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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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nicht
verwirren konnte. Drei andere Regimenter teilten sich den Transporter mit den
Geistern: die großen, blonden, kantigen Rohlinge vom 50. Königlichen Volpone,
die sogenannten Blaublüter, die blasshäutigen, gelangweilt dreinschauenden,
kompakten Männer des 5. Slammabadden und die hochgewachsenen, sonnengebräunten,
langhaarigen Typen vom 2. Roane. Welten und Akzente, getrennt durch eine
gemeinsame Sprache. Varl bearbeitete die Menge mit Sorgfalt und Präzision und
achtete darauf, dass keines seiner Worte untergehen oder missverstanden werden
konnte.
    Er reichte Milo das
Räucherfässchen, der es öffnete. »Seht es euch genau an, eine Metallkugel mit
Löchern darin. Die Getreideläuse kommen in die Kugel ...« Er schüttelte ein paar
Läuse aus dem Krug in das Räucherfässchen, das Milo bereithielt. »Und mein
junger Freund hier verschließt es. Beachtet, dass ich neben jedes Loch eine
Zahl geritzt habe. Dreiunddreißig Löcher, eine Zahl neben jedem. Keine Tricks,
keine Fallstricke ... Ihr könnt euch die Kugel ansehen, wenn ihr wollt.«
    Varl nahm Milo die rostige
Kugel ab und stellte sie so auf den Boden, dass alle sie sehen konnten. Eine
große, unter das Räucherfässchen geschweißte Unterlegscheibe sorgte dafür, dass
es nicht wegrollen konnte. »Also, jetzt habe ich es abgestellt. Die Läuse
wollen zum Licht, richtig? Also kommen sie früher oder später raus — durch eines
der Löcher. Das ist das Spiel. Wir wetten auf die Nummer des Lochs.«
    »Und verlieren unser Geld«,
sagte ein ziemlich weit vorne stehender Roaner mit dem für sie typischen
rollenden Akzent.
    »Wir geben alle eine Wette ab,
Freund«, sagte Varl. »Ich, du, jeder hier. Wer die richtige Nummer rät oder ihr
am nächsten kommt, gewinnt den Pott. Keine Tricks, keine Fallstricke.«
    Wie aufs Stichwort kroch eine
der Läuse aus einem der sternförmigen Löcher und sprang aufs Deck, wo ein
Blaublüter sie verdrossen zertrat.
    »Vollkommen egal!«, rief Varl.
»Wo die herkommt, gibt es noch reichlich ... Und wenn ihr mal einen Blick in
die Getreidesilos geworfen habt, wisst ihr, was ich meine!«
    Die Bemerkung verursachte
allgemeines Gelächter und ein durchdringendes Gefühl kameradschaftlichen
Leidens. Milo lächelte. Er liebte die Art, wie Varl mit einer Menge spielen
konnte.
    »Und wenn wir dir nicht trauen,
Geist?«, fragte ein Blaublüter, der große Ochse, der die Laus zertreten hatte. Er
trug seine grau-goldene Hose und schwarze Stiefel, der Rumpf war aber bis auf
das Unterhemd entkleidet. Sein Körper war eine einzige Masse gut genährter
Muskeln, und er war zwei Köpfe größer als Varl. Die Arroganz troff ihm förmlich
aus den Poren.
    Milo spannte sich. Er wusste,
dass es seit Voltemand eine starke Rivalität zwischen Geistern und Blaublütern gab.
Niemand hatte es je ausgesprochen, aber es ging das Gerücht, dass die
Kommandeure der Blaublüter, welche die Invasionstruppen gelenkt hatten, selbst
den Beschuss des Tals befohlen hatten, in dem so viele Geister gestorben waren.
Die Blaublüter, die so imperatorverdammt hochmütig waren, schienen die
»gemeinen« Geister zu verachten, aber andererseits verachteten sie jeden.
Dieser aristokratische Riese mit seinen verhangenen Augen und der einschüchternden
Art hatte mindestens sechs Freunde in der Menge, und alle waren so groß wie er.
Womit, bei Feth, werden sie zu Hause gefüttert, dass sie solche Riesen
hervorbrachten?, fragte sich Milo.
    Varl stieg völlig unbesorgt von
den Kisten, die er als Podium benutzt hatte, und ging auf den Riesen zu. Er
streckte die Hand aus. Sie surrte. »Ceglan Varl, Sergeant, Erstes und Einziges
Tanith. Ich bewundere einen Mann, der seinen Zweifeln Ausdruck verleihen kann
... Sergeant?«
    »Major Gizhaum Danver De Banzi
Haight Gilbear, 50. Königliches Volpone.« Der Riese machte keine Anstalten, die
ausgestreckte Hand zu ergreifen.
    »Nun, Major, Sie haben wohl
keinen Grund, einem zwielichtigen Typen wie mir zu trauen, aber sehen Sie, es
ist nur ein Spiel. Keine Tricks, keine Fallstricke. Wir geben alle eine Wette
ab, haben etwas zu lachen und vertreiben uns ein wenig die Reisezeit.«
    Major Gilbear schien nicht
überzeugt zu sein.
    »Ist doch alles Schiebung. Ich
bin nicht interessiert, wenn Sie eine Wette abgeben.« Er wandte sich von Varl
ab und betrachtete Milo.
    »Lassen Sie es Ihren Burschen
machen.«
    »Oh. Also das ist doch
albern!«, rief Varl. »Er ist doch noch ein Kind ... Er hat keine Ahnung von der
eleganten Kunst des

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