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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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nicht
verpflichtet«, fuhr Rawne fort. »Was ist das für ein Leben, sich um eines
gleichgültigen Imperators willen von Stern zu Stern zu kämpfen und keine
Hoffnung zu haben, je wieder nach Hause zu kommen?«
    »Keine verlockende Aussicht,
Rawne-Mensch«, stimmte Munnol zu.
    »Feth, aber ich hatte ein
schönes Leben in Tanith Attica. Ein schönes kleines Geschäft, wenn Sie
verstehen, was ich meine. Nichts allzu Illegales, aber, Sie wissen schon, nicht
ganz auf der richtigen Seite ...«
    »Ich verstehe ...«
    »Da war Feygor auch schon bei
mir. Stimmt das nicht, Feygor?«, sagte Rawne und nickte seinem Genossen zu. »Aye,
Rawne, aye.«
    »Eine schöne Arbeit, ein guter
Verdienst, das wollte ich nicht aufgeben — aber, soll Feth mich für einen
Chulan halten — ich bin froh, dass ich es getan habe! Zur Hölle mit dem
Goldenen Thron ... Den Anroth sei Dank bin ich bewaffnet und bereit, in dieser
schrecklichen Stunde für Tanith einzustehen!«
    »Dafür danken wir alle den
Anroth, Rawne-Mensch«, erwiderte Munnol.
    Sie waren jetzt draußen hinter
der Brustwehr, und feindliches Feuer zischte über sie hinweg. Oberst Munnol
rief seine tanithischen Soldaten an, die sich hinter ihren Schießscharten und
Zinnen umdrehten, wo sie auf den Feind geschossen hatten. Weiße Haare, mit
roten Streifen durchsetzt, dachte Milo schaudernd. Sie haben alle weiße
Haare. Er glaubte, sich jeden Moment übergeben zu müssen.
    »Männer von Dolthe!«, rief
Munnol.
    Dolthe? Dolthe? Wo liegt das?,
fragte sich Milo.
    »Unsere Brüder sind gekommen,
um mit uns zu kämpfen! Major Rawne und andere Menschen! Behandelt sie gut, sie
sind tapfer und werden uns bis zum Ende beistehen!«
    Lauter Jubel folgte Oberst
Munnols Worten.
    Rawne befahl dem Dritten, neben
den bereits an Ort und Stelle befindlichen Tanithern in Stellung zu gehen und
über das von Laserstrahlen zerfressene Mauerwerk hinweg in die stürmische Nacht
zu feuern.
    Milo wollte gerade seinen Platz
einnehmen, als er sah, dass Larkin hinter ihnen allen abseits des Kampfs in
einer Ecke der Brustwehr kauerte, sein Gewehr krampfhaft umklammerte und
unkontrolliert zitterte.
    Milo ging zu ihm. »Larkin? Was
ist los?«
    »W-wirf mal einen Blick durch
mein Zielfernrohr ... B-brin — das sind keine Menschen!«
    »Was?« Milo spürte, wie sich
seine Eingeweide verkrampften, aber er würde nicht nachgeben.
    »Ich weiß, was ich gesehen
habe! Durch mein — mein Zielfernrohr. Das lügt nie. Dieser große Kerl Munnol
und die anderen! Das sind keine — keine Tanither!«
    Milo riss Larkin das Gewehr aus
den zitternden Händen, richtete es auf Munnol und schaute durch das
Zielfernrohr. Der blaue Lichtstrahl küsste Munnols Tarnumhang wie ein winziger
Scheinwerfer. Milo schaute hindurch und sah Munnol als Geist aus Blautönen und Schatten.
    Als spürte Munnol den Strahl
auf sich ruhen, drehte er sich zu Mio um. Durch das Zielfernrohr sah Milo
Munnols zusammengekniffene Augen in dem kalten, bleichen Gesicht. Eine Sekunde
später verwandelten sich diese Augen in die Sehschlitze eines großen, wie
gemeißelt wirkenden Helms einer weißen Rüstung mit einem hoch aufragenden Busch
aus roten Federn.
    Aus Munnols grauem Drillich
wurde eine eng anliegende blaue Rüstung, die sich majestätisch um seine
massige, kräftige Gestalt schmiegte.
    Das Lasergewehr in seinen Händen
wurde zu einer langen geriffelten Lanzettenwaffe mit einem gefurchten,
spiralförmigen Rohr, silbernen Entlüfterstutzen und wunderschönen Intarsien aus
Gold und Perlmutt. Munnol verwandelte sich in das Beängstigendste, was Milo je
gesehen hatte.
    »O mein Imperator ...«, hauchte
er. »Das sind Eldar!«
     
    Liliths Brigade verließ den
Pass und erreichte ein Gebiet, wo der Dschungel unter Schlammwehen verschwunden
war, die wie Lawinen die Hänge heruntergerauscht waren und alles unterwegs
ausgelöscht hatten. Es ging langsamer voran, da die Soldaten stellenweise bis
zur Hüfte in dem ockerfarbenen Schlick einsanken.
    Die Vorauskundschafter konnten
jetzt neben dem Tosen des Sturms auch den Lärm massierten Kampfes aus dem
nächsten Tal hören. Lichtblitze zuckten über die Hügelkuppe, und die stammten
nicht vom Gewitter.
    Mit einer verschlüsselten
Kom-Sendung befahl Gaunt Kampfbereitschaft und beorderte die Volponer
Schwergewichte unter Gilbears Führung die Flanke empor, während er die Geister
in zwei Abteilungen unter Führung von Lerod und Corbec am Rand der tiefer
gelegenen Schlammwüste entlangmarschieren ließ.
    Gaunt und

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