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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Altstadt, Kommissar. Oberst Corbec hat
Infanterieunterstützung für die Commercia angefordert.«
    Gaunt lächelte. Daur meinte das
Marktviertel, aber er benutzte die Bezeichnung der Vervunmakropole dafür. »Davon
bin ich überzeugt, aber der Krieg wird noch etwas länger dauern. Sie sind gut
mit Leuten, Ban. Regeln Sie das für mich, dann können Sie gehen und auf sich schießen
lassen.«
    Daur nickte. Er respektierte
Gaunt über alle Maßen, war aber nicht glücklich über diesen Befehl. Er kam ihm allzu
charakteristisch für die Aufgaben vor, die er seit seiner Zugehörigkeit zu den
Geistern übernahm.
    In Wahrheit fühlte Daur sich
leer und unausgefüllt. Der Kampf um die Vervunmakropole hatte ihn innerlich
ausgehöhlt und grimmig werden lassen, und er hatte sich den Tanithern
hauptsächlich deswegen angeschlossen, weil er es nicht ertragen konnte, in der
Ruine der Makropole zu bleiben, die seine Heimat gewesen war. Als Hauptmann hatte
er den höchsten Rang aller Soldaten der Vervunwehr, die sich den Tanithern
angeschlossen hatten, und demzufolge hatte er als Offizier, der das Kommando
über die verghastitische Abordnung hatte, einen Platz in der Regimentshierarchie
neben Major Rawne bekommen und war nur Gaunt und Corbec untergeordnet.
    Es gefiel ihm nicht. Diese
Rolle hätte einem Kriegshelden wie Kolea oder Agun Soric zufallen müssen, einem
der Männer, die sich aus eigener Kraft die Hochachtung der Irregulären verdient
hatten. Die Mehrheit der verghastitischen Männer und Frauen, die sich den
Geistern angeschlossen hatten, waren ehemalige Arbeiter und keine Ex-Militärs.
Sie hatten ganz einfach nicht so viel Hochachtung vor einem Hauptmann der
Vervunwehr wie vor einem Helden wie Gol Kolea.
    Aber ganz offensichtlich
funktionierte es in der Garde nicht so.
    Also hing Daur zwischen allen
Stühlen mit seiner Kommando-Rolle, die ihm nicht gefiel, erteilte Männern
Befehle, von denen er wusste, dass sie eigentlich seine Vorgesetzten hätten
sein müssen, und versuchte die Rivalitäten zwischen Tanithern und Verghastiten
einzudämmen und den Respekt der Leute zu gewinnen.
    Er wollte kämpfen. Er wollte
sich mit der Art Ruhm bekleckern, die seine Männer veranlassen würde, zu ihm aufzuschauen.
    Stattdessen beschäftigte er
sich den größten Teil des Tages mit Trupp-Einteilungen, Marschbefehlen und
Flüchtlingsaufsicht. Er verstand sich auf diese Dinge, und Gaunt wusste es.
Also war er immer derjenige, den Gaunt verlangte, wenn solche Dinge anlagen.
    Es war, als betrachte der
Kommissar Ban Daur gar nicht als Soldat, sondern als ... Funktionär. Als
Verwalter. Als einen Mann für die Leute.
    Daur wurde aus seinen
Grübeleien gerissen, als Schüsse ertönten und die Flüchtlinge in seiner Nähe
auseinander sprangen und schrien. Einige von Mkolls improvisierten Sägeböcken
kippten unter dem Druck der Leiber um. Daur hielt nach einem Heckenschützen in
der Menge Ausschau ...
    Ein Offizier von den
Geschützmannschaften der stationären Pardus-Fahrzeuge veranstaltete mit seiner
Pistole Zielübungen auf die Votivbanner, die über dem Gebetshof flatterten. Die
Flaggen und Banner waren mit langen Halteleinen an Messingringen in der
Tempelmauer verankert. Darauf schoss der Offizier zur Unterhaltung seiner Besatzung.
    »Was zum Gak machen Sie da?«,
brüllte Daur, als er sich dem Hydra-Schlepper näherte. Die Männer in ihrer weiten
lohfarbenen Uniform und den lasch sitzenden Mützen betrachteten ihn verwirrt.
    »Sie!«, brüllte Daur den
Offizier mit der Pistole in der Hand an.
    »Versuchen Sie hier eine Panik
zu erzeugen?«
    Der Mann zuckte die Achseln.
»Ich vertreibe mir nur die Zeit. Oberst Farris hat uns herbefohlen, um beim
Angriff auf die Zitadelle zu helfen, aber wir kommen hier nicht weiter, oder?«
    »Kommen Sie zu mir herunter«,
befahl Daur.
    Mit einem Blick auf seine
Männer halfterte der Offizier seine Dienstpistole und kletterte vom Schlepper.
Er war größer als Daur und hatte eine blasse, sommersprossige Haut und blonde
Haare.
    Sogar seine Augenwimpern waren
blond.
    »Name?«
    »Sergeant Denil Greer, Pardus'
Achte Mobile Flak-Kompanie.«
    »Haben Sie auch ein Gehirn,
Greer, oder gehen Sie nur mit diesem Grinsen durchs Leben?«
    »Hauptmann.«
    Gaunt näherte sich, und Greer
verlor etwas von seiner Großspurigkeit. Sein Grinsen verschwand.
    »Alles in Ordnung, Hauptmann
Daur?«
    »Bestens, Kommissar, bestens.«
    Gaunt wandte sich an Greer.
»Hören Sie auf den Hauptmann, und seien Sie respektvoll. Besser er

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