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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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hat, hat er Bragg umgebracht. Weil der ihn
verpfiffen hat. Und jetzt will er mich auch ... Also dachte ich, ich kürze die
Sache ab und komme ihm zuvor.«
    Sie starrte ihn an. »Echt?«
    »Ich glaube es. Ich rechne nicht damit, dass du es tust.
Tatsächlich habe ich dir wahrscheinlich gerade bewiesen, dass ich doch verrückt
bin.«
    »Nein«, sagte sie. Sie beugte sich zu ihm vor.
    »Larks ... erzähl Gaunt davon. Gaunt oder Corbec oder
Daur. Sie werden dir helfen. Tu nichts, was du bereuen könntest.«
    »Wie zum Beispiel Cuu umbringen, bevor er mich umbringt?
Zu spät. Und es spielt keine Rolle, was Gaunt und Corbec und Daur glauben. Ich
habe so wenig, dass ihnen die Hände gebunden sind. Glaub ja nicht, ich hätte
nicht daran gedacht. Es läuft, wie es läuft.«
    Er erhob sich unsicher und nahm sein Präzisionsgewehr.
»Danke für die Hilfe«, sagte er, »aber tu mir einen Gefallen. Vergiss diese
ganze Unterhaltung. Das ist besser für uns alle.«
     
    Das bleiche Licht der Dämmerung fiel auf die Wiesen hinter
dem Pfarrhaus. Nebel stieg vom nassen Gras auf. Im Augenwinkel sah er eine
Bewegung. Nicht viel, nur ein Huschen von etwas. Ein vages Huschen.
    Caffran verließ seinen Posten im Gewächshaus und lief die
Wiese empor. Ringsumher begrüßte Vogelgezwitscher den neuen Tag. Er erreichte
einen der entferntesten Schuppen und riss die Tür auf.
    »Raus da! Sofort!«, blaffte er, während sein Lasergewehr
in den Schuppen zielte.
    Der aexegarische Soldat war jung und verdreckt. Er hatte
einen schmutzigen, verfilzten Bart. Er trat blinzelnd und mit den Händen auf
dem Kopf ins Freie.
    »Tun Sie ihr nichts«, sagte er. »Es war nicht Ihre
Schuld.«
    »Klappe halten und Hände an die Wand!«, schnauzte Caffran.
Der Soldat drehte sich um und lehnte sich mit erhobenen Händen an die
Schuppenwand.
    Caffran tastete ihn mit einer Hand ab. Mit der anderen
hielt er das Lasergewehr auf den Rücken des Mannes gerichtet.
    Plötzlich knisterte es in seinem Helmkom.
    Er wich zurück und justierte die Einstellung.
    »Wiederholen! Bitte wiederholen!«, rief er.
    Im Kom summte es wieder, und er hörte zwei Wörter.
    »Verdiente Strafe.«

 

     
     
    ZWÖLF
     
    Überall, nur nicht hier
     
     
     
     
     
     
     
     
    »Ich bin ein schneidiger
Soldat.
    Mein Land ist teuer mir.
    Drum lasst mich kämpfen
irgendwo,
    Überall, nur nicht hier.«
     
    — Refrain eines
beliebten aexegarischen Lieds

 
    Neun Männer tot. Sechs verwundet. Drei weitere krank
infolge Gaseinwirkung aufgrund von Rissen in ihrer Ausrüstung. Trupp Siebzehn
hatte es schlimm erwischt. Und Raglon wusste es. Für Gaunt war nicht zu
übersehen, dass sein neuer Sergeant schwer erschüttert war und sich schämte.
Sein erstes Kommando im Feld, und es hatte damit geendet, dass weniger als
fünfzig Prozent seines Trupps am Leben und einsatzfähig waren.
    Gaunts Infiltrationsstreitmacht rückte nach und besetzte
die Ruinen der Santrebar-Mühle. Während die vier Trupps Stellung an Fenstern
und anderen Aussichtspunkten bezogen, verpflichtete Dorden ein halbes Dutzend
von ihnen, um ihm bei der Behandlung von Raglons Verwundeten zu helfen.
    Zwei waren dem Tode nah. Sicre und Mkwyl. Es gab keine
Hoffnung für sie. Dorden rief Zweil.
    Es ging auf 19:00 Uhr zu und der Tag neigte sich dem Ende.
Das matte Dröhnen des Gegenstoßes hallte immer noch von Süden durch das
Niemandsland zu ihnen, und der tiefe Donner der Supergeschütze hielt an. Immer
noch war alles in den gelben Gasnebel gehüllt.
    Kurz nach der vollen Stunde fing es an zu regnen. Das
Licht veränderte sich, und eine leichte Röte legte sich über den niedrigen
gelben Himmel. Es erinnerte Golke an die Art, wie ein wässriger Pinselstrich
ein Aquarell verändern konnte. Malen war sein Hobby gewesen, vor vielen Jahren.
Er stand da, schaute durch eines der niedrigen Fenster der Mühle nach draußen
und bewunderte die Aussicht beinahe. Sie war karg und hatte nichts Reizvolles
an sich, aber sie hatte eine gewisse Qualität. Der dunkle, rostfarbene Boden,
der gebrochen weiße Himmel, in den langsam ein Blaugrau einfloss.
    Unter der Last seiner Schlachtrüstung, des schweren
Mantels und der Gasmaske empfand er eine gewisse Distanziertheit. Dies war das
Land, für das er kämpfte, das Land, für das er sein gesamtes erwachsenes Leben
gekämpft hatte. So weit sein Auge reichte, gab es nichts außer den Narben, die
der Krieg hinterlassen hatte. Dies war kein Schauplatz einer Schlacht, dies war
eine Landschaft die von der

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