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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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mich draußen umgesehen. Der ehemalige
Besitzer der Anlage hat eine Fähre in einem Silo versteckt.«
    Gaunt lächelte. Der Imperator
kümmerte sich immer um die Seinen.
     
    »Also ist er nicht
umgekommen?«, sann Corbec, der auf seiner Koje in der Navarre saß.
    Bragg schüttelte den Kopf und
trank einen Schluck aus der Sacraflasche. »Ich glaube, den alten Gaunt kann
nichts umbringen. Er hat gesagt, er bringt uns alle raus, und das hat er getan.
Sogar Obel und Brennan.«
    Corbec dachte darüber nach.
»Eigentlich«, sagte er schließlich, »habe ich Rawne gemeint.«
    Sie schauten beide über das
ruhige Deck zu Rawne und Feygor, die in eine leise Unterhaltung vertieft waren.
    »Ach, der. Nein, schlimmes
Pech.« Bragg gab Corbec die Flasche zurück. »Wie ich hörte, hatten Sie selbst
auch ziemlichen Spaß?«
     
    *   *   *
     
    Ein vorgeschobener Posten mit
Blick auf den halb überschwemmten dichten Dschungel von Monthax. Hier draußen
gab es massenhaft Fliegen, die wie funkelnde Staubkörner in der Luft aussahen.
Amphibienfahrzeuge gurgelten und tuckerten in den Schlammbänken.
    Die Pionier-Einheiten hatten
den Posten auf der Landzunge höher errichtet als die breiten Dämme der
Hauptböschung, einen von sechs, die den tanithischen Scharfschützen eine
größere Reichweite in die Front hinein ermöglichten. Sie waren lang und
zickzackförmig und mit Sandsäcken und einer doppelten Schicht einander
überlappender Holzbretter verkleidet.
    Gaunt schlich geduckt die
Landzunge entlang an den Wachen und dem Nest mit dem schweren Bolter in der Mitte
vorbei. Der Schlamm in dem ausgehobenen Bett rührte sich nicht und stank wie
verflüssigter Tod. Das durchhängende Kabel einer festen Kom-Verbindung verlief
an den Säcken entlang, von eisernen Heringen über Wasser gehalten. Gaunt wusste,
dass es in einem Kom-Gerät auf dem Posten endete. Im Falle eines Angriffs
wollte er so früh wie möglich von seinen scharfäugigen vorgeschobenen
Beobachtern gewarnt werden, und zwar über ein gutes, altes zuverlässiges Kabel,
das nicht gestört werden konnte.
    Larkin war wie üblich nervös.
Im Schlupfloch am Ende des Postens saß er auf einem Nest aus Säcken und
polierte seine Waffe mit akribischer Sorgfalt.
    Eine zwanghafte Handlung , dachte Gaunt. Der Kommissar
ging zu ihm. Larkin sah sich angespannt um.
    »Sie sehen immer aus, als
hätten Sie Angst vor mir«, sagte Gaunt.
    »O nein, Kommissar. Sicher
nicht vor Ihnen, Kommissar.«
    »Das wäre mir auch überhaupt
nicht recht. Ich verlasse mich auf Männer wie Sie, Larkin. Auf Männer mit ganz besonderen
Fähigkeiten.«
    »Ich fühle mich geehrt,
Kommissar.«
    Larkins Waffe funkelte, und
trotzdem bearbeitete der Mann sie noch mit dem Lappen.
    »Weitermachen«, sagte Gaunt.
    Aber wie lange noch? , fragte er sich.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    FÜNF
     
    Der Engel von
Bucephalon
     
     
    Larkin dachte über den Tod
nach. Er dachte, er hätte schon vor langer Zeit darum gefleht, hätte er nicht
solche Angst davor. Er hatte nie herausgefunden — obwohl er ganze Nächte damit
verbracht hatte, darüber zu grübeln —, ob er mehr Angst vor dem Tod oder vor der
Angst vor dem Tod hatte. Schlimmer, es hatte schon so viele Situationen
gegeben, in denen er damit gerechnet hatte, es herauszufinden. So viele
Augenblicke, in denen der frostige Blick des Todes auf ihm geruht und dessen
stählerne Reißzähne nach ihm geschnappt hatten. Die Frage wäre schon so oft
beinahe beantwortet worden.
    Und jetzt würde er es
vielleicht herausfinden. Hier. Der Tod oder die Angst davor.
    Wenn der Engel es wusste, sagte
sie — denn der Engel war weiblich — es jedenfalls nicht. Ihr strenges Gesicht
war nach unten gewandt, sittsam, die Augen geschlossen, als schlafe sie, die
Hände zum Gebet vor der Brust gefaltet.
    Draußen, unter ihnen, tobte der
Krieg um Bucephalon. Das Buntglas in dem großen Spitzbogenfenster, was noch davon
übrig war, bebte und funkelte im Widerschein von Leuchtspursalven, flammenden
Raketen und grellen Explosionen.
    Larkin lehnte sich an die kalte
Steinsäule und rieb sich mit schmutziger Hand sein hageres Kinn. Sein Atem
beruhigte sich endlich, sein Puls sank, und der Panikanfall, der ihn vor fünf
Minuten hatte heulen und keuchen lassen, legte sich wie ein Wirbelsturm. Oder
vielleicht befand er sich auch nur gerade im Auge dieses Sturms.
    Der Boden bebte. Er spürte es
durch die Säule. Sein Puls

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