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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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so viel mehr als ich. Ich will es der Armee zurückzahlen. Und sagen Sie mir
nicht, Sie könnten keinen zweiten Arzt gebrauchen.«
    »Bestimmt nicht, Curth.«
    Sie lächelte traurig. »Ich
glaube, mittlerweile ist es wohl in Ordnung, wenn Sie mich Ana nennen.«

     
     
    Zum Gedenken
     
     
    Im Roman Nekropolis fanden sich
Kommissar Gaunt und das Erste Tanith in vorderster Front der verzweifelten
Abwehrschlacht der Makropolstadt Vervunmakropole gegen den vom Chaos
beherrschten Konkurrenten Ferrozoica wieder. Sie erwies sich als bedeutsamer
und folgenschwerer Konflikt für die Tanither.
    Abgesehen davon, dass sie als
Regiment an ihre Grenzen gehen mussten, wurde auch eine ganze Reihe neuer
verghastitischer Charaktere eingeführt, die rasch ihren Platz als Veteranen und
»Stammkräfte« in der Einheit finden sollten. Es gab auch eine Tragödie: Am Ende
sollten viele Tanither nicht wieder aufstehen, während Gaunt selbst schwer
verwundet wurde, niedergestreckt im Augenblick seines Triumphs über den bösen
Magister Heritor (der Erbe) Asphodel. Doch auch während ihr Kommissar mit dem
Tode ringt, geht das Soldatenleben des Ersten Tanith in der Totenstadt der
Vervunmakropole weiter.
     
     
     
     
     
    Um die Wahrheit zu sagen, es
ist schon lange her, und ich habe eigentlich nicht viel Zeit mit ihnen
verbracht. Es würde tatsächlich viel zu weit gehen, wenn ich sagte, ich hätte
sie alle gekannt. Es war nur ein Auftrag, wissen Sie.
    Ein gut bezahlter Auftrag
zwischen meinen ernsthafteren Werken.
    Ich hätte nie gedacht, dass es
— na ja, mein berühmtestes Werk würde.
    Ich bezweifle, dass sich
irgendjemand von ihnen an mich erinnert.
    Ich bezweifle stark, dass
irgendjemand von ihnen noch lebt.
    Sechzig Jahre sind seit dem
Makropolkrieg auf Verghast vergangen, und Imperialer Gardist ist keine Laufbahn
mit langfristiger Perspektive.
    Nein, wahrscheinlich sind sie
mittlerweile alle längst tot. In diesem Fall möge der Imperator der Menschheit ihnen
gnädig sein, jedem einzelnen. Ich hatte einen Freund der im KolNord im
Munitorium gearbeitet hat und so nett war, mir Kopien Imperialer Depeschen zu
beschaffen, damit ich ihrem Weg und ihren Geschicken folgen konnte. Ein paar
Jahre lang hat es mir Freude gemacht, sie im Auge zu behalten. Als ich von
ihren Erfolgen auf Hagia und Phantine las, habe ich mir ein Glas Joiliq
eingeschenkt und in meinem Studio auf sie getrunken.
    Aber nach einer Weile habe ich
dann damit aufgehört. Früher oder später, das wusste ich, würden die
Nachrichten schlecht werden. Ich habe meine Erinnerungen, und die reichen mir.
    Damals war ich ein junger Mann,
gerade mal achtundzwanzig.
    Tatsächlich wurde ich, kaum zu
glauben, in der Schola Lapidae in Ferrozoica ausgebildet. Ausgerechnet in
Zoica! Aber zu Beginn des Kriegs lebte und arbeitete ich schon seit etwa sieben
Jahren im KolNord. Ich hatte die Vervunmakropole ein halbes Dutzend Mal
besucht, immer mit Blick auf einen Auftrag, zweimal, um mich mit einem
ausgezeichneten Werkzeugmacher zu treffen, dessen Meißel mit Wolframspitzen ich
bevorzugte. Er ist im Zuge der Belagerung umgekommen. Ein Verlust für meine Profession.
    Ich kann mich noch gut an meine
Ankunft in der Vervunmakropole ein paar Tage nach dem Ende des Konflikts
erinnern. Die Stadt war kaum wiederzuerkennen. Der Krieg hatte ihr jegliche
Erhabenheit genommen, sie geknickt und entstellt. Sie erinnerte mich an nichts
so sehr wie eine umgestürzte Statue, zu Fall gebracht und zerschmettert, doch
die versprengten Trümmer ließen ihre ehemalige Eleganz erahnen: Anhand der
Bruchstücke lässt sich ermessen, wie sie einmal ausgesehen hat, aber
zusammensetzen lässt sie sich nicht mehr.
    Und das ist auch nie geschehen.
    Ich weiß noch, wie ich im
wehenden Rauch aus dem Transporter stieg und dachte, dass es nicht wie ein Sieg
aussah.
    Wohin man auch ging, war Rauch.
Asche bedeckte jede Oberfläche, drinnen wie draußen. Rußige Flocken wehten durch
die Luft. Die riesige Hauptspindel war verbogen und angeschlagen, und es quoll
Rauch aus mehr Löchern, als ich zählen konnte. Der Himmel war schwarz. So
unglaublich schwarz. Es hieß, die Rauchwolken, die aus der Vervunmakropole aufstiegen,
seien aus dem Weltraum zu sehen.
    Einen Moment lang war ich
vollkommen fassungslos. Ich hatte mit etwas Schlimmerem gerechnet, aber das ...
    Eine Stimme riss mich aus
meiner Versunkenheit. Sie sagte so etwas wie: »Was stehen Sie hier rum, Sie dämlicher
Idiot?« Etwas in der Art, nur farbiger. Ein Offizier

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