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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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einfanden.
    Um acht Uhr war die Liste auf
dem Schreibtisch von Kommissar Hychas gelandet, der gerade zum Abendessen aus
war. Sein Adjutant gab sie weiter an die Strafabteilung, die bis um halb zehn
einen Vier-Mann-Trupp unter Führung eines Kommissar-Kadetten zur Untersuchung
des Falls in die Schola Medicae Hagias geschickt hatte. Eine Kopie ihres
Berichts ging an Marschall Lagos Stab, wo er kurz vor Mitternacht von einem
Adjutanten gelesen wurde.
    Er nahm sofort Kom-Verbindung
mit der Strafabteilung auf, und der Kommissar-Kadett berichtete ihm, man habe
in der Schola Medicae keine Spur der ver missten Personen entdeckt.
    Um ein Uhr früh wurde ein
Haftbefehl für Oberst Colm Corbec vom Ersten und Einzigen Tanith sowie für
sechs seiner Männer ausgestellt. Niemand kam auf den Gedanken, dies mit dem
Haftbefehl für Fahrer-Sergeant Denic Greer vom Achten Pardus in Verbindung zu
bringen. Oder mit dem gemeldeten Diebstahl einer Gamma Klasse-Transport-Chimäre
aus dem Fuhrpark des Munitoriums.
    Mittlerweile war Corbecs
Chimäre längst weg, in Richtung Westen auf der Tembarongstraße unterwegs und fünf
Stunden jenseits der Stadtgrenze, und ratterte durch die Nacht.
    Einen Halt hatte es gegeben, in
den halb leeren, vom Krieg zerrissenen Vorstadtstraßen kurz vor dem Pilgertor.
Das war gegen sieben Uhr Abends gewesen, bei Einbruch einer dunklen, sternlosen
Dämmerung.
    Der am Steuer sitzende Greer
hatte eine Gestalt auf der Straße gesehen, die ihnen zuwinkte. Corbec hatte das
Turmlok aufgeklappt, nach draußen geschaut und Greer praktisch sofort den
Befehl gegeben, an den Straßenrand zu fahren und anzuhalten.
    Corbec war vom wartenden
Chimäre in den Straßenstaub gesprungen und dann zu der Gestalt gegangen.
    »Sabbatmärtyrer«, hatte Dorden
mit Tränen in den Augen gesagt.
    »Das hat mein Sohn auch zu mir
gesagt. Glauben Sie bloß nicht, dass Sie ohne mich fahren.«

 

     
    NEUN
     
    Unterwegs nach Bhavnager
     
    »Ist der Weg leicht, ist das
Ziel wertlos.«
     
    — Die heilige Sabbat, Sprüche
     
     
    Von Mukret verlief die Straße
nach Westen zur Nusera-Furt, wo der heilige Fluss kreuzte. Nördlich der Furt schlängelte
der Fluss sich zu seinem Quellgebiet in den Bergen hundertfünfzig Kilometer
entfernt empor.
    Der zweite Tag der Mission
dämmerte unmerklich und hell, während die Tiefebene des Flusstals in dichten
weißen Nebel gehüllt war. Die Vorausabteilung unter Mkoll verließ Mukret in
diesem Frühnebel und schlug wegen der reduzierten Sichtweite ein moderates
Tempo an.
    Gaunt und Kleopas hatten drei
Späh-Salamander mit einem Dutzend Geistern, zwei Eroberer und einen der beiden
Jagdpanzer vom Typ Zerstörer aus dem Pardus-Kontingent abgestellt. Die
Hauptkolonne folgte der Vorausabteilung im Abstand von einer Stunde.
    Gaunts Absicht war, am Ende des
zweiten Tages die bäuerliche Gemeinde Bhavnager zu erreichen. Das war gleichbedeutend
mit einer fünfundneunzig Kilometer langen Fahrt auf gut ausgebauten Straßen.
Aber der Nebel hielt sie bereits auf. In Bhavnager, meldete die Aufklärung,
würden sie ihre Treibstoffvorräte für die nächsten Etappen ihrer Fahrt
auffrischen können. Bhavnager war die letzte halbwegs große Siedlung im
Nordwestgebiet der Straße. Sie markierte das Ende des bebaubaren Tieflands und
den Beginn des Regenwalds, der die Hänge der Heiligen Berge bedeckte. Ab
Bhavnager würde sich das Vorankommen weitaus schwieriger gestalten.
    Ayatani Zweil hatte sich bereit
erklärt, die Hauptkolonne zu begleiten, und fuhr auf persönliche Einladung des
Kommissar-Obersts mit Gaunt in dessen Kommando-Salamander. Die Mission der
Imperialen schien ihn zu faszinieren: niemand hatte ihm etwas von ihrem
Bestimmungsort erzählt, aber er hatte ganz offenbar eigene Vorstellungen
entwickelt, und nachdem sie in Limata die Abzweigung nach Nordwesten genommen
hatten, war es auch keine Frage mehr, wohin sie unterwegs waren.
    »Wie lange hält sich dieser
Nebel, Vater?«, fragte Gaunt ihn, als die Kolonne durch den fahlen,
rauchartigen Dunst fuhr. Es war hell, und der Nebel erstrahlte im Sonnenlicht,
aber die Sichtweite betrug nur wenige Dutzend Meter. Durch den schweren Dunst
wurde der Motorenlärm verstärkt und zu ihnen zurückgeworfen.
    Zweil spielte mit seinem langen
weißen Bart.
    »In dieser Jahreszeit manchmal
bis zum Mittag. Dieser Nebel ist, glaube ich, leichter. Er wird sich schneller
verziehen. Und wenn er sich verzieht, passiert das ziemlich abrupt.«
    »Sie sind ganz anders als die
Ayatani,

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