Gaunts Geister - Band 1-3
dorthin, während
Gaunt sich ebenfalls näherte.
Meryn, der die hässlichen
Wunden der beiden Bewusstlosen behandelte, schaute auf. »Es liegt an der
Umgebung«, erklärte er, »heiß, feucht ... Sporen in der Luft ... Insekten. Ihre
Wanden infizieren sich genauso schnell, wie ich sie säubern kann. Mit Obel
scheint es zu Ende zu gehen. Irgendein Pilz verursacht einen rasch
voranschreitenden Wundbrand. Und auch Maden.« Er schüttelte den Kopf und setzte
seine Arbeit fort.
Milo ging wieder. Der Geruch,
der von den Verwundeten aufstieg, war nicht angenehm.
Der Copilot stand nicht weit
entfernt. Er setzte seinen Flughelm ab und starrte nervös in die grüne
Finsternis ringsum, die Laserpistole fest umklammert. Milo fand, dass er jung
aussah, nicht älter als er selbst. Die Haut rings um seine Schädelimplantate
wirkte rosa und frisch. Wahrscheinlich fühlt er sich genau wie ich ,
dachte Milo. In einer Situation, die ihm längst über den Kopf gewachsen war.
Er überlegte gerade, ob er zu
dem Flottenkadetten gehen und mit ihm reden sollte, als das leise Jaulen von
Laserfeuer durch die Bäume hallte. Alle suchten sofort Deckung, und es klickte
ein paarmal, während Waffen entsichert wurden und Energiezellen summend zum
Leben erwachten.
Nicht weit weg von Milo kroch
Gaunt vorwärts und sprach in sein Kom.
»Rawne? Antworten Sie!«,
zischte er. Der Major war mit Feygor, Caffran und einem Soldaten namens Kalen
auf Spähtrupp in Richtung des mysteriösen Bauwerks.
»Feuergefecht!«, ertönte Rawnes
Antwort in Milos eigenem Kom.
»Wir werden hier festgenagelt!
Aaah! Thron der Erde! Hier ist ...«
Plötzlich war die Verbindung
tot.
»Verdammt!«, zischte Gaunt. Er
kam auf die Beine. »Meryn, Bragg! Bewachen Sie die Verwundeten! Sie, von der
Flotte! Bleiben Sie bei ihnen! Der Rest folgt mir in Geschütztrupp-Formation!«
Bewegung kam in die Geister,
und Milo begleitete sie, wobei er überprüfte, ob seine Pistole schussbereit
war. Trotz seiner Angst empfand er auch Stolz. Der Kommissar brauchte alle
Männer, die er hatte. Er hatte nicht einmal überlegt, ob er Milo mitnehmen
sollte.
Corbec war sicher, dass sein
Leben vorbei war, als Larkin zu schießen anfing. Der Anblick dessen, was an die
Wand genagelt war, hatte ihn durchdrehen lassen, und Larkin rastete einfach
aus.
Ohne das ansonsten lähmende Bild
des Chaos in dem alten Wohnhaus überhaupt wahrzunehmen, eröffnete Larkin
einfach das Feuer und schoss immer weiter.
»Larkin! Larkin!«, zischte
Corbec.
Das Geheul des kleinen Manries
legte sich zu einem heiseren Flüstern. Ein wiederholtes Klicken kam von dem Lasergewehr
in seinen Händen, dessen Energiezelle erschöpft war.
Die peitschenden Tentakel des
riesigen Dings im Flur waren von den Hammerschlägen des Dauerfeuers
zurückgetrieben worden.
Sie hatten eine kleine
Atempause und Zeit zum Rückzug.
Corbec führte seinen
Geschütztrupp zurück durch den Flur und trug Larkin dabei halb.
»Ach, Feth! Ach, Feth! Ach,
Feth!«, wiederholte Larkin immer wieder.
»Halten Sie die Klappe,
Larks!«, warnte Corbec. »Rufen Sie das Flottenkommando!«, brüllte er Raglon
über Kom zu. »Sagen Sie ihnen, was wir gefunden haben!«
In der Deckung eines
umgestürzten Baumstamms legte Soldat Caffran sein Lasergewehr an und gab eine
Salve ab, die durch das Blattwerk voraus fuhr. Die Schüsse wurden durch
Bolterfeuer erwidert, das rings um ihn in die Bäume schlug und für einen
Sprühregen aus Splittern und Pflanzensaft sorgten.
»Major Rawne?«, bellte Caffran.
»Das Kom ist tot!«
»Ich weiß!«, fauchte Rawne, der
nicht weit entfernt hinter einem Baum kauerte, während Metallkugeln die
Baumrinde hinter ihm explodieren ließen. Er legte Gaunts Kettenschwert nieder
und riss sein eigenes Lasergewehr an die Wange, um das Feuer zu erwidern.
Feygor lag flach auf dem Boden
und feuerte ebenfalls, Kalen neben sich. Die Lasergewehre der vier Geister
beharkten die dicht stehenden Bäume, und die düstere Lichtung flackerte in den
Mündungsblitzen.
Rawne fuhr mit dem Gewehr im
Anschlag herum, ließ es aber mit einem Fluch sinken, als er hinter sich Gaunt mit
einem Geschütztrupp anrücken sah.
»Machen Sie Meldung!«, zischte
Gaunt.
»Wir sind in schweres
Sperrfeuer geraten. Feindliche Stellungen unsichtbar vor uns. Alles deutet auf
einen Hinterhalt hin, aber wer wusste, dass wir kommen?«
»Kom-Verbindung?«
»Tot ... Gestört.«
»Es würde helfen, wenn wir
sehen könnten, worauf wir schießen«, stellte Gaunt
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