloten. Unbedeutende Verletzungen bei allen, obwohl Soldat
Grogan sich den Arm gebrochen hat. Aber er kann laufen. Obel hat schlimme
Brustverletzungen. Brennan ist drinnen. Es geht ihm ziemlich dreckig, denn er
steckt fest, aber er lebt noch. Der Rest ist Brei.«
    Rawne schaute zum Wrack. »Wir
haben wohl einen Glückstreffer abgekriegt, würde ich sagen. Eine Rakete ...«
    »Psioniker!«, knurrte Gaunt.
»Sie haben ein wüstes Unwetter heraufbeschworen. Das hat uns vom Himmel
geholt.«
    Alle verstummten angesichts der
Vorstellung. Furcht packte sie.
    Manche schauten unbehaglich
weg.
    Gaunt ging zu dem Stapel mit
Ausrüstungspaketen, die Bragg und Caffran ausluden, und öffnete einen kompakten
Tragekasten.
    Dem entnahm er ein Topolabium
aus einem gepolsterten Schlitz und hielt es an seinem Rändelgriff in die Höhe.
Die kleine Maschine aus Messing surrte, und die konzentrischen Anzeigen drehten
sich und klickten, als sich die gravimetrischen Gyros in der Blase aus
reaktionsträgem Gas drehten.
    Nach einem Augenblick summte
die Maschine und produzierte einen Text auf einer mit blauem Licht unterlegten Anzeige.
    »Wir sind in einer Waldsenke
namens K7-75, ungefähr vierzig Kilometer nordnordöstlich der Stadtgrenze von Nero.
Ihre Schätzung war sehr gut,

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