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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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entgegen, der unter der Last
taumelte. Der andere versuchte ihn ins Visier seiner Waffe zu bekommen, doch
Gaunt duckte sich, glitt zur Seite und brach ihm mit einem kräftigen Hieb den
Kiefer. Erst dann, ein paar Sekunden nach Beginn des Kampfs, sah er, dass der
Mann, den er niedergeschlagen hatte, ein Sicherheitsmann in der braunen Rüstung
der Hexathedrale war.
    Sein Kamerad, der sich von der
Last des gefallenen berobten Mannes befreit hatte, warf sich vorwärts, und
Gaunt fuhr herum, packte die vorgereckten Hände, brach mit ruckartiger Drehung
einen Ellbogen und schickte ihn dann mit einer Geraden auf den Nasenrücken zu
Boden.
    Gaunt zog seine Laserpistole
und sah sich in dem Raum um. Zwei Hexathedral-Soldaten und ein Mann in langen
Gewändern lagen zuckend und stöhnend vor ihm am Boden.
    Die Tür öffnete sich.
    »Viele würden derartige
Gewalttätigkeit mit Missfallen betrachten, Kommissar«, verkündete leise die
Gestalt, die den Raum betrat.
    Gaunt hielt die Waffe auf den
Hals des Eindringlings gerichtet.
    »Viele betrachten gewaltsames
Eindringen und Diebstahl ganz ähnlich. Identifizieren Sie sich.«
    Die Gestalt trat ins Licht. Sie
war hochgewachsen und trug eine schlichte schwarze Uniform: Stiefel, Hose,
Jacke. Ihre aschblonden Haare lagen eng am Kopf an. Das Gesicht war gelassen,
eckig, hager, schön.
    »Ich bin Lilith. Inquisitorin
Lilith.«
    Gaunt senkte die Pistole und
legte sie auf den Beistelltisch.
    »Sie wollen mein Amtssiegel
nicht sehen. Dann glauben Sie mir?«
    »Ich kenne Sie. Verzeihung,
Inquisitorin. Es gibt nur wenige Frauen mit Ihrem Rang und Ihren Befugnissen.«
    Lilith schritt weiter in den
Raum stieß einen der Soldaten sanft mit dem Fuß an. Der Mann stöhnte und erhob sich.
    »Scheren Sie sich raus. Und
nehmen Sie die beiden anderen mit.«
    Der blutverschmierte Soldat
rappelte sich auf und schleifte die beiden anderen nach draußen.
    »Ich entschuldige mich,
Kommissar«, sagte Lilith. »Man hat mir gesagt, Sie wären in einer
Planungssitzung. Ich hätte meine Männer nicht hierhergeschickt, wenn ich
gewusst hätte, dass Sie hier schlafen.«
    »Sie hätten meine Kabine
durchsuchen lassen, wenn ich abwesend gewesen wäre?«
    Sie wandte sich ihm zu und
lachte. Das Lachen war attraktiv, selbstsicher — und hart. »Natürlich! Ich bin
Inquisitorin, Kommissar. Und derlei gehört dazu.«
    »Worum genau geht es
eigentlich?«
    »Um den Jungen.« Sie zog sich
einen Stuhl heran, setzte sich und lehnte sich mit entspannter Leichtigkeit
zurück. »Ich muss über den Jungen Bescheid wissen. Über Ihren Jungen,
Kommissar.«
    Gaunt blieb, wo er war, und
richtete den Blick fest auf sie. »Mir gefallen weder Ihr Ton noch Ihre
Methoden«, knurrte er. »Wenn sie mir weiterhin nicht gefallen, kann ich Ihnen
versichern, die Tatsache, dass Sie eine Frau sind, wird ...«
    »Wollen Sie mir wirklich
drohen, Kommissar?«
    Gaunt atmete tief ein und aus.
»Ich glaube, ja. Sie haben gesehen, was ich mit Ihren Lakaien gemacht habe. Ich
werde das nicht dulden, wenn Sie mir keinen guten Grund nennen.«
    Lilith seufzte und legte die langen,
blassen Hände zusammen, sodass die Spitzen nach oben wiesen. Dann richtete sie
die kompakte Laserpistole auf Gaunt.
    Er fuhr verblüfft zusammen. Sie
hatte sich nicht bewegt, aber jetzt hielt sie eine Waffe in den Händen, die
gerade noch ein ganzes Stück von ihr entfernt auf einem Tisch gelegen hatte.
    »Wie gut muss dieser Grund
sein?«, fragte sie lächelnd. Gaunt wich einen Schritt zurück.
    »Diese kleine Demonstration
scheint mir gut genug zu sein ...«
    Lilith lächelte und ließ die
Waffe auf ihren Schoß fallen. Sie verschränkte wieder die Hände und lehnte den
Kopf zurück.
    »Gut. Dann fangen wir jetzt an.
In Übereinstimmung mit der Proklamation des Allerhöchsten Imperators, gänzlich
geleitet von Seinem Willen bis zum Ende aller Tage und als Diener der Inquisition
verlange ich von Ihnen, mir aufrichtig, wahrheitsgemäß und nach bestem Wissen
zu antworten. Die Strafen für Täuschung sind vielfältig und unbegrenzt. Haben
Sie das verstanden?«
    »Fahren Sie fort.«
    Sie lächelte wieder. »Sie
gefallen mir, Kommissar. >Der Teufel in Person<, haben sie gesagt. Sie
hatten recht.«
    »Wer sind >sie    Lilith antwortete nicht. Sie
erhob sich, die Pistole locker in der linken Hand. Sie umkreiste Gaunt. Ihre
maskuline Körpergröße und ihr unverwandter Blick brachten ihn aus dem Konzept.
    »Wenn Sie sich weitere
Formalitäten sparen wollen, wie Sie andeuten, warum

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