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Gaunts Geister - Band 1-3

Gaunts Geister - Band 1-3

Titel: Gaunts Geister - Band 1-3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett , Christian Jentzsch
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lachte humorlos. »Aber
ich weiß überhaupt nichts! Ich weiß nicht, worum es eigentlich geht und wohin
das alles führt! Ich bin nicht gut in diesen Schattenspielen!«
    »Weil Sie Soldat sind.«
    »Was?«
    Zoren wiederholte es. »Weil Sie
Soldat sind. Wie ich haben Sie mit Befehlen, Kommandos und direkten Aktionen zu
tun. Keinem von uns, die wir in Fereyds Diensten stehen, fällt das leicht. Wir
>imperiales Salz< mögen vertrauenswürdig sein und für seine Sache rekrutiert
werden können, aber uns fehlt das Verständnis für diese Art Krieg. Diese Dinge
können wir nicht mit Flammen-werfern und Geschützmannschaften lösen.«
    Gaunt verfluchte Fereyd.
    Zoren tat es ihm nach, und
beide fingen an zu lachen.
    »Es sei denn, Sie können es
doch«, sagte Zoren, der plötzlich wieder ernst war.
    »Warum?«
    »Warum? Weil er Ihnen vertraut.
Weil Sie nur an zweiter Stelle ein Oberst und an erster ein Kommissar sind, ein
politischer Offizier. Und in diesem Krieg geht es nur um Politik. Wir waren
beide auf Pyrites, Gaunt. Warum hat er Ihnen den Schlüssel gegeben und nicht
mir? Warum bin ich hier, um Ihnen zu helfen, und nicht andersherum?«
    Gaunt verfluchte Fereyd noch
einmal, aber diesmal leise und verbittert.
    Er wollte gerade etwas sagen,
als heftig an seine Kabinentür geklopft wurde.
    Gaunt erhob sich und öffnete.
Corbec stand draußen. Er wirkte erhitzt und grimmig.
    »Was ist los?«, fragte Gaunt.
    »Sie sollten besser mitkommen,
Kommissar. Wir haben drei Tote und einen Schwerverletzten. Die Jantiner gehen
aufs Ganze.«
     
     
    11
     
     
    Corbec führte Gaunt, Zoren und
einen Haufen andere in die Krankenstube, wo Dorden sie bereits erwartete.
    »Colhn, Freul, Lonegin ...«,
sagte Dorden mit einer Geste auf drei Gestalten, die zugedeckt auf dem Boden
lagen. »Feygor ist dort drüben.«
    Gaunt schaute zu Rawnes
Adjutanten, der in der Ecke auf einer Bahre lag und durch ein transparentes
Rohr beatmet wurde.
    »Stichwunde. Messer. Die Lunge
ist kollabiert. Noch eine Stunde, wenn ich keine frische Ausrüstung bekomme.«
    »Rawne?«, fragte Gaunt.
    Corbec trat vor. »Wie ich schon
sagte, Kommissar: keine Spur von ihm. Sie haben zugeschlagen und sind sofort
wieder verschwunden. Sie müssen ihn mitgenommen haben. Aber sie haben das
zurückgelassen, damit wir Bescheid wissen.«
    Corbec zeigte dem Kommissar das
Mützenabzeichen der Jantiner.
    »Das war an Colhns Stirn
geheftet«, sagte hasserfüllt.
    Zoren war verwirrt. »Warum
diese äußerliche Demonstration brutaler Gewalt?«
    »Die Jantiner sind Teil von
alledem. Aber es gibt auch eine offene Rivalität zwischen ihnen und den
Geistern. Wenn das hier herauskommt, wird es aussehen wie eine Fehde zwischen
zwei Regimentern. Es wird Verweise geben, aber der wahre Sachverhalt wird
dadurch verschleiert. Sie wollen die Lorbeeren einheimsen ... Unter dem Vorwand
einer offenen Fehde können sie alles tun, was ihnen passt.« Gaunt ging
plötzlich auf, dass alle ihn ansahen. Seine Gedanken überschlugen sich. »Also
tun wir dasselbe. Colm: Die Stärke der Patrouillen wird verdoppelt. Aber
organisieren Sie außerdem einen Überfall auf die Jantiner. Führen Sie ihn
selbst an. Töten Sie ein paar für mich.«
    Corbecs Miene hellte sich
beträchtlich auf.
    »Lassen wir uns auf ihr Spiel
ein und nutzen es für unsere eigenen Zwecke. Doktor«, bedeutete er Dorden,
»nun, da Sie einen kritischen Fall haben, werden Sie mit meiner Autorität
medizinische Hilfsmittel bekommen.«
    »Was werden Sie tun?«, fragte
Dorden, während er sich die Hände an einem Gaze-Handtuch abtrocknete.
    Gaunt überlegte angestrengt. Er
brauchte nun einen Plan, eine Alternative, jetzt, da Dercius' Ring versagt
hatte. Er verwünschte sein übermäßiges Vertrauen in ihn. Jetzt mussten sie ganz
neu anfangen, sowohl was ihren eigenen Schutz betraf als auch bei der Enträtselung
der Geheimnisse des Kristalls. Aber Gaunt war jetzt fest entschlossen. Er würde
die Sache durchziehen. Er würde den Kampf zum Feind tragen.
    »Ich muss auf die Brücke. Zum
Kapitän persönlich. Oberst Zoren?«
    »Ja?« Zoren ging zu Gaunt und
war absolut nicht auf den Schlag vorbereitet, der ihn zu Boden beförderte.
Seine Lippe war gespalten und blutete bereits.
    »Melden Sie das«, sagte Gaunt.
    Sein Plan nahm langsam Gestalt
an.
     
     
    12
     
     
    Hauptsanitätsoffizier Galen
Gartell von den Jantiner Patriziern wandte sich langsam von seinem Patienten im
hellen, sauberen Krankenrevier auf dem Kasernendeck der Jantiner ab.

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