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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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sie
herauslocken und vereinen. Mit etwas wie — diesem Konvoi.«
    Tuvant starrte den massigen
Geist ungläubig an.
    »Wir waren ein Köder?«
    »Ja.«
    »Zum Kec mit Ihnen, weil Sie
uns dafür benutzt haben!«
    »Tut mir leid. Es war die Idee
des Kommissar-Obersts.«
    Tuvant setzte sich schwer auf
das Laufgitter auf dem Transporterdach. Bragg kauerte sich neben ihn. Rings um sie
versengten Brandbombenteppiche und Phosphorfeuer die Hügel und Dünen. Die
imperialen Kampfbomber ließen es knallen, als sie Überschallgeschwindigkeit
erreichten und über die niedrigen Hügel hinwegflogen, um zu einem neuen Anflug
anzusetzen.
    »Tuvant?«
    Er sah den Riesen an.
    »Wir waren ein Köder, aber wir
haben immer noch ein Ziel. Wir werden diesen Konvoi durchbringen. Calphernia
wird sich freuen, wie ich gesagt habe. Es ist nur so, dass der Kommissar-Oberst
...«
    Tuvant fuhr mit roten Augen
herum. »Ich bin es verdammt leid, diesen Titel zu hören!«
    »Er heißt Gaunt. Ein guter
Mann. General Thoth hat ihm befohlen, die Entsatzarbeiten hier auf dieser Welt
zu leiten. Er wusste, dass das unmöglich sein würde, solange die Terroristen
und Banditenbanden hier draußen wären. Also hat er ihnen einen Köder vor die
Nase gehalten. Einen Köder in Form fetter, voll beladener Transporter, die für
Calphernia bestimmt waren.«
    »Toll.«
    »Wir haben sie alle an einen
Ort gelockt, damit die Luftwaffe der Flotte sie erledigen konnte. Seien Sie
zufrieden, Mann! Wir haben hier einen großen Sieg errungen!«
    Tuvant sah ihn an. Er war blass
im Gesicht. »Ich weiß nur, dass ich von Ihrem Kommissar-Oberst als Köder
benutzt worden bin. Und Sie haben das die ganze Zeit gewusst.«
    Bragg lehnte sich gegen das
Schutzgeländer und roch den stechenden Gestank des brennenden Napalms. »Ja. Die
Banditen arbeiten nicht blind, müssen Sie wissen. Makropol-Arbeiter in Aurelian
informieren sie über die Fahrpläne der Nachschubkonvois. Was glauben Sie wohl, warum
der Kommissar-Oberst gerade mir das Kommando über diesen Konvoi übertragen
hat?«
    Tuvant blinzelte ihn unsicher
an.
    Bragg klopfte sich mit seinen
gewaltigen Pranken an die Brust.
    »Ich bin groß ... Ich muss
dämlich sein. Kein Verstand. Die Sorte — wie heißt das bei Ihnen noch gleich? —
Kec, die den Konvoi erst in die Scheiße reitet und dann eine Wagenburg bilden
lässt, um ihn auch noch zu einer leichten Beute zu machen. Die Sorte Idiot, die
den Banditen den Konvoi wahrscheinlich auf einem Silbertablett präsentieren
würde.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass
Sie auch Teil des Köders waren?«
    »Der schmackhafteste Teil, der
Teil, dem sie einfach nicht widerstehen konnten. Der Teil, den die Informanten unter
den Arbeitern ihren Banditenfreunden über Kom melden würden. Ein Konvoi ist
unterwegs, Leute, und ein Idiot hat das Kommando. Habe ich recht, Milloom?«
    Milloom funkelte sie von seinem
Platz am Geländer an.
    »Scheren Sie sich doch zum
Kec!«
    Bragg schüttelte seinen großen
Kopf. Er hielt eine Datentafel in die Höhe. »Ein Freund von mir, Soldat Raglon
Kom-Offizier Raglon, hat Ihren geheimen Kom-Verkehr abgehört. Ich habe Sie
hier, wie Sie Ihre Banditenfreunde über Zeit, Fahrplan, Zusammensetzung und
Begleitschutz dieses Konvois informieren. Kommissar-Oberst Gaunt hat mir
aufgetragen, das zu tun.«
    »Milloom?«, stammelte Tuvant.
    Als er aufsprang, war plötzlich
eine kompakte Auto-Pistole in Millooms Hand. »Zum Kec mit dir, Armee-Abschaum!«
    Bragg war blitzartig oben,
schirmte Tuvant ab und feuerte seine gewaltige Faust auf Milloom ab.
    Die Pistole ging los. Das
widerliche Knacken brechender Knochen und knirschender Knorpel ertönte, als
Braggs Faust traf. Der Schuss ging daneben.
    Mit bis zur Unkenntlichkeit
zerschmettertem Gesicht fiel Tlewn Milloom vom Laufgang des Transporters und war
tot, bevor er zwanzig Meter tiefer auf den harten Wüstenboden fiel.
    Bragg wandte sich an Tuvant und
half ihm auf. An seinen klobigen Knöcheln war Blut. Hinter ihnen flimmerte der
Himmel von der Hitze der Bomben; glühender Rauch stieg auf.
    »Er war ein Verräter. Und ein
Feigling«, erklärte Bragg Tuvant.
    »Das hat Ihnen Kommissar-Oberst
Gaunt gesagt, richtig?«
    »Nein, das habe ich ganz allein
herausgefunden. Und jetzt haben wir, glaube ich, eine Verabredung mit
Calphernia.«
     
    *   *   *
     
    Ein rostrotes Morgengrauen
teilte den Himmel über Monthax. Die Luft erinnerte Gaunt an die hohen Fenster
in der Schola Progenium auf Ignatius Cardinal, wo er vor Jahren

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