Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
Batteriezellen heraus und unterbrach die Stromversorgung des künstlichen
Glieds. Varl seufzte, als sein Arm taub wurde, und Caffran schnallte ihn am
Rumpf des Mannes fest.
    Es war eine verzweifelte
Maßnahme. Ohne die Energieversorgung durch die Batteriezellen waren die
organischen Teile in Varls repariertem Arm nicht nur von jeglicher nervlicher
Kontrolle, sondern auch von der Lebenserhaltung abgeschnitten. In den nächsten
ein, zwei Stunden brauchte er medizinische Hilfe, sonst würde sein Arm
absterben.
    Doch einstweilen war der
Sergeant dankbar. Er kroch herüber, wobei er sich auf seinen gesunden Arm
stützte, und warf einen Blick über die Deckung. Überall kamen jetzt unter dem
Beschuss des Feindes Männer ans Ufer. Die meisten starben. Einige schafften es
in Deckung.
    »Wo, in Feths Namen, sind die
Panzer?«, fauchte Varl. »Sie hätten den Angriff anführen und diesen Strand hier
weich klopfen müssen!«
    Caffran sah sich um und
entdeckte hundert Meter weiter schwere Basilisk-Panzer, die noch halb
untergetaucht waren und sich den Strand emporquälten. Sie waren jedoch zu tief
im Wasser und wanden sich wie gestrandete Wale, husteten noch ein paarmal
Abgase, als ihre Motoren geflutet wurden, verstummten und soffen langsam ab.
    »Die Landungsboote haben uns zu
tief im Wasser abgesetzt«, sagte er zu Varl.
    Varl schaute dorthin, wohin
Caffran zeigte. »Sie haben die Frontlinie dieses verdammten Angriffs ersäuft!«,
bellte er.
    »Sie waren blind ... Diese Gischt
...«, begann Caffran. »Zur Hölle mit ihnen, weil sie ihre Arbeit nicht richtig machen!«,
fauchte Varl.
    Eine jaulendes Boltgeschoss
prallte als Querschläger vom harten Holzrand der Buhne ab und traf Chilam
mitten ins Gesicht. Sein Kopf explodierte, und er fiel der Länge nach auf den
Kies.
    »Wir müssen vorrücken! Wir
müssen einfach!«, brüllte Varl.
    Das Geplapper im Interkom,
misstönend und widersprüchlich, knisterte in ihren Ohren.
    »Wir können nicht vorwärts«,
sagte Domor ruhig.
    Der Gischtnebel legte sich
langsam, und jetzt konnten auch sie sehen, was er sah. Der ausgedehnte weiße
seewärtige Schutzwall Oskrays erhob sich vor ihnen fast einen Kilometer hoch.
Abgesehen von einigen verirrten Brandflecken war er unbeschadet. Die Basilisken
hatten den Wall in Schutt und Asche legen und einen Durchbruch für die
Infanterie schaffen sollen. Doch der Wall stand immer noch, ungerührt, kalt,
wie die Verneinung jeder möglichen Zukunft.
    Varl fluchte.
    Caffran hörte das
protestierende Geheul zuerst. Er schaute zurück aufs Meer, packte dann Domor
und Varl und warf sie flach in den scharfkantigen Kies. Mkendrik warf sich ebenfalls
zu Boden.
    Ein Landungsboot, einer der
großen, fetten Käfer, von einem Ende zum anderen in Flammen gehüllt, kam tief herein,
halb schräg, die Nase nach unten, und ließ brennenden Treibstoff und
Trümmerstücke niederregnen. Es war groß und versperrte die Sicht auf den
Himmel, sechshundert Tonnen sterbendes Metall dicht über ihren Köpfen auf dem
Weg zum Strand. Die Ausstiegsluken waren noch geschlossen.
    Da drinnen braten Männer , dachte Caffran und fragte sich,
von welchem Regiment. Dann, als es direkt auf ihre Köpfe stürzte, wurden seine
Gedanken ausgeblasen wie eine Kerzenflamme in einem Wirbelsturm.
     
    Mkendrik schüttelte ihn wach.
Caffran rührte sich und erwachte zum Tosen des Angriffs. »Wie lange war ich
weg?«
    »Weniger als eine Minute«,
sagte Mkendrik.
    Mühsam erhob sich Caffran aus
dem Kies. Es hatte sich wie Stunden angefühlt, als hätten ihn Schmerzen und Erschöpfung
überwältigt und in Schlaf versetzt. »Was ist passiert?«, keuchte er.
    »Ich hatte mit allem
abgeschlossen.«
    Mkendrik zeigte nach vorn.
Zunächst gab es wenig zu sehen. Der weiße Nebel war durch schwarzen Rauch
verunreinigt, dessen asche- und funkenhaltige Schwaden den Strand einhüllten.
Dann konnte Caffran mehr ausmachen. Das unglückliche Landungsboot war über sie
hinweggerast und am Ende des Strands zur Ruhe gekommen, wo die letzten paar
Sekunden seines Absturzes vom befestigten Schutzwall Oskrays aufgehalten worden
waren. Der Zusammenstoß hatte den Wall bersten lassen. Auf einer Breite von
sechshundert Metern war sein unermesslich altes und solides Gestein rissig und
geschmolzen. Eine geschwärzte Kluft hatte sich ins Herz der Raffinerie
aufgetan. Die Männer an Bord des Landungsboots hatten mit ihrem Leben so sicher
einen Weg ins Zielgebiet geöffnet, als hätten sie sich den Strand
emporgekämpft.
    Caffran

Weitere Kostenlose Bücher