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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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Patrizier, der sogenannten »Auserwählten des Imperators«.
    Zwischen ihnen befand sich auch
eine hochgewachsene, kräftige Gestalt mit säureverbranntem Gesicht, die Gaunt
nur allzu gut kannte — Oberst Draker Flense.
    Ihre Blicke begegneten sich für
ein paar Sekunden. In dem Austausch lag so viel Wärme und Freundlichkeit wie in
der gegenseitigen Zielerfassung zweier automatischer Feuerleit-systeme. Gaunt
fluchte im Stillen. Hätte er gewusst, dass er die Offiziere der Jantiner in
diesem Hotel antreffen würde, hätte er einen Bogen darum gemacht. Das Letzte,
was er wollte, war eine Konfrontation.
    »Kommissar Gaunt?«
    Gaunt sah auf. Ein
uniformierter Hotelportier stand neben seinem Sessel, den Kopf auf eine Art
geneigt, die sowohl servil als auch herablassend war. Hochnäsiges Arschloch ,
dachte Gaunt. Natürlich liebt er die Armee, solange wir das Universum für
ihn retten, aber lasst uns zur Entspannung in seine kostbare Hotelbar kommen,
hat er sogleich Angst, dass wir ihm das Mobiliar ruinieren.
    »Da ist ein Junge, mein Herr«,
sagte der Portier geringschätzig.
    »Ein Junge am Empfang, der mit
Ihnen reden möchte.«
    »Ein Junge?«, fragte Gaunt.
    »Er hat gesagt, ich soll Ihnen
das hier geben«, fuhr der Portier fort.
    Argwöhnisch hielt er einen
silbernen tanithischen Ohrring zwischen Zeigefinger und Daumen seiner in Samt gekleideten
Hand.
    Gaunt nickte, stand auf und
folgte ihm nach draußen.
    Auf der anderen Seite des Raums
sah Flense ihn gehen. Er winkte seinen Adjutanten Ebzan mit einer barschen
Krümmung des Zeigefingers herbei. »Gehen Sie und suchen Sie Major Brochuss und
seine Begleitung. Ich möchte etwas mit ihnen besprechen.«
     
    Gaunt folgte dem Portier in das
Marmorfoyer. Seine Abneigung gegen dieses Etablissement wuchs mit jeder
Sekunde. Pyrites war weich, verwöhnt und weit weg von den rauen Kriegsfronten.
Sie zahlten dem Imperator eine Menge Steuern und ignorierten dafür vollkommen
die dunkleren Wahrheiten des Lebens jenseits ihrer zivilisierten Domäne. Sogar
die Imperiumstruppen, die hier als ständige Garnison stationiert waren,
schienen weich geworden zu sein.
    Gaunt erwachte aus seinen
Grübeleien und sah Brin Milo gebückt unter einem eingetopften Ouroborosbaum
kauern. Der Junge trug seine Geister-Uniform und sah äußerst unglücklich aus.
    »Milo? Ich dachte, du wärst bei
den anderen. Corbec hat gesagt, er würde dich mitnehmen. Was machst du an einem
derart verstaubten Ort?«
    Milo zog eine kleine Datentafel
aus seiner Oberschenkeltasche und reichte sie ihm. »Das kam über Kom, nachdem
Sie gegangen waren, Kommissar. Der Leitende Offizier Kreff hielt es für besser,
Sie sofort zu verständigen. Und da ich als Ihr Adjutant gelte ... Tja, sie
haben mich damit beauftragt.«
    Beinahe hätte Gaunt über den
müden Tonfall des Jungen gegrinst.
    Er nahm die Tafel und öffnete
sie.
    »Worum geht es denn?«, fragte
er.
    »Ich weiß nur, dass es eine persönliche
Nachricht ist, die auf einem verschlüsselten Kanal für Sie vor ...« Er hielt inne
und schaute auf seinen Armbandchronometer. »... siebenundvierzig Minuten
eingetroffen ist.«
    Gaunt betrachtete das
Kauderwelsch auf der Tafel. Dann brachte sein Daumenabdruck die Tafel dazu, das
Kauderwelsch zu entschlüsseln. Es war in der Tat für ihn persönlich.
    »Ibram. Du einziger Freund nah
genug zu helfen. Geh zu Nadelschatten-Boulevard 1034. Benutze unsere alte
Losung. Schatz erhältlich. Zinnober-Schatz. Fereyd.«
    Gaunt sah abrupt auf und
klappte die Tafel zu, als habe man ihn auf frischer Tat bei etwas ertappt. Für
einen Moment schlug ihm das Herz im Halse. Thron der Erde, wie lange war es
her, seit sein Herz mit diesem Gefühl gehämmert hatte — war es wirklich Furcht?
Fereyd? Sein alter, alter Freund, mit dem er in Blut verbunden war seit ...
    Neugierig sah Milo ihn an.
»Ärger?«, fragte der Junge unschuldig.
    »Etwas zu erledigen ...«,
murmelte Gaunt. Er öffnete die Datentafel erneut und drückte auf die
»Löschen«-Rune, um die Botschaft zu entfernen.
    »Kannst du fahren?«, fragte er
Milo.
    »Darf ich?«, sagte der junge
aufgeregt.
    Gaunt dämpfte seine strahlende
Begeisterung mit abwehrenden Handbewegungen. »Geh zum Fuhrpark und treib
irgendeinen Wagen für uns auf. Einen Stabswagen. Sag ihnen, ich würde dich
schicken.«
    Milo lief los. Gaunt blieb
einen Moment schweigend stehen, holte zweimal tief Luft — und dann hätte ihn
ein herzhafter Schlag auf den Rücken beinahe umgeworfen.
    »Bram! Du Hund! Du lässt

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