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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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einer Pause, ging
ihm auf, dass er ebenfalls mehr als bereit war, in diese tödliche Naturgewalt zurückzukehren,
die den dichten Dschungel fest im Griff hatte. Er konnte es sich nicht erklären.
Es beunruhigte ihn.
    Liliths Brigade kämpfte sich
mühsam und von Wind und Regen gepeitscht durch die Bäche und Ströme. Aus dem
schlammigen Boden wurden steile Abhänge, die niedrigen Erhebungen von
Hochland-Regenwald oberhalb der überfluteten Sümpfe.
    Lilith schickte Männer
paarweise nach vorn, um die Linien zu sichern. Corbec und einige Geister und
Blaublüter erklommen mit Lerod die schlammigen Böschungen und banden unterwegs Kletterseile
an Bäumen und Baumstümpfen fest. Blitze setzten ihnen zu und schlugen in die
höchsten Bäume ringsum ein.
    Die Brigade folgte den beiden
Seilen, die der Voraustrupp angebracht hatte. Hoch auf einem Hang nagelte Corbec
das Ende seines Seils an einen Stumpf und stand dann Wache mit seiner Gruppe,
während die Hauptstreitmacht folgte. Einer der Blaublüter sah ihn lächelnd an. »Culcis?«
    »Oberst Corbec!«
    Corbec schlug dem jüngeren Mann
auf die gepanzerte Schulter, und die anderen Blaublüter beäugten diese
Kameraderie mit Argwohn.
    »Wo war es — auf Nacedon?«
    »In dem Bauernhof. Ich schulde
Ihnen mein Leben, Oberst.«
    Corbec lachte schallend. »Ich
kann mich erinnern, dass Sie in jener Nacht genauso hart gekämpft haben wie
alle anderen auch, Culcis!«
    Der junge Mann grinste. Vom
Rand seines Helms tropfte ihm Wasser ins Gesicht.
    »Also haben Sie es in die
Zehnte geschafft, was?«, fragte Corbec, während er sich neben den Blaublüter
setzte und mit der Waffe im Anschlag in die von Blitzen erhellte Dunkelheit
spähte.
    »Ihr Feldarzt hat sehr
wohlwollend über mich geschrieben, und Kommissar Gaunt hat mich in einigen
Kriegsberichten erwähnt. Dann hatte ich eine Glückssträhne auf Vandamaar und
habe einen Orden bekommen.«
    »Dann sind Sie jetzt also ein
Veteran? Einer aus der Elite der Blaublüter? Die Besten der Besten und so?«
    Culcis gluckste vor sich hin.
»Wir sind alle nur Soldaten, Oberst.«
    Die beiden Kolonnen folgten den
von Baum zu Baum gespannten Kletterseilen langsam den Hang empor. Der Boden war
wie wässriger Honig, lose und flüssig, und reichte ihnen bis ans Schienbein.
Wenigstens wurden sie in dem Unwetter nicht von Insekten belästigt.
     
    Sie marschierten in
Geschütztrupp-Formation weiter durch ein tiefes Tal in das Dschungelhochland
und das Herz des tobenden Unwetters. Lilith befahl eine Rast, um ihre Position
zu bestimmen.
    Sie hob gerade ihre Datentafel,
als grelles Licht aufblitzte und ohrenbetäubender Donner folgte.
    Der Blitz war in einen zwanzig
Schritte entfernten Baum eingeschlagen und hatte ihn in einem Hagel aus Holzsplittern
explodieren lassen. Zwei Blaublüter waren durch elektrische Bögen atomisiert
und zwei weitere sowie einer der Tanither von den Holzsplittern zerfetzt worden.
    Major Gilbear prallte gegen
Lilith, als er den Hang empor-gestolpert kam. »Wir müssen uns zurückziehen,
Inquisitorin! Das ist doch Wahnsinn!«
    »Das ist notwendig, Major«,
widersprach sie und richtete den Blick wieder auf die Tafel. Gaunt war bei ihr.
Sie verglichen Daten, während der Regen auf die Schirme ihrer beider Geräte
prasselte.
    »Da ist Ihr Dritter Trupp«,
sagte sie.
    »Das ist seine Position vor
Beginn des Unwetters«, korrigierte Gaunt. »Da waren sie im Auge des Gewitters,
aber können Sie Ihre gegenwärtige Position bestimmen? Oder unsere?«
    Lilith fluchte lautlos. Gaunt
hatte recht. Sie waren von allen Signalen abgeschnitten, und das Gewitter
machte mit ihren Instrumenten, was es wollte. Sie konnten sich nur an
Erinnerungen der Männer und am Gelände orientieren. Und nichts davon schien
zuverlässig zu sein.
    Gaunt zog sie auf die Seite,
sodass Gilbear sie nicht hören konnte.
    »Meine Männer sind die besten
Kundschafter der Garde, aber hier sind sie praktisch blind. Wenn dies ein
psionisches Unwetter ist, wie Sie sagen, legt es uns rein. Ich weiß nicht, ob
wir den Weg zur letzten bekannten Position des Dritten finden können.«
    »Was schlagen Sie also vor?«
    »Ich weiß nicht«, sagte Gaunt,
während er ihrem grimmigen Blick begegnete. »Aber wenn wir noch weiter
vordringen, weiß ich nicht, ob es uns noch gelingt, den Rückweg zu finden ...«
    »Kommissar! Kommissar!« Das war
Raglon, der Kom-Offizier. Er kam den schlammigen Hang zu Gaunt herunter und
hielt ihm seinen Kopfhörer hin.
    »Der Dritte, Kommissar! Ich
habe

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