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Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Gauts Geister 6 - Tödliche Mission

Titel: Gauts Geister 6 - Tödliche Mission Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Abnett
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gelassen hatte.
    »Feth, schmeckt dir das Zeug?«
    »Eine gute Mahlzeit, wenn man Hunger hat«, sagte Melyr.
Gutes mochte Melyr. Stämmig, solide, ein Ass an einer Autokanone oder einem
Raketenwerfer. Aber er hasste es, ihn dort zu sehen. Bragg war der Mann an der
Kanone im Elften gewesen. Als Bragg gefallen war, hatte Hark Melyr vom
Siebenundzwanzigsten als Ersatz geschickt. Es war fast unziemlich. Caill, nach
Gutes' Ansicht der beste Munitionszuführer im Regiment, war praktisch mit
Bragg verheiratet gewesen. Und jetzt fütterte er einen anderen mit Gurten.
    Zeiten ändern sich. Bedürfnisse entsprechend. Man brauchte
nur weit genug weg zu sein, dann sah ohnehin nichts mehr groß genug aus, um
bedeutend zu sein.
    Melyr aß auf, schnalzte anerkennend mit der Zunge und ließ
sein Geschirr in Gutes' Spülkübel fallen.
    »Kompliment für den Küchenchef«, sagte er.
    »Melyr, Mann, du bist ein verdammter Irrer«, sagte Gutes.
»Na, du hast gerade Grund zur Klage«, sagte Caill. »Ich muss neben diesem
Fethkopf sitzen.«
    »Rück etwas weiter ab, dann wird es dir nicht mehr so
wichtig vorkommen«, empfahl Gutes.
    »Was?«
    Gutes schüttelte den Kopf. Er war froh, dass Caill mit seinem
neuen Partner zurechtkam. Nur das zählte. Er wusste, dass Caill immer noch
sauer auf sich war. Er hatte Bragg allein gelassen, um frische Munition zu
holen, und bei seiner Rückkehr war Bragg längst tot gewesen. Drei
Flechettewerfer-Treffer der Loxatl aus nächster Nähe, hatte Gutes gehört. Als
habe er eine Sprengladung verschluckt. So eine Schweinerei, dass sie Mühe
gehabt hatten, genug für die Beerdigung zu finden, und Bragg war ein großer,
massiger Kerl gewesen.
    Feth passiert nun mal , dachte Gutes.
    Er stolperte weiter, unter einem verstärkten Bogen durch
in das nächste Geschütznest, wobei er sich wünschte, eine Hand frei zu haben,
um die Stechfliegen verjagen zu können, die sein Gesicht umschwärmten. Loglas
hatte ihm von einem Soldaten weiter oben im Graben erzählt, der diese Biester
hatte gewähren lassen, um dann eines Morgens ohne Hirn aufzuwachen, das ihm von
den schlüpfenden Larven weggefressen worden war.
    Darauf hatte Piet Gutes keine Lust. Er fragte sich jedoch,
wie es möglich war, dass jemand, dem schlüpfende Larven das Gehirn weggefressen
hatten, überhaupt noch einmal aufgewacht war. Eine Ungereimtheit in der Geschichte.
Vielleicht hatte Loglas ihn verarscht.
    »Alles in Ordnung, Piet?«, rief Sergeant Obel, der aus der
anderen Richtung mit seinem Meldegänger durch den Graben kam.
    »Bestens, Sergeant.«
    »Meines haben Sie schon«, sagte Obel.
    »Ja«, antwortete Gutes. In jedes Essgeschirr der Geister
war der Nachname seines Besitzers sowie seine Nummer eingeritzt. Der spaßige
Teil dieser Arbeit bestand darin, jedem das richtige Geschirr wiederzubringen.
    Der spaßige Teil. Ja, sicher. Das Einsammeln, Reinigen und
Wiederausteilen des Essgeschirrs hatte nichts an sich, das man als spaßig
bezeichnen konnte.
    »Weitermachen, Gutes«, sagte Obel.
    Gutes blieb am Ende des Nests stehen und stellte seinen
Kübel ab.
    Fettige Brühe schwappte über den Rand. »He, Larks?« Der
Irre Larkin drehte sich langsam von der Schießscharte weg, durch die der Lauf
seines Präzisionsgewehrs zeigte.
    Er lächelte dünn, als er Gutes sah. Seit dem Gründungsfeld
waren sie gute Kumpel. Es war nett, ihn lächeln zu sehen. Dieser Tage wirkte
Larkin nervöser und reizbarer denn je. Er und Bragg waren besonders eng befreundet
gewesen.
    »Hast du dein Geschirr?«, fragte Gutes.
    Larkin sah sich um und holte sein Essgeschirr schließlich
von einem Regal in der Verkleidung. Es war voll Grütze, und das Stück Brot
hatte sich beinahe darin aufgelöst.
    »Ach, Larks, du musst was essen.«
    »Ich habe keinen Hunger, Piet.«
    »Essen musst du aber trotzdem.«
    Larkin zuckte die Achseln. Gutes nahm das Essgeschirr.
»Bist du sicher, dass du das nicht mehr willst?«
    »Ja. Keinen Appetit.«
    »Na gut.« Gutes ließ seinen Kübel vor dem Schützengang
stehen und ging durch den Graben zurück. Melyr akzeptierte die zusätzliche
Portion mit Freuden. »Du musst das Geschirr selbst abwaschen und es Larks wiederbringen«,
sagte Gutes zu ihm.
    Er ging wieder zu seinem Kübel.
    »Was machst du gerade, Larks?«, fragte er.
    Larkin beschäftigte sich mit einem Schraubenzieher und dem
Zielrohr seines Gewehrs. »Kalibrieren«, sagte er.
    Alle Scharfschützen kalibrierten ihr Zielfernrohr. Das war
eine Selbstverständlichkeit. Eine Einstellung am

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