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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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dir
die Feier entgehen!«, grollte Blenner.
    »Vay, da ist eine Sache, um die
ich mich kümmern ...«
    »Neinneinnein!«, sagte der
beschwipste, rotgesichtige Kommissar, während er die Falten in seinem
Ledermantel glatt strich. »Wie oft kommen wir schon zusammen, um über alte
Zeiten zu reden, was? Wie oft? Einmal alle zehn Jahre, so kommt es mir
jedenfalls vor! Ich lasse dich nicht aus den Augen! Du wirst nie zurückkommen —
ich kenne dich!«
    »Vay ... Wirklich, es geht nur
um langweiligen Regimentskram ...«
    »Dann begleite ich dich, weil
wir dann doppelt so schnell fertig sind! Zwei Kommissare, was? Ich kann dir
sagen, das macht ihnen Angst wie der Thron selbst!«
    »Ehrlich, du würdest dich nur
langweilen ... Es ist eine total langweilige Aufgabe ...«
    »Desto mehr Grund für mich
mitzukommen! Damit es nicht so langweilig wird! Oder? Oder?«, grölte Blenner.
Er schob die von ihm requirierte Flasche Cognac ein kleines Stück aus der
Manteltasche, sodass Gaunt sie sehen konnte. Und auch jeder andere im Foyer.
    Wenn das so weitergeht , dachte Gaunt, kann ich
meine Aktivitäten auch gleich über Kom ankündigen.
    Er packte Blenner am Arm und
führte ihn aus der Bar.
    »Du kannst mitkommen«, zischte
er.
    »Nur ... benimm dich! Und sei
still!«
     
     
    3
     
     
    Das Mädchen, das sich auf der
Vorbühne zur Musik der Kapelle drehte und wand, war ziemlich reizend und fast
vollständig ausgezogen, aber Major Rawne sah die Kleine nicht an.
    Er starrte in dem dämmrigen,
verräucherten Licht über den Tisch und sah zu, wie Vulnor Habshept kal Geel
zwei Schnapsgläser mit einer öligen, klaren Flüssigkeit füllte.
    Auch als Skelett wäre Geel noch
ein massiger Mann gewesen.
    Aber so ausgepolstert, wie er
mit seinen über dreihundert Kilogramm klobigen Fleisches war, sah selbst Bragg
neben ihm unterernährt aus. Major Rawne wusste ganz genau, dass dieser opulent
gekleidete Schieber mehr als das Dreifache seiner eigenen Körpermasse
aufzuweisen hatte. Rawne hatte außerdem absolut keine Angst.
    »Wir trinken, Soldatenjunge«,
sagte Geel mit seinem starken pyritischen Akzent, indem er ein Glas mit einer
seiner Riesenpranken aufhob.
    »Wir trinken«, pflichtete Rawne
bei und nahm sein Glas. »Obwohl es mir lieber wäre, wenn du mich mit >Major
Rawne< anreden würdest ... Schieberjunge.«
    Eine Pause trat ein. In der
überfüllten Bar in der kalten Zone herrschte plötzlich Totenstille.
    Das Mädchen hörte auf, sich zu
verrenken.
    Geel lachte.
    »Gut! Gut! Sehr lustig, so viel
Mumm! Ha ha ha!« Er gluckste und kippte seinen Schnaps in einem Zug.
    Erleichtert nahm die Bar ihren
normalen Betrieb wieder auf.
    Rawne trank seinen Schnaps langsam
und genießerisch. Dann nahm er die Flasche und trank den restlichen Liter
Schnaps, ohne auch nur zu blinzeln. Er wusste, dass es ein auf Roggen
basierender Alkohol mit einer chemischen Struktur war, die Ähnlichkeit mit dem
in Chimären und Rhinos benutzten Frostschutzmittel hatte. Er wusste auch, dass
er vor seiner Ankunft hier vier Anti-Rausch-Tabletten genommen hatte. Die vier
Tabletten hatten ein Vermögen bei einem Schwarzmarkthändler gekostet, aber sie
waren es wert.
    Es war, als trinke er Quellwasser.
    Geel vergaß einen Moment den
Mund zu schließen und fasste sich dann wieder.
    »Major Rawne kann trinken wie
ein Pyriter!«, sagte er schmeichelnd.
    »Das möchten die Pyriter gern
glauben ...«, befand Rawne.
    »Aber jetzt zum Geschäft.«
    »Kommen Sie, hier entlang«,
sagte Geel und erhob sich schwerfällig. Rawne folgte ihm, und Geels vier
riesige Leibwächter bildeten den Abschluss.
    Alle in der Bar sahen sie durch
die Hintertür verschwinden.
    Auf der Bühne hatte das Mädchen
gerade sein letztes, winziges Kleidungsstück ausgezogen und wirbelte es nun um
den Finger, bevor sie es in die Menge werfen wollte.
    Als ihr aufging, dass niemand
zuschaute, stürmte sie beleidigt davon.
     
    In einer verschneiten Gasse
hinter der Bar wartete ein grauer sechsrädriger Laster.
    »Schnaps. Tabak. Datentafeln
mit schmutzigen Bildern. Alles, was Sie verlangt haben«, sagte Geel
überschwänglich.
    »Sie sind ein Mann, der Wort
hält«, entgegnete Rawne.
    »Jetzt zum Geld. Zweitausend
imperiale Kredite. Verschwenden Sie meine Zeit nicht mit dem hiesigen Müll.
Zweitausend Imperiale.«
    Rawne nickte und schnippte mit
den Fingern.
    Soldat Feygor trat mit einem
ausgebeulten Rucksack aus dem Schatten.
    »Mein Partner«, sagte Rawne.
»Zeigen Sie ihm das Zeug, Feygor.«
    Feygor stellte

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