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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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die Geister kümmerte. Caffran hatte außerdem
genug von anderen Regimentern und deren Befehlshabern und Politischen gesehen,
um beurteilen zu können, wie selten das war. Viele, wie der beliebte Oberst
Corbec, betrachteten Gaunt als Retter, als Freund, als Bruder, und Caffran
konnte nicht abstreiten, dass er Gaunt bewunderte und ihm bis ans Ende jeder
Welt folgen würde.
    Aber Caffran kannte auch
Feygor, Rawne und die anderen Unzufriedenen gut, und in Augenblicken der
Verbitterung teilte er ihre Verachtung für den Kommissar-Oberst. Trotz all
seiner väterlichen Liebe, als sei er ihr eigener privater Imperator, hatte
Gaunt Tanith sterben lassen. Von Zeit zu Zeit war Caffran versucht, seine
Zurückhaltung in Bezug auf Gaunt über Bord zu werfen und ihn zu verehren, wie
so viele andere es taten. Aber die schleichenden Ressentiments in seinem Herzen
hatten eine totale Ergebenheit immer verhindert. Gaunt war rücksichtslos,
berechnend, direkt. Er würde niemals davor zurückscheuen, Männer in den Tod zu
schicken, denn er war zuallererst dem Imperator und der Herrschaft Terras
verpflichtet und erst dann den verlorenen Seelen Taniths.
    Caffran sah in dem jungen Milo,
dem sogenannten Adjutanten, eine beständige Erinnerung an die verlorene Jugend
auf seiner Heimatwelt. Milo war nur ein oder zwei Jahre jünger als Caffran,
aber eine riesige Kluft trennte sie. Er sprach niemals mit dem Jungen. In
seiner ach so großzügigen Weisheit hatte Gaunt Milo vor den Flammen Tanith
Magnas gerettet. Den einen Jungen — aber sonst niemand.
    Bei diesen Überlegungen dachte
Caffran dann immer an Laria.
    Daran, wie er sie geliebt
hatte. Wie sehr. Caffran wusste nur mit Sicherheit, dass Laria jetzt tot war.
Wie sie gestorben war, wusste er nicht, und dafür war er offen gestanden auch
dankbar. Aber Laria verfolgte ihn. Laria verkörperte alles, was er verloren
hatte. Tanith selbst, seine Freunde, sein Leben, seine Familie. Larias wegen,
wusste Caffran, würde er immer einer von den Geistern in der Mitte bleiben,
einer, der Gaunt ergeben zur Hölle folgen, aber ihm niemals verzeihen würde,
wenn sie dort ankamen.
    Hier in der Mauerbresche von
Oskray war es leicht, Gaunt zu hassen. Es stank nach Tod und Feuer. Caffran duckte
sich auf seinem Weg in das Gebiet der eigentlichen Insel hinter einen
umgestürzten Turm aus Steinblöcken. Varl, Mkendrik und Soldat Vulliam kauerten
sich neben ihn.
    Von hinten, von der Einmündung
der Bresche, drang Geschrei und das Knirschen von Ketten zu ihnen.
    Er sah Varl fragend an.
    »Die verdammten Basilisken!«,
sagte der Sergeant. »Sie wollen die Anlage vor der Infanterie stürmen, aber sie
passen mit ihren fetten Ärschen nicht durch die Bresche.«
    »Dann sind wir immer noch an
der Spitze«, grinste Caffran.
    »Zur Hölle mit den Panzern!«
    Varl gluckste. »Ja, zur Hölle
mit ihnen. Sie haben uns auf Voltemand keinen Gefallen getan, und sie tun uns auch
jetzt keinen.«
    Varl gab das Signal zum
Vorrücken, und neunundfünfzig Geister erhoben sich aus ihrer Deckung und
setzten sich in Bewegung.
    Vulliam, der zwei Meter vor
Caffran lief, kam als einer der Ersten ins Freie. Karabinerschüsse vierteilten
ihn förmlich.
    Sechs weitere Geister starben,
als sie aus ihrer Deckung hervorbrachen. Obschon unter Beschuss, hatten die
Kith ihre Seite der Bresche im Wall gut abgedeckt. Caffran ließ sich mit den
anderen zurückfallen, als Laserstrahlen, Boltergeschosse und Karabinerfeuer das
Ende der Bresche bestrichen.
    Wieder in Deckung, blieben sie
zitternd liegen, während der tödliche Regen weiterhin auf die Öffnung vor ihnen
prasselte.
    »Wir sind so sicher ausgesperrt
wie zuvor«, sagte Domor, während er sich die Augennähte kratzte.
    »Alles in Ordnung?«, fragte
Mkendrik.
    »Die Sicht ist etwas
verschwommen. Habe Wasser hineinbekommen. Ich hoffe nur ...« Domor sagte nicht
mehr, aber Caffran wusste, was er dachte. Das Meerwasser hatte Varls Arm
ruiniert, und jetzt schien es auch seine Augen langsam anzugreifen.
    »Da hätte dieser verfluchte
Wall auch stehen bleiben können, so viel wie uns die Bresche nützt!«, sagte
Soldat Callun.
    Varl nickte und massierte
seinen angeschnallten Arm. Seine Laserpistole, die einzige Waffe, die er jetzt
handhaben konnte, lag auf seinem Schoß.
    »Was ist mit Raketen?
Munition?«, fragte Mkendrik.
    »Wir könnten sie wegsprengen
und ...«
    »Worauf zielen wir?«, fragte
Varl mürrisch.
    »Kannst du sie sehen?«
    Mkendrik lehnte sich zurück,
ohne eine Antwort zu geben. Vor

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