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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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abzutransportieren.
Einige beladene Waggons wurden an eine verrußte Lok gehängt, die sie
schnaufend durch den Munitionsgraben zog.
    »Was glauben Sie, warum sie aufgehört haben?«, flüsterte
Golke.
    »Sie haben die ganze Nacht gefeuert«, erwiderte Gaunt.
»Ich nehme an, irgendwann ist immer der Zeitpunkt erreicht, wo die Läufe so
heiß werden, dass man sie einfach abkühlen lassen muss. Gott-Imperator! Nun, da
wir sie gefunden haben, was machen wir da?«
    Golke zuckte die Achseln. Selbst untätig sahen die gewaltigen
Geschütze und ihre genieteten Stahlplattformen auf Rädern unüberwindlich aus.
Öl und Kondenswasser tropfte von den riesigen Stoßdämpfern und hing in funkelnden
Tröpfchen an den straff gespannten Kabeln der Winden. Allein die Granaten waren
größer als ein Mensch.
    Die Geister hatten Golke zweifellos ihre Tapferkeit,
Kühnheit und Fähigkeiten bewiesen, aber was konnten sie mit Lasergewehren und
Sprengladungen gegen solche Ungeheuer ausrichten?
    »Ich glaube nicht, dass wir sie ausschalten können«, sagte
Mkoll zu Gaunt, als lese er Golkes Gedanken. »Ich schätze, ich könnte ein
Feldgeschütz oder eine Haubitze ziemlich dauerhaft demolieren, aber ich wüsste
nicht, wo ich bei einem von diesen anfangen sollte. Von sieben ganz zu
schweigen.«
    »Was ist mit der Munition?«, schlug Domor vor.
    Gaunt dachte darüber nach. Keiner von ihnen war ein
Experte in diesen Dingen. Domors Fähigkeiten als Minensucher waren das Beste,
was sie diesbezüglich aufbieten konnten. Zwar war eine große Explosion das
Ergebnis, worauf er es abgesehen hatte, aber er wollte sich zu diesem Zweck
nicht an den Granaten oder Treibladungen zu schaffen machen.
    Sie wussten nicht einmal, welche Mischungen und Kräfte die
Shadiks benutzten. Oder welche Sprengstoffe und Treibgase.
    Vielleicht lösten sie eine große Explosion aus, aber eine,
die sie alle einäscherte und die Geschütze unversehrt ließ. Außerdem transportierten
die Shadiks die überschüssige Munition soeben ab.
    Sie kannten die Risiken ebenfalls.
    »Ich glaube, wir müssen uns mit dem begnügen, was wir
haben«, sagte Gaunt. »Diese Koordinaten dem Oberkommando zu übermitteln, wird
an sich schon schwierig genug, und wenn wir das schaffen, sollte uns das
reichen.«
    »Wenn wir die Geschütze selbst nicht unbrauchbar machen
können«, sagte Dorden plötzlich, »warum schränken wir dann nicht ihre Einsatzmöglichkeiten
ein?«
    »Was meinen Sie, Doktor?«
    »Ihre Mobilität. Sie sind zu groß, um sie ausschalten zu
können, also setzen wir ihre Größe gegen sie ein. Können Sie sich vorstellen,
eines dieser Ungetüme ohne Schienen von der Stelle zu bewegen?«
    Gaunt grinste in sich hinein. Offensichtlich, elegant, einfach.
Die Republik hatte ein bedeutendes System breiter Schienen mit Nebengleisen und
Munitionsgräben angelegt, so dass die Supergeschütze von einer Feuerstellung
zur nächsten gebracht werden konnten. An Stellen wie derjenigen, auf die sie
gerade schauten, verzweigten sich die Schienen, so dass die Geschütze
nebeneinander stehen konnten. Aber das extrabreite Gleis war die einzige Möglichkeit,
sie zu bewegen.
    »Was haben wir an Sprengladungen dabei?«, fragte Gaunt
Mkoll.
    »Genug, um das Hauptgleis hier und auf der anderen Seite
über eine beachtliche Entfernung in Stücke zu sprengen.«
    »Sie werden die Schienen reparieren«, sagte Golke.
    »Natürlich, aber wie lange wird das dauern, Graf?«, fragte
Gaunt.
    »Einen Tag? Zwei Tage? Außerdem wäre es sinnlos, mit
diesem Standort im Hinterkopf umzukehren und einen Luftangriff oder
Panzervorstoß zu organisieren, wenn die Geschütze in der Zwischenzeit bewegt
werden könnten. Realistisch betrachtet, haben wir gar keine andere Wahl. Wir
müssen die Gleise sprengen. Wenn wir den Munitionsgraben außerdem hochgehen
lassen, können sie nicht einmal mit den Geschützen feuern, geschweige denn
sie bewegen, bis sie die Schäden repariert haben.«
    Golke nickte. »Wie stellen wir das an?«, fragte er.
     
    Sie bildeten vier Gruppen, im Wesentlichen nach den
Grundzügen der Trupps. Mkolls Einheit würde die Geschützstellung umgehen und
die Gleisabschnitte nördlich davon verminen. Gaunt gab ihm zehn Minuten
Vorsprung, um in Stellung zu gehen. Domors Trupp ging nach Osten, um sich den
Munitionsgraben vorzunehmen. Arcuda ging nach Westen, um die Ladungen im
südlichen Bereich anzubringen. Gaunt blieb mit Criids Trupp und den Resten von
Raglons Einheit auf dem Kamm, um unterstützend eingreifen

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