Gaunts Geister - Band 1-3
rivalisierenden Makropole zu tun hatte, sondern
mit einem gesuchten Chaos-Kommandeur, war Macaroth sofort nach Verghast
aufgebrochen und nach siebenundzwanzig Tagen eiligen Flugs durch den Warpraum
dort eingetroffen.
Der dunstige Himmel war voller
Metall und sah aus, als werde er gleich herunterfallen. Die Ehrfurchtgebietende
Macht des Imperiums war da und für jeden Verghastiten sichtbar: zehntausend
Schiffe, manche so groß wie eine Stadt, manche aufgebläht wie verzierte
Meeresschildkröten, manche schlank und gezackt wie fliegende Kathedralen.
Macaroth ließ seine Macht auf
den Planeten unter sich los: sechs Millionen Gardisten, eine halbe Million
Panzer, Trupps aus drei verschiedenen Orden der Adeptus Astartes, zwei Legionen
Titanen. Landungsboote gingen in Schwärmen im Hass-Tal nieder.
Eine ganze Weile fiel der Himmel
tatsächlich herab.
Es folgte eine fünf Tage
andauernde Massenvernichtung, obwohl sie brutal einseitig war. Heironymos
Amulett hatte sein Werk getan und dem heimtückischen Geschnatter ein für alle
Mal ein Ende bereitet. Zurzeit des Eintreffens der immensen Streitkräfte des
Kriegsmeisters befanden sich die Zoicaner bereits im Zustand heilloser Flucht.
Ziellos und verloren, brachen sie den letzten Angriff ab. Viele begingen
Selbstmord oder marschierten blind ins Schussfeld der Verteidiger und wurden massakriert.
Millionen anderer erwachten wie aus einem Traum und stolperten ohne Ziel und
Vorsatz ins Grasland zurück.
Unter Grizmunds Befehl
formierten sich die angeschlagenen Imperiumstruppen neu, welche die
Vervunmakropole über einen Monat gehalten hatten, und trieben die bemitleidenswerten,
desorientierten Angreifer aus der Stadt.
Panzerbrigaden der Narmenier
und des KolNord jagten und zerstörten die motorisierten Einheiten der Zoicaner,
die auf der Flucht zu ihrer Heimatmakropole ins Grasland zurückkehrten.
Armee-Infanterie, die von
Oberst Corbec, Oberst Bulwar und Major Otte unter Einsatz jedes verfügbaren
Truppentransporters koordiniert wurde, jagte die fliehenden Elemente des
zoicanischen Heers und schlachtete sie in großer Zahl ab. Gnade stand außer Frage.
Der Makel Ferrozoica musste ausgelöscht werden.
Als Macaroths Armada in die
Umlaufbahn schwenkte, waren die Zoicaner bereits sechshundert Kilometer weit in
die Ebene zurückgedrängt worden und hatten dabei Fahrzeuge und Ausrüstung in
großer Zahl hinter sich zurückgelassen und aufgegeben.
In den Ruinen der Makropole
machten Kompanien der Irregulären die letzten zoicanischen Wiederstandsnester ausfindig
und räucherten sie aus.
Der Kriegsmeister setzte mit
überschäumender Tatkraft nach. Er forderte höflich, aber bestimmt die Hilfe der
Space Marines vom Orden der Iron Snakes bei der Neutralisierung der
Feindeinheiten an. Seine Panzerbrigaden jagten die Schnellstraßen entlang und
dezimierten alles Lebendige. Skelettartige Titanen, die wie Gespenster kreischten,
stapften durch das Grasland und äscherten den flüchtenden Feind ein.
Am vierundfünfzigsten Tag des
Kreuzzugs fackelten Kriegsschiffe in der Umlaufbahn die Makropole Ferrozoica
ab. Der blendende Flammenschein erleuchtete den gesamten südlichen Horizont.
Aber da hatte der Kampfgeist
die Zoicaner längst verlassen, schon seit dem siebenunddreißigsten Tag. Ohne das
hypnotische Geschnatter, das sie vereinte und antrieb, waren sie
auseinandergebrochen. Space Marines aus dem Orden der Imperial Fists zerstörten
feierlich den Stachel und äscherten den Leichnam des Erben ein.
Die letzte Schlacht war eine
der humanitären Unterstützung.
Intendant Banefail bemühte sich
gemeinsam mit den Ältesten der Makropole und den Adelshäusern, die Millionen
Verwundeten und Heimatlosen unterzubringen und zu versorgen. Am sechzigsten Tag
ließ sich das wahre Ausmaß der Katastrophe nicht mehr leugnen: Die Vervunmakropole
war eine Nekropole, eine Totenstadt. Im Zuge einer Zusammenkunft mit dem
überlebenden Adel unterzeichnete Macaroth die Auflösungsverfügung, die
offiziell die Auslöschung der Vervunmakropole anerkannte. Die Makropole war
tot. Alle überlebenden Elemente der Bevölkerung würden vom Kollektiv Nord aufgenommen
oder in die Ghastmakropole und in die Isthmus-Städte transportiert. Zwei neue
Makropolen sollten gegründet werden, die eine unter Herrschaft einer Clique von
Adelshäusern unter Haus Anko, die andere ein Kollektiv unter der Regierung der
Häuser Chass und Rodyn. Namen würden später folgen. Es würde Generationen dauern,
bis sich diese
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