Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
Vom Netzwerk:
Haupttrupp hinter ihnen in Reichweite war. Gaunt und die Kolonne
betraten soeben das Gelände des Transportunternehmens.
    Das Land südlich der Anlage war
eine Masse aus bröckeligem Schutt und sprießendem Unkraut. In regelmäßigen
Abständen waren dunkle Löcher in den Boden gestanzt, und das ganze Gelände war
mit vielen tausend funkelnden Granathülsen übersät.
    In einem früheren Stadium
hatten hier massive zoicanische Feldgeschütze gestanden und den Wall
beschossen. MkVenner wollte bereits weitergehen, doch Nessa hielt ihn auf. Er
beschrieb eine fragende Geste, und sie gestikulierte und hauchte zurück.
    »Unserer Erfahrung nach
verminen die Zoicaner ihre Anlagen, wenn sie weiterziehen.«
    MkVenner nickte. Er nahm
Verbindung mit Gaunt auf, und der schickte Domor nach vorn. Haller half Domor beim
Zusammenbau seines Minensuchgeräts, dann entfernte sich der Geist langsam von
ihnen und ließ dabei den Kopf der Sucheinheit immer wieder über den Boden wandern.
Domor richtete sich bei dieser Arbeit am liebsten nur nach den Geräuschen, und
MkVenner musste lächeln, als er sah, wie er per Hand die Lider seiner
bionischen Augen-Implantate schloss. Die Zeit, als Domor seine Augenlider
einfach zuklappen konnte, war seit Menazoid Epsilon vorbei.
    Domor hatte in unter fünf
Minuten eine Gasse gefunden und den Zickzackpfad mit einem Faserkabel
gekennzeichnet. Bis er fertig war, hatte die Kolonne sie eingeholt und wartete
mit MkVenner, Haller, Nessa und Bonin am Zaun.
    »Hat er nichts gefunden?«,
fragte Haller, indem er auf Domor auf der anderen Seite des Geländes zeigte.
    »Doch, reichlich sogar, aber
wir sind nicht zum Minenräumen hier. Folgen Sie der Leine«, erwiderte MkVenner.
Einer nach dem anderen überquerten die Soldaten die ehemalige
Artillerie-Stellung und folgten einem Fußweg über einen der Hauptabwasserkanäle
der Makropole hinweg. Der Kanal führte aufgrund der starken Regenfälle Hochwasser,
und stellenweise bildeten Trümmerstücke und Scharen von Leichen Dämme.
    Auf der anderen Seite erklommen
sie eine Metalltreppe und eilten in kleinen Gruppen über die nächste
Schnellstraße. So weit das Auge reichte, lagen die schlimm zugerichteten
Überreste von Leichen auf der Fahrbahn. Die meisten versuchten nicht
hinzusehen. Larkin glotzte in entsetzter Faszination, als er die Straße
überquerte. Kaum mehr als Lumpenbündel waren die Leichen von Arbeitern und
Habbern, die auf ihrer Flucht in Richtung Makropole abgeschlachtet worden
waren. Sie waren schon seit Wochen tot, und niemand hatte sie berührt oder
bewegt, von den zermalmenden Ketten zoicanischer Kriegsmaschinen auf dem Weg
nach Norden zu ihrem Ziel abgesehen.
    Gaunt ließ in den
Habitat-Ruinen auf der anderen Seite der Schnellstraße haltmachen. Seine
zusammengewürfelte Brigade stellte Wachen auf, während er mit Kolea und Gilbear
in den dritten Stock eines Wohnblocks stieg.
    »Ich rieche Rauch«, sagte
Gilbear unvermittelt. Mit der Waffe im Anschlag ging er durch den schmutzigen,
nasskalten Flur voran und trat die verrottende Tür einer Arbeiterwohnung ein.
    Gaunt und Kolea folgten ihm mit
erhobenen Waffen.
    Alle drei blieben wie
angewurzelt stehen.
    In der Wohnung stapelte sich
der Müll, und es wimmelte von Ungeziefer. Der Rauch kam von einem kleinen Feuer,
das in einem Teereimer brannte, über dem ein Metalltopf an einem Drahtgestell
hing, das früher einmal ein Kleiderbügel gewesen war. Die fünf Bewohner des
Raums, eine Mutter mit drei Kindern und einer viel älteren Frau, kauerten in
der entferntesten Ecke. Sie waren ausgemergelt und schmutzig, nur verängstigte
Haut und Knochen in verdreckten Lumpen. Die alte Frau winselte wie ein Tier im
Käfig, zwei der Kinder weinten leise. Die Mutter, deren Augen in ihrem
rußschwarzen Gesicht energisch und grimmig strahlten, hielt ein spitzes
Metallstück wie ein Messer in die Höhe.
    »Zurück! Sofort!«, sagte Gaunt
zu Kolea und Gilbear, obwohl Kolea keine zweite Aufforderung brauchte.
    »Schon gut ... Es tut mir
leid«, sagte Gaunt mit erhobenen, offenen Händen zu der Mutter. Das Metallstück
zeigte auch weiterhin auf ihn.
    »Lassen Sie sie«, sagte Kolea.
Er zog einen Beutel Kommissbrot aus seinem Rucksack und ließ ihn vor der Gruppe
auf den Boden fallen, als die Mutter sich weigerte, ihn anzunehmen.
    Sie gingen zurück in den Flur,
und Kolea zog die Tür hinter sich zu. »Thron der Erde«, zischte Gaunt
kopfschüttelnd.
    »Ja«, stimmte Gilbear zu.
    »Was für

Weitere Kostenlose Bücher