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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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seien. Die Hauptfeuerkraft der Makropole
werde in zwei weiteren Tagen bereitstehen, und dann werde die Stadt endlich auch
über Langstreckenartillerie verfügen, um den Beschuss des Feinds erwidern zu
können.
    »Was ist mit den Verstärkungen,
die uns der Hohe Herr Sondar versprochen hat?«, fragte ein Artillerieoffizier
aus der vordersten Reihe.
    »Zehn Regimenter Hilfstruppen
vom Gießerei-Kollektiv Nord sind zur Stunde auf dem Marsch nach Süden. Die
Vannick-Makropole hat uns neun Regimenter binnen einer Woche versprochen.«
    »Und das Hilfeersuchen an das
Imperium?«, fragte Kommissar Tarrian, der Leiter des VWMK.
    Croe lächelte. »Der Wille des
Imperators ist mit uns. Kriegsmeister Macaroth hat bereits auf unsere Notlage
reagiert. Normalerweise wären seine Streitkräfte Monate entfernt, aber das
Glück ist auf unserer Seite. Ein Truppen-Geleitzug von Monthax, der sich neu
formiert, um den Hauptvorstoß des Kriegsmeisters ins Cabal-System zu
verstärken, ist nur neun Tage entfernt. Er ist umgeleitet worden. Sechs
Regimenter Armee-Infanterie und drei Panzergruppen sind auf direktem Weg zu
uns.«
    Es gab allgemeinen Lärm und
einige Jubelrufe.
    Croe erhob sich und gebot Ruhe.
    »Aber bis dahin sind es noch
neun Tage. Wir müssen lange vorher stark sein, schnell sein und sicher. Die
Südtore werden morgen um neun Uhr geschlossen.«
     
    Ein jämmerlicher Abklatsch von
Morgengrauen sickerte durch die Nebeldecke, als das Heironymo-Sondar-Tor am nächsten
Morgen geschlossen wurde. Dutzende Flüchtlinge schlüpften noch im letzten
Augenblick durch. Dutzende weitere wurden von der zuschlagenden Hydraulik zerquetscht.
Am Hass-West-Tor und am Croetor wiederholte sich die Geschichte. Das Veyveyrtor
ließ sich nach dem Beschuss der ersten Nacht nicht mehr schließen, obwohl die
Brände im Bahnhofsbereich mittlerweile gelöscht waren.
    Einheiten der Vervunwehr
errichteten unter Führung des VWMK Sperren aus Metallschrott, um das Tor zu
verbarrikadieren, und die Kommissariatsoffiziere befahlen den Soldaten, auf
alle Flüchtlinge zu schießen, die sich Zugang verschaffen wollten.
    Das jämmerliche Geschrei und
Geheul der Ausgesperrten war mehr, als einige Vervunwehrsoldaten verkraften konnten.
    Viele schrieben in Briefen oder
Tagebüchern, dies sei für sie der schlimmste Teil des ganzen Kriegs gewesen. Soldaten,
die das Schließen der Tore zu Beginn des sechsten Tags erlebt und danach die
gesamte Tortur überlebt hatten, sollten diesen Augenblick nie mehr vergessen.
Noch Jahre später wachten Männer mitten in der Nacht oder bei Tagesanbruch schwitzend
und schreiend auf und wiederholten dabei nur die Geräusche, die sie von
außerhalb des Walls gehört hatten.
    Es war der unbarmherzigste Akt
des Konflikts bis dahin, und etwas Vergleichbares sollte erst wieder geschehen,
als sich die Tore über einen Monat später wieder öffneten.
     
    Die Wall-Artillerie der
Vervunmakropole eröffnete das Feuer kurz vor Mittag des achten Tags. Die
gewaltigen Silos öffneten ihre Keramit-Jalousien und schossen Granatsalven ins
Salzgras-Hinterland, wo sich die Feindtruppen sammelten.
    Der noch immer unsichtbare
Feind beantwortete die Salven mit einer Verdopplung des Bombardements.
     
    Am Morgen des elften Tags
tauchten Armeekolonnen auf den Straßen nördlich des Hass auf. Zwanzigtausend
Männer und fast fünftausend Kriegsmaschinen, die vom Kollektiv Nord als
Verstärkung für die Vervunmakropole beziehungsweise für die Brücken über den
Hass geschickt worden waren, der das Kollektiv vor dem Vorstoß Zoicas schützte.
Die Truppentransporter und Panzer wirbelten reichlich Staub auf, als sie durch
die zerbombten Außenhabs und beschädigten Manufakturen rumpelten und sich dabei
dem Beschuss aussetzten, der immer noch aus weiter Ferne niederging. Tausende
waren per Fähre über den Fluss geflohen, manche hatten versucht, ihre
Behausungen in den Außenhabs im Norden zu erreichen, aber viele hatten Zuflucht
im Kollektiv Nord gesucht. Stellenweise hielt die Masse der Leute auf den
Straßen den Vormarsch der Einheiten aus dem KolNord auf, aber VWMK-Abteilungen
wurden von Vizemarschall Anko über den Fluss geschickt, um den Weg frei zu
machen.
    Bis zum Nachmittag hatten die
KolNord-Regimenter freien Zugang zu den wartenden Fähren, da alle
Flüchtlingskolonnen von der Straße auf die angrenzenden Felder getrieben worden
waren, um den Fahrzeugkolonnen die Durchfahrt zu ermöglichen. Mehr als
dreihundert Flüchtlinge waren vom VWMK exekutiert

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