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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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wäscht Ihnen
den Kopf als ich.«
    »Kommissar!«
    Gaunt entfernte sich. Daur
wandte sich wieder an Greer.
    »Mobilisieren Sie Ihre
Besatzungen und helfen Sie uns dabei, diese Leute auf geordnete Weise von der Straße
zu schaffen. Auf die Art kommen Sie schneller weiter.«
    Greer salutierte halbherzig und
befahl seinen Männern, die abgestellten Fahrzeuge zu verlassen. Mkoll und Daur
spannten sie rasch dafür ein, Zivilisten von der Durchgangsstraße zu holen.
    Daur schritt durch die
verdreckte Menge. Niemand nahm Blickkontakt auf. Er kannte dieses schockierte, kriegsversehrte,
erschöpfte Aussehen — von sich selbst aus der Vervunmakropole.
    Eine alte Frau, klapperdürr und
zerbrechlich, stolperte in der Menge und fiel, wobei sich eine Schärpe mit Habseligkeiten
öffnete, die auf das Pflaster fielen. Niemand blieb stehen, um ihr zu helfen.
    Die Flüchtlinge wichen ihr aus
und schritten über ihre tastenden Hände hinweg, da sie versuchte, ihre Habe
wieder aufzusammeln.
    Daur half ihr auf. Sie war
leicht wie ein Reisigbündel. Ihre Haare waren schockierend weiß und lagen eng
am Kopf an.
    »Augenblick«, sagte er. Er
bückte sich und hob ihre wenigen Sachen auf: Gebetskerzen, eine kleine Ikone,
ein paar Perlen, ein altes Bild von einem jungen Mann.
    Er stellte fest, dass sie ihn
mit altersschwachen Augen ansah.
    Keiner von ihnen war seinem
Blick so begegnet wie sie jetzt.
    »Ich danke Ihnen«, sagte sie.
Ihr Niedergothisch war mit vielen antiken Elementen durchsetzt. »Aber ich bin
unwichtig. Wir sind alle unwichtig. Nur die Heilige nicht.«
    »Was?«
    »Sie werden sie beschützen,
nicht wahr? Ich glaube, das werden Sie.«
    »Kommen Sie jetzt, Mütterchen,
gehen wir weiter.«
    Sie drückte ihm etwas in die
Hand. Daur schaute nach unten. Es war eine kleine Figur aus Silber, die so
abgenutzt war, dass man kaum etwas daran erkennen konnte.
    »Ich kann das nicht annehmen,
es ...«
    »Beschützen Sie sie. Der
Imperator würde es von Ihnen verlangen.«
    Sie wollte die Figur nicht
zurücknehmen, verflucht! Er hätte sie beinahe fallen lassen. Als er sich wieder
an sie wenden wollte, war sie im Strom der Leiber verschwunden.
    Daur sah sich verwirrt um und
suchte die Menge ab. Er schob die Figur in seine Tasche. Nicht weit entfernt sah
Daur Mkoll, der Flüchtlinge an sich vorbeiwinkte. Er machte Anstalten, den
Späher-Sergeant zu fragen, ob er die alte Frau gesehen habe.
    Eine Frau fiel gegen ihn. Ein
Mann ein Stück voraus fiel plötzlich auf die Knie. Nicht weit entfernt in der Menge
platzte jemand in einer Wolke aus verdampftem Blut.
    Daur hörte die Schüsse.
    Nicht einmal zwanzig Meter
entfernt sah er durch die panikerfüllte Menge einen Infardi, der wahllos mit
einem Lasergewehr auf die Flüchtlinge schoss. Der Mörder hatte die schmutzigen
Lumpen zurückgeschlagen, die seine grünen Seidengewänder verborgen hatten. Er
hatte sich im Flüchtlingsstrom verborgen wie ein Wolf in einer Schafherde.
    Daur zog seine Laserpistole,
war aber von drängenden, stoßenden, schreienden Leuten umgeben. Er hörte das Gewehr
wieder schießen.
    Daur fiel über einen am Boden
liegenden Leib. Er stolperte, starrte durch die rennenden Beine ringsumher und erblickte
grüne Seide.
    Die Schüsse des Kultisten töteten
mehr kreischende Menschen. Sie schufen eine Lücke.
    Daur umklammerte seine
Laserpistole beidhändig und jagte drei Schüsse in den Rumpf des Schützen. Im
gleichen Augenblick schoss Mkoll ihm aus einer anderen Richtung einen
Laserstrahl durch den Kopf.
    Der Mörder wurde herumgerissen
und fiel auf die rosa Steinplatten. Glänzendes Blut sickerte aus ihm und lief
in die Fugen zwischen den einzelnen Fliesen. Überall lagen Leichen.
    »Heilige Seele!«, sagte Mkoll,
als er bei Daur ankam. Andere tanithische Soldaten liefen vorbei, drängten sich
durch die Menge und eilten zum Nordost-Ende des Platzes. Im Kom knisterte und
knackte es.
    Mehr Schüsse und Schusswechsel
aus der Richtung der Altstadtstraße.
    Daur und Mkoll stemmten sich
dem endlosen Strom der Flüchtlinge entgegen. Am Nordostende des Gebetshofs
verlief ein großer Sandsteinpylon zu einem langen Säulengang zwischen
Tempelreihen. Geister hatten sich in die Deckung des Pylonen begeben und
riskierten kurze Sprints in den Säulengang, um Schutz hinter den dort in regelmäßigen
Abständen aufgestellten schwarzen Quarzstelen zu suchen.
    Schüsse wogten wie ein
Wirbelsturm aus winzigen Kometen durch den Säulengang. Die lange heilige
Kolonnade war mit den Leichen von

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