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Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Gauts Geister 4 - Ehrengarde

Titel: Gauts Geister 4 - Ehrengarde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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Dickschädel gesetzt, dass es da oben irgendetwas Wichtiges für ihn zu erledigen
gibt! Etwas, das Gaunt, eine Panzereinheit und fast dreitausend Soldaten nicht
ohne seine Hilfe schaffen können!«
    »Übertreiben Sie nicht, Doktor.
So habe ich das nicht gesagt ...«
    Dorden war viel zu beschäftigt
damit, auf den völlig verblüfften Milo einzureden. »Er will den Befehl
verweigern. Meinen Befehl. Den Befehl des Marschalls. In gewisser Hinsicht
sogar Gaunts Befehl. Er will seine Anweisungen missachten, sich heute Abend
evakuieren zu lassen. Und lieber Gaunt in die Heiligen Berge folgen. Allein!
Weil er eine Eingebung hat!«
    »Nicht allein«, knurrte Corbec
im Flüsterton.
    »Warten Sie, lassen Sie mich
raten! Sie haben ein paar andere Idioten überredet, Sie zu begleiten? Wen? Wer ist
es, Oberst? Ich lasse sie an ihre verfluchten Betten ketten.«
    »Dann sage ich Ihnen nicht,
wer, oder was meinen Sie?«, brüllte Corbec.
    »Eine ... Eingebung ...?«,
fragte Milo leise.
    »Ja«, sagte Corbec. »Wie eben
eine von meinen Eingebungen.«
    »Verschonen Sie uns! Eine von
Oberst Corbecs berühmten Ahnungen in der Schlacht ...«
    Corbec fuhr zu Dorden herum,
und einen Moment befürchtete Milo, er werde ihn schlagen. Und befürchtete noch
mehr, der Arzt werde zurückschlagen. »Wann hätten sich meine taktischen
Ahnungen mal als falsch erwiesen, hm? Wann?«
    Dorden sah weg.
    »Aber nein ... So ist es nicht.
Nicht wie eine Ahnung. Nicht wirklich. Oder vielleicht wie der Großvater aller
Ahnungen in der Schlacht. Es ist mehr wie ein Gefühl.«
    »Dann ist ja alles in Ordnung!
Wenn es ein verdammtes Gefühl ist!«, sagte Dorden sarkastisch.
    »Dann eben wie ein Ruf!«,
bellte Corbec. »Der lauteste, stärkste Ruf, den ich in meinem ganzen Leben je
gehört habe! Der an mir zerrt und Ansprüche stellt! Der mir sagt ... wenn ich
den Verstand habe, darauf zu reagieren, den Schneid habe zu reagieren, würde ich
das Wichtigste überhaupt in meinem Leben tun.«
    Dorden schnaubte.
    Eine lange, schmerzhafte,
lastende Pause trat ein.
    »Colm ... es ist meine Aufgabe,
auf die Männer aufzupassen. Mehr als das, es ist mir eine Freude, auf die Männer
aufzupassen. Ich brauche keine Befehle.« Dorden setzte sich hinter seinen
Schreibtisch und machte sich an einem Stapel Papiere zu schaffen, wobei er den
Blickkontakt mit den beiden anderen mied.
    »Ich bin mit Kolea in die
Altstadt gegangen habe einen Befehl deswegen verweigert —, weil ich dachte, wir
könnten Sie vielleicht noch lebend rausholen.«
    »Und das haben Sie auch
geschafft, Doktor, und Feth weiß, dass ich Ihnen und den Jungs dafür was
schuldig bin.«
    Dorden nickte. »Aber das hier
kann ich nicht gutheißen. Sie und alle anderen, mit denen Sie vielleicht
geredet haben müssen heute Abend um sechs Uhr am Sammelpunkt für die
Evakuierung sein. Ohne Ausnahme. Es ist ein Befehl aus dem Büro des Marschalls
persönlich. Alle Andersdenkenden ... alle Abwesenden ... werden als Deserteure
betrachtet. Und die vollen Konsequenzen dafür zu tragen haben.«
    Er sah Corbec an. »Tun Sie mir
das nicht an, Colm.«
    »Das werde ich auch nicht. Wenn
man Sie fragt, wissen Sie von nichts. Ich hätte Sie gern dabeigehabt, Doktor, wirklich,
das hätte ich gerne, aber das werde ich nicht von Ihnen verlangen. Mir ist
klar, dass Sie das in eine unmögliche Lage brächte. Aber was ich fühle, ist
nicht falsch ...«
    »Corbec, bitte ...«
    »In den letzten Nächten habe
ich von meinem Vater geträumt. Nicht nur in Erinnerungen, meine ich. Wirklich von
ihm. Er hatte eine Botschaft für mich.«
    »Was für eine Botschaft?«,
fragte Milo.
    »Er sagt immer dasselbe, immer
wieder. Er ist in seiner Werkstatt in Pryze und arbeitet an der Drehbank. Ich komme
herein, und er schaut auf und sagt >Sabbatmärtyrer<. Mehr nicht.«
    »Ich weiß, was los ist«, sagte
Dorden. »Ich spüre es ja selbst, es ist vollkommen natürlich. Wir beide wissen,
dass das hier Gaunts letzte Vorstellung ist. Dieser Lugo hat ihn fest an den
Eiern. Und, machen wir uns nichts vor, das ist auch das Ende für die Geister. Wir
wollen dieses letzte Mal alle bei Gaunt sein. Die Ehrengarde, der letzte
Dienst. Es fühlt sich nicht richtig an, den zu verpassen. Wir würden alles tun
— wir würden jeden Vorwand nutzen ... um ihm irgendwie zu folgen. Sogar
unbewusst versucht unser Verstand, irgendwas heraufzubeschwören, um das möglich
zu machen.«
    »Das ist es nicht, Doktor.«
    »Ich glaube schon.«
    »Tja, dann ist es das
vielleicht.

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