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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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umrundet.
Er konnte ihre Stimmen hören. Einer rief etwas. Er hatte Golkes Blutspur
gefunden.
    Golke hörte mehr Stimmen und Stiefel auf den Sprossen der
metallenen Leiter an der Waggonwand.
    Diese Shadik-Stimmen. Die Stimmen des Feindes.
    Golke wünschte, der ganze Krieg hätte so einfach sein
können wie das hier.
    Er hustete. Blut lief ihm aus dem Mund und über das Kinn.
Ein Shadik rief etwas: Er hatte das Husten gehört. Golke hörte das Klicken, als
Waffen durchgeladen wurden.
    Er hob die Sprengladung. Es war die einzige, die er aus
dem Gewirr hatte reißen können, die Domors Trupp an den Gleisen angebracht
hatte. Für mehr war keine Zeit gewesen.
    Er wusste nicht genau, wie sie funktionierten, aber am
oberen Ende befand sich ein Papierstreifen, der wie ein Zünder aussah.
    Er spürte Schritte auf dem Waggon. Ein Shadik-Soldat
tauchte am Rande des rechten Schüttgutbehälters auf und rief etwas, als er
Golke daliegen sah.
    Der Soldat hob sein Gewehr.
    »Für den Imperator«, sagte Golke und riss den Zündstreifen
ab.
     
    Die Sprengladung explodierte. Schüttgutbehälter barsten.
    Treibladungen entzündeten sich. Die Explosion erleuchtete
für einen Moment das ganze Tal. Hundert Meter Munitionsgraben und das Land
ringsumher verschwanden in einem Flammengeysir.

 

     
     
    SECHZEHN
     
    Verdiente Strafe
     
     
     
     
     
    »Ich hasse letzte
Gefechte.
    Man hat nie Gelegenheit,
    dafür zu üben.«
     
    — Piet Gutes

 
    Der Himmel war voller Sterne. Sie waren rosa und vage
rechteckig. Am Horizont tanzte ein weißes Lichtgewitter und explodierte wie das
Feuerwerk bei einer Siegesparade. Ein merkwürdiges Summen schien in der Luft
zu pulsieren wie das Stöhnen eines Menschen am Rande des Hörvermögens. Ein
dunkler Schatten löschte die Sterne plötzlich aus. Ein großer Schatten, der den
Himmel ausfüllte.
    »Aufwachen«, sagte eine Stimme.
    Er gehorchte und rührte sich. Der seltsame Himmel mit
seinen grässlichen falschen Sternen verblasste langsam. Er roch kalte Luft und
hörte das Prasseln heftigen Regens ganz in der Nähe.
    »Larks«, sagte Bragg, »es wird Zeit, dass du aufstehst.«
    »Nochmal?«
    Gleich Nochmal Bragg zeigte ihm sein breites, freundliches
Grinsen. »Zeit aufzustehen«, sagte er.
    Larkin blinzelte und richtete sich rasch auf. Bei der Bewegung
wurde ihm schwindlig und übel. Der hintere Teil seines Kopfes fühlte sich an,
als schlage jemand wiederholt mit einem Neun-Siebzig darauf. Mit dem Stachel
zuerst. Am Rande seines Blickfelds tanzten obskure Lichter und explodierten
Feuerwerkskörper.
    Er lag auf der schmutzigen Matratze in einem feuchten
Schlafzimmer im Pfarrhaus. Draußen regnete es in Strömen, und der Regen wurde
von Blitzen begleitet. Es war später Nachmittag.
    Bragg war nicht mehr da.
    »Wir sehen uns«, sagte Larkin.
    Abgesehen von dem Gewitter war es ruhig geblieben, nachdem
sie die Angreifer zurückgeschlagen hatten. Sie hatten die Barrikaden repariert
und auf Mkvenners Vorschlag noch ein paar zusätzlich errichtet.
    Der Späher erzählte, wie er und Jajjo spät in der vergangenen
Nacht auf die Einheit des Blutpakts gestoßen waren. Eine beachtliche
Patrouille, die Mkvenners Ansicht nach nur die Speerspitze eines größeren
Vorstoßes war. Shadik war von außen durch die Elite-Infanterie des Feindes
verstärkt worden, und die erste Aktion dieser Elite bestand darin, alles für
eine Invasion durch den Montorqwald vorzubereiten.
    Welch eine Ironie, überlegte Caffran, dass sowohl der
Erzfeind als auch das Imperium den Krieg führenden Nationen auf Aexe Cardinal
denselben Rat gegeben zu haben schienen.
    Rervals Zustand war dank der medizinischen Hilfe des
Deserteurs stabil, obwohl ihn der Blutverlust geschwächt hatte. Sie brachten
ihn aus der Schusslinie ins Wohnzimmer, und Caffran bat Peterik, auf ihn aufzupassen.
Niemand beklagte sich, dass Peterik nicht mehr gefesselt war. Die alte Frau
saß bei ihnen und regulierte das Feuer im Wohnzimmerkamin.
    Da Rerval dienstunfähig war, bediente Mkvenner das
Kom-Gerät und schickte eine detailliertere Wiederholung der ersten Nachricht.
    Sie bekamen wiederum keine Antwort. Somit wussten sie
immer noch nicht, ob tatsächlich jemand ihre Warnung gehört hatte.
    »Wir sind jetzt ohnehin hier fertig«, verkündete Feygor.
»Ich meine, Ven und Jajjo sind jetzt wieder da. Wir kennen die Lage. Also
können wir jetzt von hier verschwinden. Einfach aufstehen und uns verziehen.«
    »Und wie weit würden wir kommen?«, fragte Mkvenner.

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