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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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städtischen Strukturen etabliert haben, und Jahrzehnte, bis die
Mehrheit der besitzlosen, heimatlosen Bevölkerung eine neue, dauerhafte Heimat
besitzen würde.
    Lord Anko, der den Standort
seiner neuen Makropole Hass-aufwärts von der toten Vervunmakropole plante, hatte
vor, die Prometheum-Reserven auszubeuten, die zuvor Vannick kontrolliert hatte.
Lady Chass, die erste Frau an der Spitze eines Kollektivs, gründete ihre neue Makropole
viel weiter im Süden im Grasland und wandte sich dem Bergbau und der
Servitor-Konstruktion zu. Die zukünftigen Rivalitäten und Konfrontationen
zwischen den beiden sollten lang und komplex sein, gehören aber nicht hierher.
    Zu diesem Zeitpunkt breitete
sich unter den Überleben den der Vervunmakropole eine Stimmung der
Desillusionierung aus. Viele hatten das Gefühl, alles für die Verteidigung der
Stadt gegeben zu haben, nur um jetzt ihre Aufgabe mitzuerleben. Als der
Kriegsmeister von dieser Stimmung erfuhr, hielt er eine öffentliche Rede zu
seiner Entscheidung und erließ das sogenannte Trostgesetz.
     
    Der Stab des Kriegsmeisters
musste im Zuge der Aufräumarbeiten tausend Pflichten wahrnehmen. Eine davon war
die strafrechtliche Verfolgung all jener, die sich in dieser Zeit der Entbehrungen
dem Imperator gegenüber illoyal verhalten hatten.
    Die Berichte des tanithischen
Sergeanten Varl, wie sie sein Kommandant Gaunt zu Protokoll gegeben hatte, wurden
in den späten Stadien der Säuberung vom Administraturn bearbeitet. Am
neunundfünfzigsten Tag stürmten Einheiten der Vervunwehr im Zuge der Verfolgung
von Kriegsverbrechen die Hallen der Worlin-Gilde. Amchanduste Worlin war
unauffindbar.
     
    »Es heißt, dass er Sie sprechen
will«, sagte Corbec, der in der Krankenanstalt 67/mv an einem
Buntglasfensterbrett lehnte.
    »Er kann warten.«
    »Davon bin ich überzeugt«,
grinste Corbec.
    »Schließlich ist er auch nur
ein Kriegsmeister.«
    »Feth. Sie geben die Makropole
wirklich auf — nach allem, was wir getan haben?«
    »Ich glaube, eher wegen allem,
was wir getan haben. Es steht nicht mehr viel.«
    Ibram Gaunt richtete sich in
seinem Bett auf. Die Wunden in Schulter und Bein schmerzten schon lange nicht mehr,
aber der brennende Schmerz in seiner Brust quälte ihn immer noch. Zum dritten
Mal seit Corbecs Ankunft hustete er Blut.
    »Es wäre wohl besser, wenn Sie
ganz still lägen, Kommissar«, wagte Corbec vorzubringen.
    »Wahrscheinlich«, erwiderte
Gaunt.
    Es war der dreiundsechzigste
Tag. Er war den größten Teil des vergangenen Monats bewusstlos gewesen und wiederholt
operiert worden, um die Wunde zu heilen, die Asphodel der Erbe ihm zugefügt
hatte. Gaunt wusste immer noch nicht — und würde auch nie erfahren —, ob ihn reines
Glück oder eine Vorsehung des Schicksals gerettet hatte. Das Geschoss des Erben
hatte genau die Stahlrose getroffen, die er von Lord Chass bekommen hatte. Die Blütenblätter
waren zwar in seine Brust getrieben worden, aber es war sicher, dass er ohne
die Rose nicht überlebt hätte.
    »Sie haben vom Trostgesetz
gehört?«
    »Ja. Was ist damit?«
    »Nun ja, Kommissar, Sie würden
nicht glauben, wie viele neue Geister wir rekrutiert haben.«
    Das Trostgesetz sah vor, dass
jedem desillusionierten ehemaligen Bewohner der Vervunmakropole, der Verghast verlassen
wollte, um ein neues Leben anzufangen, die Möglichkeit der Ausbildung angeboten
wurde, um Mitglied der Imperialen Armee zu werden.
    Mehr als vierzigtausend machten
von diesem Angebot Gebrauch.
    Einige machten die Auswahl
ihrer späteren Einheit zur Bedingung. Motorisierte Kolonnen brachten sie mit
der regulären Armee nach Norden und an Bord von Truppentransportern, die im
Raumhafen Kannak gelandet waren.
    Sergeant Agun Soric überwachte
den Transfer seiner tapferen Irregulären. Sie alle warteten noch auf ihre neue
tanithische Uniform und den dazugehörigen Tarnumhang. Soric marschierte an den
Laderaumtüren vorbei und begrüßte Sergeant Kolea, der ebenfalls mit den meisten
seiner Irregulären zu den Tanithern kam. Kolea ging an Krücken, sein Rumpf war
in elastische Verbände gehüllt.
    »Wir werden es nie
wiedersehen«, sagte Soric. »Was?«
    »Verghast. Werfen Sie einen
letzten Blick darauf.«
    »Für mich gibt es hier jetzt
ohnehin nichts mehr«, sagte Kolea.
    Leise wünschte er seiner
verschollenen Frau und seinen gleichfalls verschollenen Kindern zum letzten Mal
Lebwohl.
    Einen halben Kilometer entfernt
überwachte Bragg das Einschiffen anderer Geister. Viele, wie Domor und Mkoll,

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