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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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ganz entspannt zu. Er schien den Gang vollständig auszufüllen.
    Die Geister teilten sich, um
Bragg hindurchstapfen zu lassen. Er befleißigte sich des langsamen Gangs, den
Varl ihn hatte üben lassen, um seine Kraft hervorzuheben. »Geht weg, kleine
Blaublüter. Ich will euch nicht wehtun«, sagte er und wiederholte damit den
Spruch, den Varl ihm eingetrichtert hatte. Er klang gekünstelt und falsch, aber
die Blaublüter waren zu verblüfft über seine Größe, um es zu bemerken.
    Sie drehten sich um. Mit einer
abschließenden Drohgebärde wandte sich Gilbear ebenfalls ab und folgte ihnen.
    Die Geister lachten so lange,
bis ihnen die Tränen kamen.
     
    Unter ihm lag Monthax, grün,
undurchdringlich.
    Gaunt schaute durch die
Spitzbogen-Aussichtsluken der Hexathedrale Heiligkeit und betrachtete
die entfernte Oberfläche des Planeten, den seine Truppen binnen einer Woche
angreifen würden. Von Zeit zu Zeit warf er einen Blick auf die Datentafel in
seiner Hand, auf der eine Karte abgebildet war, und verglich geografische
Einzelheiten darauf mit der Wirklichkeit. Die dichte Dschungeldecke war ihr
größtes Problem. Sie hatten keine Ahnung, wie stark der verborgene Feind war.
    Vorausberichte legten den
Schluss nahe, dass sich eine ausgedehnte Streitmacht des Chaos-Abschaums aus
der letzten Schlacht bei Piolitus zurückgezogen und hier eingegraben hatte.
    Kriegsmeister Macaroth ging
kein Risiko ein. Rings um die gewaltige Hexathedrale in der Umlaufbahn, einer
kolossalen hochgetürmten Plattform, die als Sammelpunkt für die
Invasionstruppen diente, waren Legionen massiert. Mehr als ein Dutzend
Truppentransporter hatten bereits rings um den geriefelten Rand der Plattform
festgemacht wie fette Schweine an den Zitzen ihrer fülligen Mutter. Schlepper
führten gerade das nächste heran, und weitere würden noch kommen. Weiter
entfernt umkreisten imperiale Schlachtkreuzer und Begleitschiffe den Planeten
in einer höheren Umlaufbahn, darunter auch die Fregatte Navarre , auf der
Gaunt und die Geister eine Weile stationiert gewesen waren. Diese Schiffe spien
ab und zu Wolken von Angriffsgeschwadern aus, die Aufklärungsflüge über der
Oberfläche durchführten.
    Gaunt wandte sich von den
Bullaugen ab und ging eine kurze Treppe hinunter in die kühle, hallende Weite
einer der taktischen Kapellen der Heiligkeit , ins Planetarium. Ein
gewaltiges, dreißig Meter durchmessendes rundes Skalenblatt war mitten im Boden
der Kammer versenkt, das aus komplizierten, miteinander verbundenen Teilen aus
Messing und Gold bestand und wie ein riesiger Chronometer aussah. Mit seinen
Drehungen und Bewegungen veränderte sich auch die von ihm nach oben projizierte
dreidimensionale Kugel aus buntem Licht, über deren leuchtende Oberfläche
beständig Daten, Tabellen und Informationen wanderten.
    Armeeoffiziere in Galauniform,
berobte Angehörige der Ekklesiarchie und des Munitoriums, Flottenkommandeure in
ihrer Segmentum-Pacificus-Deckuniform und der Kapuze tragende diakonische Stab
der Hexathedrale selbst strichen an den Rändern des großen Lichtplanetariums umher,
zogen immer wieder die Daten zu Rate und berieten sich in kleinen Gruppen. Skelettdünne
Servitoren, ausgemergelt und via Kabel an Augen, Wirbelsäule, Mund und Händen
mit den Maschinenblöcken verbunden, kauerten murmelnd und plappernd in ihren
Krippen. An den Seiten der Kammer standen unter einer kreuzgangartigen Überdachung
in regelmäßigen Abständen große Kartentische, von denen jeder einen anderen
Teil von Monthax zeigte. Um jeden Tisch standen Gruppen, die mit spezifischeren
und detaillierten Planungssitzungen beschäftigt waren. Bekanntmachungen und
Korrekturen hallten beständig durch den Raum, von denen manche sich überlappten
oder mit Sekundärgeräuschen unterlegt waren.
    Das Planetarium drehte sich
surrend, und neue Einzelheiten und Informationen tauchten auf.
    Gaunt machte einen Rundgang
durch den Raum, wobei er gleichrangigen Offizieren, die er kannte, zunickte und
ranghöheren salutierte. Die Kammer war von einer außergewöhnlichen,
erwartungsvollen, gedämpften Atmosphäre durchdrungen und wirkte wie ein großes
Raubtier, atemlos und sprungbereit.
    Der Kommissar entschied, dass
es an der Zeit war, ins Truppenschiff der Geister zu gehen. Die Männer würden ruhelos
sein und auf Neuigkeiten hinsichtlich Landung und Aufstellung warten, und Gaunt
wusste sehr wohl, dass sich immer schnell Unheil zusammenbrauen konnte, wenn
Soldaten untätig und nervös auf engstem Raum

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