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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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festgehalten werden, Kapitän. Der Oberst weiß, dass
es der üblichen Taktik widerspricht, weil die Bombardierung aus dem Orbit nicht
für ihre — äh — Finesse bekannt ist. Er behauptet aber, die Lage sei kritisch
und er könne uns die genauen Koordinaten nennen.«
    Nachdenklich runzelte Wysmark
die Stirn. »Ihre Einschätzung, Kreff? Sie haben mehr Zeit mit diesen Leuten verbracht,
seit sie an Bord sind, als sonst jemand. Ist dieser Mann verrückt, oder sollte
ich seinem Ersuchen nachkommen?«
    Kreff wagte ein dünnes Lächeln.
»Ja — und ja, Kapitän.«
    Wysmark erwiderte das Lächeln
noch dünner. Er drehte seinen Thron so, dass er Kreff direkt ansah. »Lassen Sie
mal die Koordinaten sehen.«
    Kreff sprang förmlich vorwärts
und reichte ihm die Datentafel.
    Wysmark schaltete das Interkom
ein. »Kommunikation: Stellen Sie mich zum Flottenkommando durch. Ich will es
von unserer nächsten Aktion in Kenntnis setzen. Feuerleitstand, Hauptbatterien
aktivieren ... Ich habe hier einen Feuerauftrag. An alle Stationen, hier
spricht der Kapitän ... Klarmachen zum Abfeuern der Hauptgeschütze.«
    Alles so zivil und sauber , lächelte Kreff. Dies war
wirklich die einzige Art, einen Krieg auszufechten.
     
    Es gab einen Lichtblitz,
gefolgt von einer erstaunlichen Druckwelle, die sie alle umwarf, und dann einen
ohrenbetäubenden Donner, der über sie hinwegfegte.
    Corbec erhob sich, Staub
hustend, und half Raglon auf. »Genau ins Schwarze«, sagte er jovial zu seinen
verblüfften Männern.
    Sie eilten zum Kamm der
Böschung und schauten über die Balustrade. Unter ihnen erstreckte sich eine
baufällige zehnspurige Autobahn in die düsteren Riesenbauten der Makropole.
Jenseits der Autobahn gähnte ein riesiger flammender Krater, wo zuvor die
Häuser gestanden hatten.
    »Heiliger Thron der Erde!«,
stammelte Varl.
    »Freunde in hohen Stellen«,
kicherte Corbec. Er starrte den Abhang hinunter auf die vielen hundert
wartenden Soldaten, die bereits die Veränderung in der Luft spürten.
    Der Krater rauchte, und es roch
nach Kordit — aber der Gestank des Chaos verzog sich. Das Gewitter erschöpfte sich.
    »Vorwärts!«, brüllte er in sein
Kom.
     
    Der Kom-Offizier salutierte vor
Kreff, als dieser das polierte Deck der friedlichen Brücke überquerte.
    »Signal von der Oberfläche,
Sir.«
    Kreff nickte.
    »Normale Kom-Verschlüsselung
der Armee, aktuelles Datum und Zeit, Orbit-Verschiebung berücksichtigt. Die Nachricht
lautet: >Geisterhaften Dank an die Navarre . Kreff, Sie Schweinehund,
wir wussten, dass Sie's drauf haben.< Ende der Nachricht. Bitte um
Verzeihung für den vulgären Ton, Sir.« Der Kom-Offizier sah von seiner
Datentafel auf.
    »Damit kann ich leben«, sagte
Kreff in dem Versuch, sein Grinsen zu verbergen, während er davonschlenderte.
     
    Gaunt schlich mit der
Boltpistole in der Hand zu den Hütten.
    Hinter ihm tasteten sich Feygor
und Caffran zögerlich vorwärts. Es surrte leise, und einer der Servitoren in der
Nähe ortete die Bewegung, schwang herum und legte seine automatische Waffe an.
    Gaunt zerfetzte ihn mit drei
schnellen Schüssen. Er hechtete vorwärts durch die Tür und rollte sich auf der
Suche nach einem Ziel ab.
    Da war nichts als Dunkelheit.
Und tote Stille. Gaunt trat in das niedrige Habitat. Voraus lag ein matter
phosphoreszierender Schein in der Düsternis. Es gab einen dunklen Bunkerraum
voller umgestürzter Möbel und verstreuter Papiere. Gaunt warf einen Blick auf
ein Blatt und wusste, er würde sie alle verbrennen müssen.
    Rawne und Feygor glitten hinter
ihm hinein.
    »Was ist das?«, fragte Rawne.
    »Wir werden sehen ...«,
murmelte Gaunt.
    Sie durchquerten das Habitat
und gelangten in ein Treibhaus, wo die Luft feucht war. In den hydroponischen
Tanks wuchsen Dinge, die sich Gaunt nicht genauer ansehen wollte. Faserige,
angeschwollene, ausgebeulte Dinge, die vor widerwärtigem Leben pulsierten.
    »Was ist das hier?«, fragte
Feygor entsetzt.
    »Der Anfang von allem ... Der
Anfang von Caligulas Ende«, sagte Gaunt. »Einer der Industriellen dieser Welt hat
hier etwas gezüchtet, das er nicht verstehen konnte. Der Wettbewerb um bessere
Ernten ist hier sehr ausgeprägt. Dieser arme Narr hat gar nicht gewusst, was er
züchtete.«
    Oder wenigstens hoffe ich das.
Wenn dies wohlüberlegt, mit Bedacht geschehen war ... Er schüttelte den
Gedanken ab.
    »Verbrennt es. Verbrennt
alles«, sagte er zu seinen Männern.
    »Nicht alles«, erwiderte Kalen,
der hinter ihnen eintrat. »Ich habe

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