Gauts Geister 4 - Ehrengarde
Hagiatiten übersät, die dort in verdrehten,
würdelosen Haufen lagen.
Mehr Geister kamen angelaufen
und auch ein paar Männer von der Pardus-Artillerie, die ihre Pistolen gezogen
hatten. Daur erblickte Sergeant Greer.
»Vorwärts! Gehen Sie nach
links!«, rief Mkoll Daur zu und lief sofort zur nächsten Stele auf der rechten
Seite.
Vier von seinen Männern gaben
ihm Feuerschutz, und einige folgten ihm. Laserstrahlen zuckten über die
Steinplatten des Ganges und sprengten Splitter aus dem alten Obelisken.
Daur rannte nach links und
spürte die Hitze eines sehr knappen Fehlschusses im Nacken. Er ließ sich in den
Schatten des nächsten Obelisken fallen. Andere Geister stolperten hinter ihm
heran: Lillo, Mkvan und noch ein Tanither, dessen Namen er nicht kannte. Ein
Pardus-Besatzungsmitglied versuchte zu folgen, wurde aber ins Knie getroffen
und sank schreiend wieder in seine Deckung zurück.
Daur riskierte einen Blick aus
der Deckung und erspähte grüne Bewegung weiter hinten in der Kolonnade. Der
stärkste Beschuss schien aus einem großen Gebäude auf der linken Seite des
Säulengangs zu kommen, das Daur für eine städtische Steuerbehörde hielt.
»Links, zweihundert Meter«,
bellte Daur in seinen Interkom.
»Ich sehe es!«, erwiderte Mkoll
auf der anderen Seite der Kolonnade. Daur sah zu, wie der Späher-Sergeant und
sein Begleittrupp vorzurücken versuchten. Vernichtendes Gegenfeuer trieb sie in
ihre Deckung zurück.
Daur lief wieder los und
erreichte den nächsten Obelisken auf der linken Seite. Plötzlich schlugen ihm
Schüsse von rechts entgegen, und als er herumfuhr, sah er zwei Infardi auf dem
Spitzdach eines Hauses hocken und auf die im Schatten liegende Straße feuern.
Dauer streifte sein Lasergewehr
von der Schulter ab und erwiderte in aller Eile das Feuer. Lillo und Nessa schlossen
zur selben Zeit zu ihm auf und fielen in sein Gegenfeuer ein. Sie trafen zwar
keinen der Infardi, vertrieben sie aber vom Dach und außer Sicht. Zertrümmerte
Dachpfannen gerieten ins Rutschen und schepperten hinunter auf die
Basaltplatten.
Mkvan erreichte sie ebenfalls.
Das Kreuzfeuer war intensiv, aber sie waren der Steuerbehörde gut zwanzig Meter
näher als Mkoll und dessen Männer.
»In diese Richtung«, sagte Daur
und signalisierte die Worte gleichzeitig. Nessa war eine ehemalige
Hab-Arbeiterin, die als Guerilla gekämpft hatte, und wie eine ganze Reihe der verghastitischen
Freiwilligen infolge des Granatbeschusses in der Vervunmakropole vollkommen taub.
Befehle in Gebärdensprache waren grundlegend für die ehemaligen Irregulären.
Sie nickte, dass sie verstanden hatte, ihre fein gezeichneten elfenhaften Züge zu
einer Miene der Entschlossenheit verzogen, während sie ein frisches Magazin in
ihr Präzisions-Lasergewehr schob.
Das Quartett verließ die
Hauptkolonnade und rannte tief geduckt durch die Schatten und die luftige Kühle
einer Säulenhalle. Dieser Tempel und auch der nächste, den sie durch einen
kleinen Säulengang erreichten, war leer: jedweder Schmuck, den die Gläubigen
nicht vor der Invasion herausgenommen und versteckt hatten, war von den Infardi
in der Zeit ihrer Besatzung geplündert worden. Kandelaber waren umgekippt, und
überall auf den Keramikfliesen war Asche verstreut. Holzsplitter von
zerschmettertem Mobiliar und Gebetsmatten lagen herum. An einer nach Osten
gewandten Mauer, in einer durch die hohen Fenster der Säulenhalle einfallenden
Insel aus Sonnenlicht, zeigten eine Reihe von Eimern und Stapel von Lappen, wo
die Einheimischen versucht hatten, die heidnischen Blasphemien der Infardi von
den Tempelmauern zu schrubben.
Die vier rückten paarweise vor
und gaben sich wechselseitig Deckung: zwei blieben mit dem Gewehr im Anschlag
in Deckung, während die anderen beiden in die nächste Deckung eilten.
Die Rückseite des zweiten
Tempels führte in ein Nebengebäude, das mit der Steuerbehörde verbunden war. Hier
waren die Wandfassaden aus schwarzem Granodiorit, aber irgendwelche
Infardi-Hände hatten die alten Fresken mit einem Vorschlaghammer bearbeitet.
Die Infardi hatten auf der
Rückseite der Steuerbehörde Posten aufgestellt. Mkvan sah sie und brachte die
Geister in Deckung, während Laserstrahlen und Kugeln in den Türbogen des
Tempels schlugen und staubige Löcher in den Quaderstein bohrten.
Nessa machte es sich bequem und
zielte. Sie hatte einen guten Schusswinkel und fällte mit zwei Einzelschüssen
ebenso viele feindliche Schützen. Daur lächelte. Die allseits
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