Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
es sicher ist«,
erwiderte Tona.
    »Wer bist du?«
    »Ich bin deine Tante Tona.«
    »Ich habe keine Tante.«
    »Jetzt hast du eine. Und Yancy
auch.«
    »Er heißt Yoncy.«
    »Ja, von mir aus. Komm.« Tona
versuchte sich mit den beiden Kindern durch die Massen zu schlängeln, welche die
Straßen zum Hafen verstopften, aber es war aussichtslos.
    »Wohin gehen wir?«, fragte der
Junge wieder, als sie sich in den Eingang eines Handelshauses geflüchtet
hatten, um dem Druck der Leiber zu entgehen.
    »Weg. Zum Fluss.« So sah der
Plan aus. Aber angesichts dieser Massen auf den Straßen wusste sie nicht, ob
das überhaupt möglich war. Vielleicht war es in der Stadt unter dem Schutzschirm
sicherer.
    Das Baby fing an zu weinen.
     
    Er konnte nicht atmen. Das auf
ihm lastende Gewicht und die Schwärze waren kolossal. Etwas Öliges tropfte ihm
in die Augen.
    Er versuchte, sich zu bewegen,
aber jede Bewegung war unmöglich. Nein, das stimmte nicht ganz. Er konnte seine
Zehen in den Armeestiefeln bewegen. Sein Mund war voller Gesteinsstaub.
    Er fing an zu husten und stellte
fest, dass seine Lunge keinen Platz hatte, sich zu bewegen. Er wurde
zerquetscht.
    Über ihm war ein knirschendes,
schepperndes Geräusch zu hören.
    Er hörte Stimmen, entfernt und
gedämpft. Er versuchte zu rufen, aber der Staub erstickte ihn förmlich, und er
hatte keinen Platz zum Husten.
    Licht. Ein Lichtstrahl über
ihm, während Geröll weggeräumt wurde. Gesteinstrümmer bewegten sich, und einige
Brocken sanken noch schwerer auf ihn und klemmten Hüften und Beine ein.
    Über ihm tat sich ein Loch auf,
und ein Gesicht erschien.
    »Wer ist da unten?«, rief das
Gesicht. »Lebt da noch jemand?«
    Heiser und trocken antwortete
er.
    »Ich heiße Ban Daur — und, ja,
ich lebe noch.«
     
    Das Haus seiner Familie war
verlassen. Gildenmann Worlin ging hinein und hinterließ dabei klebrig-rote
Fußabdrücke. Sein Klan war in der Legislatur, davon war er überzeugt. Sollten
sie gehen und vor dem Hohen Herrn Kratzfüße machen.
    Er ging durch den verhangenen
Raum zu dem Rollwagen aus Teakholz am Schmuckfenster und goss sich einen
dreifachen Joiliq ein. Menx und Troor warteten im Vorzimmer und tuschelten
nervös miteinander.
    »Leibwachen! Zu mir!«, rief
Worlin, als das Feuer des Getränks seinen Körper erwärmte. Er zeigte mit einem Aktivatorstab
auf die Wandtafel und sah dort nur immer wiederkehrende Imperiums-propaganda.
Er schaltete die Tafel aus und ließ den Stab fallen.
    Seine Leibwächter kamen. Sie
hatten beide ihre Waffe verschleiert, wie es in Gildenhäusern Sitte war.
    Worlin lehnte sich auf dem
Suspensorsofa zurück und nippte lächelnd an seinem Glas. Draußen vor dem
Fenster breitete sich die wuchernde Makropole aus, die an vielen Stellen in
Flammen stand.
    Der grüne, durch den Schirm getönte
Himmel verzerrte sich unter dem beständigen Beschuss.
    »Ihr habt mir heute Abend gut
gedient«, sagte Worlin zu ihnen.
    Die Leibwächter schwiegen
unsicher.
    »Menx! Troor! Meine Freunde!
Nehmt euch etwas zu trinken vom Wägelchen, und entspannt euch! Euer Herr ist
stolz auf euch!«
    Sie zögerten und drehten sich
dann um. Troor nahm eine Karaffe, während Menx Gläser suchte. Kaum hatten sie
ihm den Rücken zugedreht, als Worlin den Nadler unter seinem Gewand hervorzog
und schoss. Der erste Schuss zerschmetterte Menx das Rückgrat, und er wurde mit
dem Gesicht voran auf den Wagen geschleudert, der unter ihm zerbrach. Troor
fuhr herum, und der zweite Schuss ließ die Karaffe in seiner Hand zerschellen.
Der dritte Schuss löschte sein Gesicht aus, und er fiel rückwärts auf die
Trümmer des Wägelchens.
    Worlin erhob sich und gab mit
dem Glas in der Hand noch dreißig Schüsse auf die verdrehten Leichen ab, um
ganz sicherzugehen. Dann setzte er sich wieder, trank seinen Joiliq und
beobachtete die Vervunmakropole, wie sie brannte.
     
    »Die Straße ist gesperrt,
Kommissar!«, rief der Fahrer des Panzers Kowle über Interkom zu.
    Nachdem sie über die
Süd-Schnellstraße durch die zerstörten Außenhabs gerast waren, auf die immer
noch Granaten niedergingen, hatte Kowles Kolonne das Ende der Schlange der
Flüchtlinge erreicht, die sich vor dem Sondartor stauten.
    Kowle richtete sich im
Geschützturm auf, schaute nach vorn und sah das Meer wogender Leiber vor ihnen.
    Granaten fielen im Westen und
erleuchteten die Nacht. Kowle ließ sich wieder in den Turm sinken und sagte: »Fahren
Sie durch.«
    Der Fahrer drehte sich
verblüfft zu ihm um. »Aber

Weitere Kostenlose Bücher