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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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gerade
ausgerechnet«, strahlte Corbec, ehrlich zufrieden mit sich.
    Fünfzig Kilometer. Soldaten
konnten diese Entfernung an einem Tag zurücklegen. Leicht. Aber fünfzig
Kilometer Stufen ...
    Das konnte Tage dauern. Harte,
schmerzhafte Tage voller Knochenarbeit.
    »Vielleicht hätte ich Sie das
vor fünfhundert Metern fragen sollen, Sanian, aber wie lange dauert dieser
Aufstieg normalerweise?«
    »Das hängt vom Pilger ab. Für
die entschlossenen ... und körperlich fitten ... fünf oder sechs Tage.«
    »Ach du heiliger Feth!«,
stöhnte Dorden laut.
    Corbec konzentrierte sich
wieder auf die Stufen. Schnee legte sich langsam auf sie. In fünf oder sechs
Tagen, wenn sie die Schreinfeste erreichten, würde Gaunt fast schon wieder
zurück in Doctrinopolis sein, wenn er die Evakuierung nicht verpassen wollte.
Sie verschwendeten ihre Zeit.
    Andererseits war es vollkommen
unmöglich, dass Gaunts Ehrengarde auf dem Weg bergab an dem feindlichen Heer
vorbeikommen würde. Es stand zu vermuten, dass er die Schreinfeste als Basis
benutzen und es dort ausfechten würde.
    Sie mussten einfach abwarten.
Es hatte keinen Sinn mehr, jetzt noch umzukehren. Es gab nichts mehr, wohin es
sich umzukehren lohnte.
     
    Gaunt stand allein vor der
Grabstätte, zog den großen, alten Riegel zurück und stieß die Tür auf. Die
Stimmen männlicher Esholi drangen hinaus, die einen feierlichen, achtstimmigen
Choral angestimmt hatten. Kalter Wind heulte durch die tiefen Luftschächte des
Klosters.
    Er wusste nicht, was er
erwarten sollte. Ihm ging auf, dass er sich nie vorgestellt hatte, hierher zu
kommen. Slaydo, der Imperator schenke ihm ewigen Frieden, wäre neidisch
gewesen.
    Der Raum war überraschend klein
und sehr dunkel. Die Wände waren mit schwarzem Korund verkleidet, der nichts
von dem Licht der vielen Reihen brennender Kerzen reflektierte. Es roch nach
Rauch und muffiger Trockenheit, nach dem Staub von Jahrhunderten.
    Er trat ein und schloss die Tür
hinter sich. Der Boden bestand aus seltsamen glänzenden Fliesen, die im
Kerzenschein schillerten und unter seinen Schritten merkwürdige
Plastikgeräusche von sich gaben. Ihm ging auf, dass es sich um entsprechend
zugeschnittene Stücke aus perlmuttartigem Chelonpanzer handelte, die im Lauf
der Zeit bräunlich angelaufen waren.
    Beiderseits seines Standorts
befanden sich Nischen im Korund. In jeder Nische leuchtete das lebensgroße
Hologramm eines Space Marine vom Orden der Weißen Narben, die Energieklinge zu
einem traurig-triumphierenden Salut erhoben.
    Gaunt trat vor. Direkt vor ihm
stand der Reliquienaltar. Ebenfalls mit Chelonpanzer verkleidet, erstrahlte er
in einem ätherischen Glanz. In die erhöhte Front war ein wunderschönes Mosaik
aus farbigen Panzerstücken eingearbeitet, das die Sabbatwelten darstellte.
Gaunt bezweifelte nicht, dass es kartographisch exakt war. Hinter dem Altar
erhob sich eine große, kuppelförmige Abdeckung, die wie eine Kapuze über dem
Altarblock hing. Sie war aus einem einzelnen Chelonpanzer geformt, einem
Panzer, der von einem unglaublich großen Tier stammen musste, weit größer als
alles, was Gaunt bisher auf Hagia gesehen hatte. Darunter, hinter dem Altar,
befand sich der eigentliche Reliquienschrein, eine von Kerzen erleuchtete
Höhlung unter dem Panzer. Davor standen zwei kleine Holzvitrinen mit geöffneten
Abdeckungen, in denen hinter Glas die Originalmanuskripte des Evangeliums
lagen.
    Gaunt ging auf, dass sein Herz
schneller schlug. Dieser Ort hatte eine außerordentliche Wirkung auf ihn.
    Er ging an den Vitrinen vorbei.
Links stand eine Schatulle, auf der verschiedene, halb in Satin geschlagene
Reliquien lagen: eine Trinkschale, eine Feder, ein vom Alter schwarzer
Jiddi-Stock und mehrere andere Fragmente, die er nicht identifizieren konnte.
    Zu seiner Rechten, auf einer
anderen, gleichartigen Schatulle, lag die Imperator-Rüstung der Heiligen, die blau
und weiß lackiert war. Sie wies die Spuren uralter Beschädigungen auf,
schwärzliche Löcher und Furchen, gezackte Beulen, wo die Farbe abgeblättert
war. Die Male der neun Märtyrerwunden. Die Rüstung hatte etwas Merkwürdiges.
Gaunt ging auf, dass sie ... klein war. Sie war speziell für einen Leib
gefertigt worden, der kleiner war als der eines durchschnittlichen Space
Marine.
    Vor ihm, ganz hinten in der
Panzerkuppel, lag der heilige Reliquienschrein, eine Totenbahre, abgedeckt, in
einem gläsernen Sarg.
    Darin lag die heilige Sabbat.
    Sie hatte kein Stasenfeld
gewollt, und dennoch war

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