Gaunts Geister - Band 1-3
Ausgang heran und ihm damit am nächsten. Milo war weit weg und schien
zu jammern. Caffran tobte, als sein Geld einkassiert wurde. Er zückte mehr.
Der Gewinner bekam die Ehre,
das Fässchen aufzustellen, und ein Roaner gewann die nächste Runde. Er war fünf
Löcher vom Siegloch entfernt, aber die Wetten der anderen konzentrierten sich
auf einen kleinen Bereich und waren sehr weit weg. Milo flehte Varl an, ihn
aufhören zu lassen, doch Varl schüttelte ihn ab und musterte den finster
dreinschauenden Gilbear verstohlen von der Seite.
Gilbear gewann die nächste
Runde, indem er bis auf zwei an das Siegloch herankam. Er gewann einen
Riesenstapel Münzen, und einer der Roaner schied angewidert aus. Die Höhe der
Wetten und Nebenwetten hatte beträchtlich zugenommen, und mittlerweile war
richtiges Geld im Spiel. Überall wechselten Münzstapel den Besitzer. Die
Blaublüter waren überglücklich wie auch einige andere, während manche ihre
Verluste betrauerten. Zwei weitere Slammabadden und ein anderer Roaner stiegen ein,
die ihr Wettkapital durch Anleihen bei ihren Freunden vergrößert hatten.
Kein Blaublüter wagte es, gegen
Gilbear zu spielen. Von seinem Erfolg beseelt, setzte Gilbear seinen gewonnenen
Pott ein und verdoppelte ihn. Einige der anwesenden Gardisten, insbesondere die
Roaner und die zuschauenden Geister, hatten in ihrem ganzen Leben noch nicht so
viel Geld auf einem Haufen gesehen. Caffran veranstaltete einigen Wirbel und
trank dabei eifrig aus einer Flasche Sacra, da er seinen Freund Brostin beschwor,
ihm Geld zu leihen, was dieser schließlich widerstrebend tat.
In der nächsten Runde waren
Gilbear und ein Roaner jeweils drei Löcher vom Siegloch entfernt und teilten
sich den jetzt beträchtlichen Pott.
Die nächste Runde. Es spielten
Gilbear, drei von den Slammabadden, zwei Roaner, Caffran (der sich jetzt Geld von
einem besorgt dreinschauenden Raglon geliehen hatte, nachdem Brostin in einen
überzeugenden Wutausbruch geraten war) und Milo. Der Wetteinsatz war gewaltig.
Caffran war zwei Löcher
entfernt, ein Slammabadden eines.
Gilbear hatte auf ein Loch auf
der anderen Seite des Fässchens gesetzt. Milo hatte das Loch genau getroffen.
Geheul, Ärger, Jubel, Tumult.
»Er hat nur Glück gehabt«,
sagte Varl, während er den Gewinn einkassierte. »Sind wir fertig?«
»Das war ein Zufallstreffer«,
knurrte Gilbear und befahl seinen Untergebenen, die Taschen zu leeren.
Noch eine große Wette kam
zusammen. Die Roaner waren ebenso ausgestiegen wie Caffran, der den Saal mit Raglon
verlassen hatte.
Die Slammabadden taten sich zu einer
einzigen Wette zusammen.
Milo drehte das Fässchen und
stellte es ab.
Stille.
Die Laus sprang und trippelte
in der Metallkugel umher.
Sie kam heraus.
Milo hatte wieder das richtige
Loch getroffen.
Tumult. Es schien so, als würde
ein Aufruhr den Laderaum von innen nach außen kehren.
Varl sammelte den Gewinn und
das Fässchen ein und zog Milo am Kragen seiner Uniformjacke nach draußen. Männer
schrien und wogten hin und her, und über den Ausgang einer Nebenwette war eine
Schlägerei ausgebrochen.
In dem Niedergang, der zum
tanithischen Truppendeck führte, trafen Varl und Milo mit Caffran, Raglon und
Brostin zusammen.
Alle lachten, und Caffran
wirkte plötzlich sehr nüchtern.
Natürlich würde er seine
Uniformjacke waschen müssen, um den Sacragestank herauszubekommen.
Varl grinste sie an und hielt
den ausladenden Beutel mit ihrem Gewinn hoch. »Beute, die geteilt werden will, Freunde!«,
verkündete er, indem er Milo mit seinem bionischen Arm auf die Schulter schlug.
Er hatte sich noch nicht an die Kraft in diesem Arm gewöhnt, und Milo wäre beinahe
gestürzt.
Caffran stieß einen Warnruf
aus. Dunkle Gestalten tauchten hinter ihnen im Niedergang auf. Gilbear und vier
seiner Männer.
»Für diesen Betrug wirst du
büßen, du Hurensohn«, sagte Gilbear zu Varl.
»Es war ein anständiges Spiel«,
begann Varl, aber ihm ging sofort auf, dass seine Redegewandtheit jetzt nichts mehr
ausrichten konnte.
Sie waren auf beiden Seiten zu
fünft, aber jeder Blaublüter war um einiges größer als Brostin, der größte
anwesende Tanither. Bei einem Nahkampf in dieser Enge mochten sich die Geister
vielleicht behaupten und ein Unentschieden erreichen, aber es würde blutig.
»Gibt es ein Problem?«, fragte
das sechste Mitglied des tanithischen Schwindeltrupps. Bragg rückte seine
Körpermasse hinter seinen Kameraden ins Licht und zwinkerte den fünf
Blaublütern
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